Iron Maiden
Der große Diskografie-Check

Special

Encore 1: “Scream For Me”

Auch die unzähligen Live-Mitschnitte der Eisernen Jungfrauen dürfen in einer solchen Retrospektive nicht fehlen. Immerhin finden sich auf den jeweiligen Platten zwar immer wieder Versionen der Fan-Favoriten und Band-Klassiker. Daneben sind aber stets auch Songs aus den, damals aktuellen Studio-Alben enthalten.

Live After Death, 1985

Während der sagenumwobenen “World Slavery Tour” entstand nicht weniger als ein Klassiker. Die knapp einjährige Tour umfasste 189 Konzerte und führte IRON MAIDEN in 23 Länder rund um den Globus. Illustre Support-Acts wie ACCEPT, MÖTLEY CRÜE, TWISTED SISTER, QUEENSRYCHE, W.A.S.P. und viele mehr begleiteten die Briten dabei. Ausgerechnet in der Long Beach Arena, Kalifornien im März des Jahres 1985 schrieben IRON MAIDEN dann Geschichte. Ein Großteil der Setlist wurde für “Live After Death” dort aufgezeichnet (der letzte Teil in London), wobei Bruce Dickinson mit seinem “Scream For Me, Long Beach” gleichzeitig für Gänsehaut als auch für ein noch immer gern zitiertes Band-Trademark sorgte. Auf dieser Live-Platte stimmt einfach alles: Der Sound, das Artwork und die Songauswahl. Natürlich ist der Mut, “Rime Of The Ancient Mariner” live aufzuführen einer besonderen Erwähnung wert. Aber auch “Revelations” (mit Dickinson an der Gitarre) und “Hallowed Be Thy Name” rühren zu Tränen. Zu empfehlen ist auch die Video-Fassung des Mitschnitts, die neben schicken 80´s-Frisuren im Publikum auch den monströsen Bühnenaufbau und die für damalige Verhältnisse mehr als dekadente Kulisse wunderbar einfängt.

Maiden England ´88, 1989

Ursprünglich wurde “Maiden England” bereits 1989 als Video veröffentlicht. Fünf Jahre später folgte dann die CD mit dem Original-Artwork. Die Neuauflage kam dann 2013 mit einem reitenden Eddy auf den Markt. Die Aufnahmen entstanden aber im November 1988 in Birmingham, kurz nachdem “Seventh Son Of A Seventh Son” erschien. Die neue Fassung glänzt speziell durch eine aufgepimpte Tracklist, wobei besonders die später nicht mehr gespielten “The Clairvoyant”, “Heaven Can Wait”, “The Prisoner” oder auch “Die With Your Boots On” für einen ausgewogenen Mix sorgen und der Platte insgesamt das Prädikat “besonders wertvoll” verleihen. Damit gelingt IRON MAIDEN eine kleine Zusammenfassung der live kaum beachteten Alben “Somewhere In Time” und “Piece Of Mind”. Funfact am Rande: Die damals als Tour-Support gebuchten GUNS´N´ROSES sprangen nach wenigen Shows vom Billing ab, weil sie die Bühnendekoration mit Eisplatten und schwimmenden Enten peinlich fanden.

A Real Live One – A Real Dead One, 1993

Ja, gut. Erstmals gab es zu einer Tour gleich drei Live-Alben. Man möchte der Band im ersten Moment Geldschneiderei vorwerfen, ein Blick auf die jeweilige Titelliste bringt allerdings Licht ins Dunkel. Damit sich “A Real Live One” nicht mit der Tracklist von “Live After Death” überschneidet, finden sich dort ausschließlich Songs, aus der Post-Powerslave-Ära. “A Real Dead One” beleuchtet dann die Zeit davor. Auch wurden für beide Alben keine Konzertmitschnitte als solches verwendet. Stattdessen setzte man auf separate Live-Songs von unterschiedlichen Konzerten.

Live At Donington, 1993

“Live At Donington” wurde im November 1993 dann doch noch pünktlich zum Weihnachtsgeschäft auf den Markt gebracht. Die damaligen Konzerte während der Fear-Of-The-Dark-World-Tour beeindruckten nebenbei erneut durch eine überdimensional angelegte Show, die während dem Super-Rock-Festival in Mannheim die ebenfalls aufspielenden Größen wie BLACK SABBATH, HELLOWEEN und SLAYER wie blasse Waisenknaben aussehen ließ.

