Party.San Open Air
Der große Festivalbericht 2009

Konzertbericht

Billing: Postmortem, Unleashed, Thyrfing, Swallow The Sun, Sólstafir, Six Feet Under, Shining, Satyricon, Sadus, Rotten Sound, Dark Funeral, Paganizer, Moonsorrow, Marduk, Inhume, Hate Eternal, Evocation, Eluveitie, Destroyer 666 und Den Saakaldte
Konzert vom 2009-08-06 | , Bad Berka

Donnerstag

Party.San Open Air

POSTMORTEM

Den undankbaren Job des Openers übernahmen dieses Jahr POSTMORTEM. Die Deathmetaller aus Berlin schlugen sich tapfer und zeigten, dass sie auch im Bezug auf große Bühnen kein unbeschriebenes Blatt sind. Die Jungs präsentierten sich gut aufeinander eingespielt und auch die Interaktion mit dem schon zahlreich anwesenden Publikum konnte sich – neben dem Einsatz von Feuer und Sirene – sehen lassen. Fans der Band konnten zuvor im Internet über die Playlist abstimmen und aus einer Liste von 16 Songs wählen. Zum Glück scheinen genügend Fans abgestimmt zu haben, denn POSTMORTEM drohten: „Falls uns keiner bei der Entscheidung hilft spielen wir fiese Popsongs!“ Da hat das Party.San-Publikum ja noch einmal Glück gehabt. So knallten die 4 Jungs dem Publikum Bretter wie „“The Way Of The Knife“ und „Suffer“ um die Ohren. Aber auch der „Totmacher“ von dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 1996 durfte nicht fehlen. (Kiki)

Party.San Open Air

AZARATH

Viel schwerer hatten es da schon die Nachbarn aus Polen, die als zweite Band die Bühne enterten. Ein mieser Soundbrei machte es schwer, einzelne Instrumente der Death/Blackmetaller wirklich herauszuhören, so gingen auf Platte eigentlich gute Songs wie „For Satan My Blood“, „Praise The Beast“ oder „Whip The Whore“ während des Auftritts im Klanginferno ziemlich unter. Auch das eigentlich nicht vorhandene Stageacting machte den Gig nicht interessanter. Einigen schien das allerdings nicht viel auszumachen und erfreuten sich über das straighte Geknüppel, im Großen und Ganzen wollte der Funke aber nicht so richtig überspringen. (Kiki)

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PSYCROPTIC

PSYCROPTIC dürfte mit absoluter Sicherheit die Band mit dem weitesten Anfahrtsweg des Party.San Open Airs sein, stammt doch die Formation aus Tasmanien, und damit vom ganz anderen Ende der Welt. Mit den tasmanischen Teufeln stand nun allerdings kein Black Metal, sondern aggressiver und äußerst brutaler, technischer Death Metal an. Dabei empfand ich es doch ziemlich überraschend, wie viele Fans sich vor der Bühne eingefunden hatten, um dem hochwertigen, aber nicht gerade massentauglichen Brutalo-Gefrickel zu lauschen. Schließlich sind PSYCROPTIC trotz dessen, dass ihr superbes letztes Album „(Ob)Servant“ über den Branchenriesen Nuclear Blast veröffentlicht wurde, eigentlich noch eher im Underground verwurzelt. Egal, mich hatte es gefreut, und die Band sicherlich auch. Die ultrabrutalen, komplexen Stücke wurden konzentriert und äußerst präzise dargebracht, so dass kaum Möglichkeiten für viel Action seitens der versierten Musiker bestand. Lediglich Sänger Jason fegte wie ein Derwisch über die Bühne, bangte was das Zeug hielt und zeigte offensichtlich, wie viel Spaß er an diesem Auftritt hatte. Glücklicherweise sind die tighten Stücke nicht nur progressiv vertrackt oder rasante Hochgeschwindigkeitsorgien jenseits von Gut und Böse, sondern besitzen auch viele straighte, groovende Moshparts, so dass auch vor der Bühne das Publikum immer mehr in Bewegung kam. (Endres)

