Tankard
Tankard

Nach diesem eher entbehrlichen Auftritt standen die lokal-bekannten Delirium Tremens auf dem Programm. Und schon beim Soundcheck begann die mittlerweile arg Bier-geschwängerte Stimmung anzusteigen. Aber es sollte noch viel weiter gehen. Denn mit dem ersten Stück an brach vor und auf der Bühne das reinste Chaos aus. Da wurde wild gebangt und gemosht und die ersten beiden Reihen standen eigentlich nicht mehr vor der Bühne, sondern türmten sich vor ihr auf. Der eine oder andere wurde gleich auf die Bühne geholt und konnte dort weiter seine Matte schwingen, vorausgesetzt dass sich diese nicht in irgendeiner Gitarre verfing. Zeitweilig waren mehr Statisten auf der Bühne als Bandmitglieder, so dass der Veranstalter doch ein paar der Herren wieder runterdirigieren musste. War die Stimmung schon von sich aus gut, tat die Show ihr übriges. In regelmäßigen Abständen betraten zwei maskierte Jünger die Bühne und beglückten die Meute mit solch herrlichen Geschenken wie gefüllte Becherbier, Hühnerfüße – die haben sich tatsächlich einige in den Mund gestopft, bäh! – und ein Fässchen Bier. Dass der Ansturm auf die Bühne da nicht nachließ, erklärt sich wohl von selbst. Musikalisch gab es eine gehörige Portion Old-School-Thrash à la Slayer mir einer Prise Black-Metal-artigem Gesang. Besondere Erwähnung verdient sicherlich der Schlagzeuger, der abging wie ein Tier. Selten habe ich eine dermaßen krasse und druckvoll gespielte Doublebass gehört. Dadurch bedingt mussten allerdings die Gitarren weiter aufgerissen werden, was dem Sound im Endeffekt etwas geschadet hat und leicht matschig klang. Insgesamt aber ein guter Gig. Die Bühne hätte ich jedoach nicht putzen wollen.