 

Rock In Rio, 2002

Bruce Dickinson war zurück! IRON MAIDEN vor 250.000 Menschen in Brasilien! Das sind zwei Superlative, die nach normalen Maßstäben kaum überboten werden können (damals war nicht abzusehen, dass ein paar Jahre später “En Vivo!” nachgelegt werden würde). Wer schon einmal das Vergnügen hatte, einem Livekonzert in Südamerika beizuwohnen, kann sich entfernt vorstellen, wie magisch diese Nacht gewesen sein muss. Wenn eine Viertelmillion Kehlen inbrünstig und pfeilgerade die wichtigsten Passagen von “Fear Of The Dark”, “The Clansman” und “The Trooper” mitsingen, lässt das niemanden kalt, der über ein schlagendes Herz in der Brust verfügt. Mit diesem Album wurde endlich ein Mythos geboren und es ist verpflichtend für alle Ungläubigen und Debütanten.

Death On The Road, 2005

Dieser Konzertmitschnitt stammt vom November 2003 in der Dortmunder Westfalenhalle und ist nicht nur wegen der Kulisse gewöhnungsbedürftig. Neben den abgenudelten Live-Klassikern der Band, befinden sich auch sechs Nummern des damals aktuellen “Dance Of Death” auf der Setlist, was aufgrund der verhaltenen Resonanzen zum “Brave New World”-Nachfolger für viele wohl verzichtbar gewesen wäre. Die Gewalttat “Wrathchild” verliert durch das recht hurtige Tempo an Bedrohlichkeit und auch beim Auftakt-Riff von “The Trooper” kommen die Protagonisten an den Instrumenten dem Click kaum hinterher. Vielleicht hatte sich der Drum-Roadie seinerzeit auch nur einen Scherz erlaubt und die BPM am Metronom leicht frisiert, aber insgesamt wirkt das Konzert wie runtergespult.

En Vivo!, 2012

Mit “The Final Frontier” sind bis heute nicht alle Maiden-Heads so richtig warm geworden. Glücklicher Weise wählte die Band für den dazugehörigen Live-Output das Konzert in Santiago De Chile vom 10.04.2011. Einerseits stellt das Sextett die Livetauglichkeit der progressiven, neuen Songs eindrucksvoll unter Beweis (“When The Wild Wind Blows”), andererseits machen auch die tausendfach gehörten Klassiker einfach Spaß. Spätestens, wirklich aller spätestens auf “En Vivo!” hat sich “Fear Of The Dark” ein Denkmal auf der gekräuselten Gänsehaut eines jeden Hörers gesetzt. Man ertappt sich vielleicht auch dabei, wie man lautstark in die oft zitierte Eröffnungspredigt von “Number Of The Beast” einsteigt, ganz so als sei man zwischen den tausenden Menschen im Estadio Nacional, während man sich die Platte über Kopfhörer gönnt und von den Mitbewohnern mit ungläubigem Kopfschütteln bedacht wird. Notiz an IRON MAIDEN: Live-Alben bitte nur noch aus Lateinamerika!

The Book Of Souls Live Chapter, 2017

Auf einen Mitschnitt eines einzelnen Konzerts haben Maiden, ähnlich wie schon vor 24 Jahren verzichtet. Dieses Mal wurde die fünfzehn Songs zählende Tracklist in zwölf Ländern aufgezeichnet. Natürlich geht trotz all der grandiosen Locations der Flow durch das jeweilige Ein- und Ausblenden verloren, aber das ist nunmal das Konzept dieser Platte. Dafür entschädigt die Titelauswahl einmal mehr, wobei besonders “Children Of The Damned” und “Wasted Years” unter die Haut gehen.

Live In Mexico City, 2020

Der vollständige Titel dieses Live-Albums lautet ja “Nights Of The Dead, Legacy Of The Beast, Live In Mexico City”. So viel Zeit muss sein. Die damalige Legacy-Of-The-Beast-Tour ließ ob der Setlist auch in Europa Fans der ersten Stunde mit der Zunge schnalzen. Auf keinem der bisherigen Alben wurde das Vermächtnis der Band derart kontrolliert in Szene gesetzt wie hier. Der Name ist aber nicht nur bei der Songauswahl Programm. Auch die Live-Qualitäten der Band sind nicht nur hörbar, sondern auch spürbar. Besonders wirkungsvoll sticht dabei natürlich mal wieder der Einsatz des siebten Band-Mitglieds – also des lautstarken Publikums – in Mexico City hervor. Höhepunkte kennt diese Platte viele, Schwachstellen hat sie so gut wie keine. Außer vielleicht, dass man sich im Anschluss an Dickinsons letzte Worte “Have a save trip home… Love ya!” sehnlichst wünscht, IRON MAIDEN endlich wieder persönlich auf einer Bühne zu sehen.