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DESTRÖYER 666

Der vorletzte Slot am Donnerstagabend ist für Bands auf dem Party.San immer ein relativer Glücksgriff. So ist es im Falle der (inzwischen) australisch-britisch-deutschen Kooperation DESTRÖYER 666 mit Sicherheit auch ihrer Platzierung geschuldet, dass sich eine nicht geringe Anzahl von Zuschauern vor der Bühne versammelt. Denn obwohl die Männer um K.K. Warslut mit Alben wie „Unchain The Wolves“ und „Cold Steel… For An Iron Age“ in Black/Thrash-Kreisen einen hartnäckigen Kultstatus innehaben, sind sie in weiteren Teilen des Underground wohl doch eher Geheimtipp geblieben. Zumindest den ein oder anderen Fan dürften sie an diesem Abend dazu gewonnen haben, denn die Pyroeffekt-geladene Bühnenshow in Verbindung mit ihren äußerst flotten, bösen und sehr thrashigen Songs machten das etwas bewegungsarme Stageacting wett, und so konnten sie eine gute und angemessen aggressive Atmosphäre verbreiten.

Der eher mittelmäßige Sound und die zeitweilig sogar komplett ausgefallene Gitarre Warsluts taten dem Auftritt da auch keinen weiteren Abbruch, und somit war ich mit Sicherheit nicht der einzige, der das diesjährige PSOA mit dem Vorsatz verließ, sich doch mal etwas genauer mit der Band auseinanderzusetzen. Auch wenn sie vielleicht nicht jeden in ihren Bann ziehen konnten, der sich vor der Bühne eingefunden hatte, verglichen mit dem darauf folgenden Auftritt MARDUKs waren DESTRÖYER 666 ganz klar das Highlight des ersten Festivaltags. (Timm)

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MARDUK

Es war kurz nach der Geisterstunde, doch diese hatten sich längst zurück in die Grüfte verkrochen, denn die Panzerdivision MARDUK schickte sich an, Bad Berka in einer ausgiebigen Schlacht zu überrollen. Und die nicht gerade zartbesaiteten Bösewichte kamen wirklich nicht in Frieden, denn genau 10 Jahre nach der Veröffentlichung von „Panzer Division Marduk“, jenem alles und jeden zerstörenden Werkes oder besser gesagt Infernos, hauten die Mannen um Morgan in der ersten halben Stunde genau dieses Kultalbum runter. In rasendem Tempo, extrem brutal, schwärzeste Black-Metal-Lärmorgien, plakativ ohne Ende, und dabei auf hohem spielerischen Niveau. Nach diesem Hyperspeed-Angriff war eigentlich alles schon Schutt und Asche. Krieg und Vernichtung hatten ihre Opfer gefordert, und nun hätte man im Partyzelt noch seine Wunden lecken können oder gleich ab in den Schlafsack.

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Doch wer dies vorhatte, hatte die Rechnung ohne MARDUK gemacht. Nach einem kurzen Umbau, in welchem die drei Wolfswappen-Banner abgehängt und stattdessen das Backdrop der letzten Tour Verwendung fand, ging es auch gleich vehement weiter. Die hoch motiviert wirkenden Schweden prügelten bei glasklarem Sound munter weiter drauf, beschränkten sich dabei fast ausschließlich auf die wieselflinken Knüppelstücke, während man im Hintergrund herrlich passend einen schönen Vollmond sah. Song um Song wurde mit Hilfe von viel Pyrotechnik ins Publikum gefeuert, ehe dann um 1.45 Uhr, also eine geschlagene Dreiviertelstunde nach dem eigentlich geplanten Ende des Auftritts, die Schlacht ausklang. (Endres)

Setlist:

1. Panzer Division Marduk
2. Baptism By Fire
3. Christraping Black Metal
4. Scorched Earth
5. Beast of Prey
6. Blooddawn
7. 502
8. Fistfucking God’s Planet
9. On Darkened Wings
10. With Satan And Victorious Weapons
11. Of Hells Fire
12. The Levelling Dust
13. Materialized in Stone
14. Burn My Coffin
15. Azrael
16. Still Fucking Dead (Here’s No Peace)
17. Throne Of Rats
18. Beyond The Grace Of God
19. The Hangman Of Prague
20. Wolves

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01.09.2009

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