Tankard
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Interview

Eine der vier deutschen Thrash-Institutionen ist mit einem neuen Album am Start. Und wenn der Ortname Frankfurt fällt, dann kann nur von TANKARD die Rede sein. "Thirst“ zeigt, auch im 26. Jahr Bandbestehens, dass die Jungs noch lange nicht auf dem Trockenen sitzen, im Gegenteil. Sänger Andreas "Gerre“ Geremia stand uns, wie immer locker flockig, Rede und Antwort.

TankardIch wage einfach mal zu behaupten, dass euer neues Album „Thirst“ mit zu den besten Scheiben eurer Karriere gehört. Die Tracks sind allesamt klasse arrangiert, kommen auf den Punkt und vor allem präsentiert ihr damit guten alten Thrash Metal in Reinkultur. Woher nehmt ihr nach 26 Jahren im Musikbusiness noch diese Energie her?

Erst mal besten dank für das Kompliment, wir sind mit dem Gesamtergebnis auch sehr zufrieden. Woher wir die Energie nehmen? Ach, wir haben einfach totalen Spaß an der Sache, sind frei und unbefangen, da wir ja nicht von der Mucke leben müssen und machen einfach nur das, wozu wir bock haben, so einfach ist das!

Seit geraumer Zeit überlasst ihr die Produktion ja Andy Classen. Ist er vielleicht auch ein wenig verantwortlich dafür, dass ihr euch in den letzten paar Jahren scheinbar einer musikalischen Frischzellenkur unterzogen habt?

Was die Produktion betrifft auf jeden Fall, er verpasst unserem old-school-Metal einen fetten, modernen Sound, der wirklich knallt. Ich denke aber auch, dass wir seit der „B-Day“ wieder etwas bessere Songs komponiert haben. Nichts gegen „Disco Destroyer“ und „Kings Of Beer“, aber die Qualität der Songs ist bei der „B-Day“ deutlich gestiegen. Diesen Standard versuchen wir nun seit Jahren zu halten und ich denke, dass ist uns auch ganz gut gelungen.

TANKARD stehen natürlich für Thrash Metal, der mit Spaß, Alkohol und Partys verbunden wird. Auf „Thirst“ habt ihr allerdings auch den z.B. Track „When Daddy Comes To Play“, welcher, wenn ich richtig verstanden habe, nicht wirklich witzig gemeint ist. Entdeckt ihr gerade auch eure ernsthafte Seite?

Nein, wir haben schon immer versucht, eine gesunde Mischung aus witzigen und ernsteren Texten zu schreiben. „When Daddy Comes To Play“ handelt von dem Inzestfall in Österreich und ist wirklich ein sehr ernster Track, der mir aber persönlich immer besser gefällt!

Wem fallen eigentlich immer solche netten Titel wie „Sexy Feet Under“ oder „Myevilfart“ ein? Wie viel Promille waren dabei im Spiel?

„Sexy Feet Under“ ist mir nach drei Bier eingefallen und bei „Myevilfart“ war es nicht schwierig, da musst du nur einmal bei uns im Tourbus mitfahren…

Das Cover von „Thirst“ erinnert etwas an eine bekannt Biermarke (ihr wisst wahrscheinlich, welche ich meine). Zufall oder Absicht?

Natürlich Absicht. Tuborg war die Vorlage für dieses Cover, du bist echt der erste, der uns auf die Schliche gekommen ist!

Was wollt ihr mit dem Titel „Thirst“ eigentlich aussagen, was ist die Story dahinter?

Der Titel ist zweideutig, einmal hat natürlich der junge Mann auf dem Cover reichlich durst nach seiner langen Wanderung, zum anderen haben wir auch nach 26 Jahren noch immer durst auf Thrash Metal und glaube mir, der ist nach lange nicht gelöscht!

Das wollen wir doch mal hoffen! Bei „Echoes Of Fear“ habt ihr aber ziemlich dreist bei TANK abgeguckt, oder? Du hast Algy Ward doch vor ein paar Jahren mal getroffen. Habt ihr euch gut verstanden?

Wir hatten nur mal kurz miteinander gesprochen. Ich liebe die alten Sachen von TANK, das mit „Echoes Of Fear“ war keine Absicht, vielleicht hat aber mir mein Unterbewusstsein einen Streich gespielt…

Mittlerweile gebt ihr ja nur noch Konzerte an Wochenenden oder an Feiertagen. Liegt das daran, dass ihr beruflich eingebunden seid und keine Termine unterhalb der Woche abgestimmt bekommt?

Wir haben alle reguläre Jobs, die anderen drei Jungs haben auch alle Familie, so dass wir keine ausgedehnten Touren mehr machen können, allerdings unseren kompletten Urlaub für die Aktivitäten der Band verbraten. Auf 30 Gigs im Jahr kommen wir auch so, das ist ja gar nicht so schlecht! In den letzten Jahren sind die Offerten stetig angestiegen, so dass wir leider nicht alles spielen können, aber wir bemühen uns so viel wie möglich auf die Kette zu bekommen!

Ihr könnt zwar auf eine stete Fanbasis auf der ganzen Welt bauen, eine Wiederholung des kommerziellen Erfolges Anfang der 90er blieb euch bis jetzt allerdings verwehrt. Habt ihr in eurer Karriere jemals daran gedacht, die Sachen hinzuschmeißen und euch nur noch euren Angestelltentätigkeiten zu widmen?

Nein, nicht wirklich, auch als es mit dem Thrash Mitte bis Ende der Neunziger tief bergab ging. Ich bin auch ehrlich gesagt echt stolz darauf, dass wir so lange durchgehalten haben und den einen oder anderen Trend überlebt haben. So lange es noch Spaß macht, bleiben wir am Ball…

Apropos Kommerz. Seid ihr mit dem Verkauf der letzten Alben eigentlich zufrieden? Ich denke, gerade „Beast Of Bourbon“ müsste doch alles andere als ein Ladenhüter gewesen sein.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich dir jetzt gar nichts genaues über unsere Verkaufszahlen sagen, aber ich glaube, die sind ganz okay! Mal wieder in die Charts kommen, das fände ich cool…muss aber auch nicht sein!

25 Jahre TANKARD habt ihr ja ordentlich gefeiert, eure DVD „Fat, Ugly And Still (A)Live“ davor als musikalisches Lebenswerk war ebenfalls eine klasse Sache. Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, welche Feierlichkeiten ihr zum 30. Jubiläum verhackstücken werdet?

Nein, das ist ja auch noch ein bisschen hin, hast du eine gute Idee?

Wie kam es eigentlich dazu, dass du hin und wieder als DJ arbeitest? Ist das ein Hobby von dir oder machst du das, um ein paar Freibier abzustauben?

Ach das hat irgendwann mal Ende der Neunziger angefangen. Ich habe auch eine umfangreiche Sammlung und bin selber großer Fan! Mir macht das einfach nur Spaß, die paar Freibier sind natürlich ein netter Nebeneffekt…

Eine der obligatorischen Fragen: Was wollt ihr mit TANKARD noch erreichen?

In erster Linie viel Spaß zusammen haben und dann vielleicht noch ein paar Länder abklappern, wo wir noch nie aufgekreuzt sind!

Vielen Dank für das Interview, lieber Gerre. Schon ne Ahnung, was der Weihnachtsmann unter den Baum legt?

Ich persönlich schenke nix zu Weihnachten und will auch nix geschenkt bekommen. In diesem sinne fuck Christmas und allen ein heavy 2009!!!

Galerie mit 27 Bildern: Tankard - Live 2023 in Hamburg
23.12.2008

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