Text: Oliver Di Iorio

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24.10.2021

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7 Kommentare zu Iron Maiden - Der große Diskografie-Check

  1. Tharax sagt:

    Auch wenn hier unterschiedliche Redakteure am Werk waren… im Grunde die Standardansichten, die man in ähnlicher Form schon in so ziemlich jeder anderen Musikzeitschrift gelesen hat. Die 80er Alben werden in den Himmel gelobt, die Reunion-Werke für ganz gut befunden und die beiden Scheiben mit Blaze (insbesondere „The X Factor“) mal wieder lächerlich überzogen verrissen.

    Jedem das seine, aber manchmal kommt mir da schon der Gedanke, wer sich hier überhaupt eine eigene Meinung gebildet, und wer einfach nur maschinell die Massenansicht rezitiert hat.

    Meine Ansicht zu den einzelnen Alben im Schnelldurchlauf:

    Iron Maiden (1980)
    Grandioses Debüt, dessen rohe, ungezügelte Energie so nie wieder von der Band zu hören war! Bis heute ihr kurzweiligstes Album (und durch die beiden genialen Balladen auch noch überraschend vielseitig) und noch immer eines der besten, das sie in den folgenden 40 Jahren nur noch zweimal übertroffen haben.
    …Platz 3 von 17

    Killers (1981)
    Auch wenn der Stil noch grob vergleichbar ist, hat das zweite Album doch ein ganzes Stück von dem rauen Charme des Vorgängers eingebüßt. Auch wenn durchaus einige starke Songs dabei sind, hört man „Killers“ doch recht deutlich an, dass es größtenteils aus dem B-Material des Debüts zusammenklamüsert ist; es fehlen die wirklich großen Highlights.
    …Platz 17 von 17

    The Number of the Beast (1982)
    Den „Heiligen Gral“ des Heavy Metal betrachte ich etwa so wie viele andere die „Powerslave“. Ungefähr die Hälfte ist grandios („Hallowed…“, „Prisoner“, „Children…“), die andere Hälfte für Bandverhältnisse mittelmäßig bis unterdurchschnittlich; zudem hat sich mit „22 Acacia Avenue“ der uninteressanteste Song der Bandgeschichte mit eingeschlichen.
    …Platz 15 von 17

    Piece of Mind (1983)
    Für mich im Grunde eine ausgereiftere, in vielerlei Hinsicht ein Stück bessere Version seines Vorgängers. Wie viele andere Alben der Band lebt „Piece of Mind“ sehr stark von seinem herausragenden Abschlosssong „To tame a Land“; der Rest der Lieder ist nicht unbedingt immer zwingend, aber durchgehend zumindest gut.
    …Platz 14 von 17

    Powerslave (1984)
    Ich vertrete bis heute die Ansicht, dass das Titelstück dieses Albums das großartigste Gitarrensolo der Metal-Geschichte enthält (und auch sonst eines ihrer besten Lieder ist), aber auch davon abgesehen überzeugt „Powerslave“ mit durchweg guten bis sehr guten (und teils extrem unterschätzten) Songs, einem herrlich trockenen Klang und dem seinerzeit besten Songwriting der Band. Wischt mit den drei Vorgängern im Vorbeigehen den Boden auf.
    …Platz 6 von 17

    Somewhere in Time (1986)
    Hat durch den Keyboard-Einsatz eine elementare Neuerung in den Bandsound gebracht und auch sonst eine sehr interessante, unikate Atmosphäre. Die sich bereits auf dem Vorgänger abzeichnende Entwicklung zu längeren, komplexeren Songs wurde hier konsequent fortgesetzt und hat zu einigen echten Krachern wie „Alexander the Great“ oder „Stranger in a strange Land“ geführt.
    …Platz 12 von 17

    Seventh Son of a seventh Son (1988)
    Der Abschluss der zweiten Schaffensperiode der Band überzeugt vor allem durch eine einzigartige, geniale Gesamtatmosphäre und dem Gefühl des großen Ganzen, das im knapp zehnminütigen Titelsong seinen Höhepunkt findet. Der erstmalige Einsatz akustischer Passagen erweiterete den Stil der Band um eine weitere, interessante Komponente.
    …Platz 9 von 17

