Iron Maiden
Der lange Weg zu "Brave New World"

Special

IRON MAIDEN ziehen Konsequenzen

Steve Harris ist über diese Entwicklung alles andere als begeistert. Für ihn gibt es immer nur eine Richtung: nach vorne. Den alten Frontmann um eine Rückkehr zu bitten, widerstrebt Harris‘ Philosophie, nicht in der Vergangenheit zu verweilen. Nach einigem Hin und Her lässt er sich trotzdem zu einem Treffen breitschlagen.

Die lange Zeit, in der Smallwood Harris und Dickinson bearbeitet hat, zahlt sich aus. Im Wohnzimmer des gemeinsamen Managers sprechen sich die beiden zum ersten Mal ernsthaft über ihre Gefühle aus, arbeiten die Trennung auf und schmieden Pläne für eine gemeinsame Zukunft. Es ist Dickinson, der als Erster von einem neuen Album spricht. Der Erste, der davon spricht, dass IRON MAIDEN nicht zum Nostalgieact verkommen dürfen. Damit sichert er sich Harris‘ Aufmerksamkeit. Noch dazu lockt für beide Seiten die Aussicht, endlich wieder große Arenakonzerte und Festivals statt kleiner Clubs zu spielen.

Zur Vereinbarung rund um Dickinsons Rückkehr gehört ebenfalls die Wiederaufnahme von Adrian Smith in die Band. Anstatt seinen zwischenzeitlichen Ersatzmann Janick Gers zu entlassen, machen IRON MAIDEN fortan mit drei Gitarristen weitere. Harris hatte sich diese Besetzung ohnehin immer gewünscht. Nur zwei Tage nach dem entscheidenden Treffen veranlasst die Band eine Fotosession, um das neue, alte Line-up der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Einmal um die Welt und zurück

Bevor es an neues Songmaterial geht, starten IRON MAIDEN 1999 mit der „Ed Hunter“-Tour durch. Anlass der Tour ist die Veröffentlichung des gleichnamigen Videospiels nebst Best-Of-Album. Auf den Konzerten erleben die Fans eine Wiedergeburt ohne Gleichen. Dickinson kann plötzlich selbst die schwierigsten Stellen aus „Run To The Hills“ problemlos singen. In der Vergangenheit musste er die Gesangslinien live oft abändern. Dazu kommt eine Agilität, wie sie die Bühnenperformance der Band schon lange nicht mehr hatte.

Einen ersten Höhepunkt der neuen MAIDEN-Ära stellt ihr Auftritt in Paris am 09. September desselben Jahres dar. Das erste Konzert der Tour auf europäischem Boden ist mit 17.000 Zuschauenden im Palairs Omnisports de Paris-Bercy ausverkauft. Die Setlist durften die Fans im Vorfeld der Konzertreise durch ein Online-Voting mitbestimmen. Dadurch stehen Klassiker wie „Hallowed Be Thy Name“ und „Powerslave“ gleichberechtigt neben Songs aus der Blaze-Bayley-Ära. Ein Umstand, der Fans aller Schaffensphasen zur Ekstase bringt. Die Fanchöre hallen nach dem Ende des Konzerts noch lange durch die Nacht.

Doch das ist nur der Anfang. Schließlich haben IRON MAIDEN ein Versprechen einzulösen, das sie sich selbst gegeben haben. Sie wollen keine Nostalgieshow werden. Dafür muss nach der „Ed Hunter“-Tour ein neues Album her. Als erstes steht die Frage nach einem geeigneten Produzenten im Raum. Martin Birch, der sich für alle Klassiker der Band verantwortlich zeigt, ist schon längst im Ruhestand.

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29.05.2020

"Irgendeiner wartet immer."

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