    No Prayer for the Dying (1990)
    Zugegeben, nach dem eher episch angelegten „Seventh Son of a seventh Son“ und der immer progressiveren Ausrichtung hätten eine derartige Kehrtwende vermutlich die wenigsten erwartet. „No Prayer for the Dying“ kehrt zu den Wurzeln der Band zurück und fängt die raue Energie des Debüts von allen späteren Alben Iron Maiden am besten ein, kombiniert diese jedoch mit den Stärken der anderen Alben, was sich vor allem im fantastischen Rausschmeißer „Mother Russia“ zeigt.
    …Platz 7 von 17

    Fear of the Dark (1992)
    Ähnlich wie „Number…“ weist auch „Fear of the Dark“ einige herausragende Lieder (Titelsong, „Childhood‘s End“, „Fear is the Key“), aber auch mehr Lückenfüller auf, als gut gewesen wäre. Anders als beim Vorgänger kann ich die Kritik an diesem Album dann doch recht gut nachvollziehen, auch wenn es von einem schlechten Output immernoch weit entfernt ist.
    …Platz 16 von 17

    The X Factor (1995)
    Wie so oft ist es auch in der Diskografie Iron Maidens so, dass (zumindest bei mir) das Ungewöhnliche den tiefsten Eindruck hinterlässt. „The X Factor“ ist vermutlich das untypischste Album, dass die Band jemals herausgebracht hat… und dabei absolut brilliant. Die atmosphärische Intensität dieses Meisterwerks übertrifft alles, was die Band davor – oder danach – herausgebracht hat und macht es für mich zu einem der 5 besten Metal-Alben aller Zeiten. Allein das monumentale Eröffnungsstück „Sign of the Cross“ frisst ausnahmslos sämtliche Klassiker der 80er zum Frühstück; der zu Unrecht vergessene Abschluss „The Unbeliever“ übertrifft den Opener gar noch. Aber auch alle Songs dazwischen schaffen es problemlos, neben diesen beiden Überhymnen noch zu glänzen. Mag sein, dass Bruce Dickinson technisch betrachtet der bessere Sänger ist; aber Blaze Bayley ist und bleibt die einzig wahre Stimme dieses Albums.
    …Platz 1 von 17

    Virtual XI (1998)
    Drei Jahre später folgte mit „Virtual XI“ ein Album, das nach einem solchen Meisterwerk wie „The X Factor“ natürlich nur abfallen kann, aber trotzdem um Lichtjahre besser als sein Ruf ist. Es kommt nahezu ohne Füller aus und hat auch neben dem Übersong „The Clansman“ noch eine ganze Reihe absoluter Volltreffer zu bieten.
    …Platz 11 von 17

    Brave new World (2000)
    Bruce Dickinsons vielgefeiertes Comeback hat klanglich noch überraschend viel von „Virtual XI“; gerade „Dream of Mirrors“ hätte so auch auf dem Vorgänger stehen können. Darüber hinaus überzeugt das Album durch ein recht gute Mischung knackiger Rocker („The wicker Man“) und ausufernder Epen („The Nomad“, „Dream of Mirrors“).
    …Platz 13 von 17

    Dance of Death (2003)
    Müsste ich mich entscheiden, würde ich vermutlich sagen, dass „Dance of Death“ das rundeste und ausgewogendste Album Iron Maidens ist; alle Trademarks der Band kommen hier zusammen und führen die Entwicklungen der letzten 20 Jahre mit Meisterwerken wie „Paschendale“, „Rainmaker“ oder dem alles überstrahlenden Titelstück „Dance of Death“ zu ihrem Höhepunkt. Zudem ist mit der fantastischen Abschlussballade „Journeyman“ das einzige, komplett akustische Lied der Bandgeschichte vorhanden.
    …Platz 4 von 17

    A Matter of Life and Death (2006)
    Als geistiger Nachfolger zu „The X Factor“ glänzt auch „A Matter of Life and Death“ mit einer sehr düsteren, intensiven Atmosphäre. Von allen Alben der Band hat „Matter…“ den wohl brachialsten Klang, der zu solch gewaltigen Stücken wie „Brigher than a Thousand Suns“ oder „The Legacy“ allerdings auch perfekt passt und ein weiteres Meisterwerk ergibt.
    …Platz 8 von 17

    The final Frontier (2010)
    Auch wenn es nicht ganz an die Abgeschlossenheit seiner beiden Vorgänger herankommt und durch den sperrigen und zugegebenermaßen etwas in die Länge gezogenen Einstieg zunächst etwas abschreckt, bietet das mal wieder völlig unterschätzte „The final Frontier“ mit Meisterwerken wie „Mother of Mercy“, „Isle of Avalon“ oder „When the wild Wind blows“ einige der atmosphärisch genialsten Nummern der gesamten Bandgeschichte und überzeugt allgemein durch sehr starke Einzelsongs.
    …Platz 10 von 17

    The Book of Souls (2015)
    Die immer weiter zunehmende Vorliebe der Jungfrauen für lange, ausufernde Kompositionen fand im folgenden Meisterwerk „The Book of Souls“ ihren unzweifelhaften Höhepunkt. Stücke wie „If Eternity should fail“, „Shadows of the Valley“, „The Red and the Black“ oder der mal wieder geniale Titelsong kosten jede Sekunde ihrer vermeintlichen Überlänge voll aus und bauen – jedes für sich – eine enorm dichte Atmosphäre auf. Und der schlichtweg epische Abschluss „Empire of the Clouds“ setzt nicht nur dem Album, sondern der gesamten Banddiskografie die wohlverdiente Krone auf. Das ist Musik in Perfektion – viel besser geht es nicht mehr.
    …Platz 5 von 17

    Senjutsu (2021)
    Und nochmal (diesmal in Bezug auf die gesamte Bandgeschichte) ein absoluter Knaller zum Abschluss! Ich bin bereits unter dem eigentlichen Review ausführlich darauf eingegangen, wie sehr ich „Senjutsu“ liebe, und fasse mich hier daher kurz. Dieses Monster führt sämtliche Stärken der langen Bandgeschichte gekonnt zusammen – sei es die grandiose Atmosphäre von „The X Factor“, die Abwechslung und Ausgewogenheit von „Dance of Death“ oder die genialen Kompositionen von „The Book of Souls“. Abgesehen davon, dass Bruce Dickinson hier seine meiner Ansicht nach beste Gesangsleistung abliefert, gehören Songs wie „The Parchment“, „Darkest Hour“, „Hell on Earth“, „The Time Machine“ oder das Titelstück ohnehin zum besten, was Iron Maiden jemals veröffentlicht haben. Wenn dies das Ende sein soll, dann war es ein Würdiges.
    …Platz 2 von 17

  2. daniel sagt:

    ich stimme dir zu 100% zu !! ich bin auch total begeistert grad von den letzten beiden alben !! schön geschrieben ! ich hab mich da total wiedergefunden !! lg daniel

  3. Nether sagt:

    @Tharax
    Geschmack und so. Warum du direkt unterstellen musst, fast niemand würde sich eine eigene Meinung bilden und nur „der Massenansicht“ folgen, ist wohl der neuen Diskussionskultur im Internet geschuldet.
    Es gab vor 2-3 Jahren in einem anderen Magazin mal eine Umfrage unter den Lesern, welche denn ihre Lieblingsveröffentlichungen von Maiden seien.
    Das Ergebnis erstaunte insofern etwas, als das „Somewhere In Time“ auf der 1 landete, direkt gefolgt von „Seventh Son Of A Seventh Son“ und „The Number Of The Beast“. Haben die jetzt auch alle nur rezitiert?
    Für mich persönlich gestaltet es sich schwierig einzelne Alben über andere zu stellen. Hängt bei mir von der Stimmung ab. Ich unterteile lieber in meine Hörgewohnheiten. Wobei „Somewhere In Time“ und „Seventh Son Of A Seventh Son“ wohl ewig meine Lieblinge sein werden.

    Wird of aufgelegt:
    Somewhere In Time
    Seventh Son Of A Seventh Son
    Piece of Mind
    The Number Of The Beast
    Powerslave

    Wird so gut wie nicht aufgelegt:
    The X Factor
    Virtual XI
    The Final Frontier
    Iron Maiden
    No Prayer for the Dying
    Fear Of The Dark

    Alle anderen landen zumindest sporadisch immer mal wieder auf dem Plattenteller oder mit einzelnen Songs im Player.

    Bei zwei Dingen musss ich dir aber vehement widersprechen:
    „22 Acacia Avenue“ ist beileibe NICHT der uninteressanteste Song der Bandgeschichte.
    Dickinson liefert nicht mehr seine besten Leistungen ab. Das ist seinem Alter und seiner Erkrankung geschuldet. Insofern ist es auch nicht seine Schuld.

    Noch kurz zu Bayley:
    Ich hab ihn immer gemocht, auf den 2 Maiden Platten geht er aber gar nicht. Ist wohl der Tatsache geschuldet, dass die Songs nicht für ihn geschrieben wurden und letztendlich außer einem „Er war stets bemüht“ dabei nichts rumkam.
    Kann man live ganz gut hören, wenn Dickinson „The Clansman“ singt.

  4. doktor von pain sagt:

    Darf man hier sein persönliches Ranking der Maiden-Alben abgeben? Dann mache ich doch glatt mal mit.

    Iron Maiden (8/10)
    Killers (7/10)
    The Number of the Beast (7/10)
    Piece of Mind (8/10)
    Powerslave (8/10)
    Somewhere in Time (8/10)
    Seventh Son of a Seventh Son (9/10)
    No Prayer for the Dying (5/10)
    Fear of the Dark (6/10)
    The X Factor (7/10)
    Virtual XI (5/10)
    Brave New World (9/10)
    Dance of Death (7/10)
    A Matter of Life and Death (8/10)
    The Final Frontier (6/10)
    The Book of Souls (8/10)
    Senjutsu (7/10)

  5. Seppelhutura sagt:

    Ich möchte auch mitranken 🙂
    1. Seventh Son of a Seventh Son
    2. Brave New World
    3. Iron Maiden
    4. The Number of the Beast
    5. No Prayer for the Dying
    6. Senjutsu
    7. Powerslave
    8. A Matter of Life and Death
    9. The X Factor
    10. Piece of Mind
    11. Somewhere in Time
    12. Fear of the Dark
    13. Killers
    14. Dance of Death
    15. The Book of Souls
    16. The Final Frontier
    17. Virtual XI

  6. MetalGerhardt sagt:

    Dass immer nur die alten Sachen so abgefeiert werden, kann ich persönlich auch nicht verstehen.
    Ich liebe zwar Songs wie „Killers“, „Hallowed be thy Name“, „2 Minutes to Midnight“, „Heaven Can Wait“, „Seventh Son of a Seventh Son“ und „Fear of the Dark“ etc. etc.
    Aber ich mag den ganzen Kram seitdem Dickinson zur Band zurückkehrte mindestens genau so sehr.
    „Brave New World“ und „Dance of Death“ sind in meinen Augen zwei großartige Alben, die ich heute immer noch unheimlich gerne höre. „The Final Frontier“ und „The Book of Souls“ hatten großartige Momente, konnten vielleicht auf Albumlänge nicht komplett überzeugen, aber da sind Songs drauf, die zu meinen Lieblingsliedern der Band gehören.
    „Senjutsu“ ist ordentlich geraten, klingt teilweise aber wirklich ein wenig zu ausgelutscht.
    Ansonsten nur zur endlosen Blaze Bayley Diskussion: Ich mochte die beiden Alben mit ihm, weil sie gerade instrumental echt geil geworden sind. Klingt zwar nicht mehr so sehr nach Iron Maiden, aber trotzdem hat der Mann sein schweres Los ordentlich präsentiert!

  7. Flotscherich sagt:

    Und ich auch 🙂

    1. Piece of Mind
    2. The X Factor
    3. Somewhere in Time
    4. Seventh Son of a Seventh Son
    5. Brave New World
    6. Iron Maiden
    7. The Number of the Beast
    8. Virtual XI
    9. A Matter of Life and Death
    10. Killers
    11. The Final Frontier
    12. Powerslave
    13. Dance of Death
    14. Fear of the Dark
    15. Senjutsu
    16. No Prayer for the Dying
    17. The Book of Souls

    Ich finde alle Maiden-Alben top. Das Ranking ist bei mir gerade im Bereich zuwschen Platz 3 und 15 stark abhängig von der jeweiligen Stimmung. In einer Woche würde das Ranking wahrscheinlich schon anders aussehen. Ich finde zwar auch, dass Dickinson der deutlich bessere Sänger als Bayley ist. Dennoch liebe ich The X Factor und Virtual XI gerade wegen Bayleys Stimme.