Iron Maiden
Totale Dominanz (1980-1988) - Teil I

Special

 

THE NUMBER OF THE BEAST (1982)

Iron Maiden

Nach einer sehr erfolgreich absolvierten “Killer World Tour” (immerhin 113 Konzerte) kracht es dann mächtig im Gebälk bei Britain’s Finest, und trotzdem stehen die Zeichen auf Sturm. Fanliebling Paul Di’Anno muss nach etwas über vier Jahren aufgrund von Streitigkeiten mit der Band, sowie massivem Alkohol- und Drogenkonsum seinen Platz für den ehemaligen SAMSON-Sänger Bruce Dickinson (dort unter dem Namen Bruce Bruce) räumen. Man kann sich den Aufschrei auch heute noch gut vorstellen: Eine Band, die eine mehr als vielversprechende Zukunft vor sich hat, trennt sich von einem ihrer Aushängeschilder. Nicht wenige Fans und Journalisten prophezeien das Ende von IRON MAIDEN noch vor dem eigentlichen Karrierestart. Dass sich Steve Harris und Co. aber nicht aus dem Konzept bringen lassen und mit eben jenem Bruce Dickinson einen noch besseren Sänger/Frontmann aus dem Hut zaubern, stand auf den wenigsten Zetteln. So beliebt Paul Di’Anno auch war, er hätte – bei objektiver Betrachtung – mit den neuen Stücken nicht mehr Schritt halten können. Ganz anders Dickinson. Er intoniert heutige Metalklassiker wie “The Number Of The Beast”, “22 Acacia Avenue” (eine lockere Fortführung des “Charlotte The Harlot”-Themas) oder “Hallowed Be Thy Name” mit seiner ausdrucksstarken Stimme wesentlich variabler, als sein Vorgänger dazu in der Lage gewesen wäre und kann vom Fleck weg die meisten Kritiker überzeugen. Verwunderlich ist es daher nicht, dass “The Number Of The Beast” direkt auf Platz eins der UK Charts einsteigt. Die Punk-Attitüde ist mit Di’Anno aus dem Bandsound verschwunden, an ihre Stelle tritt ein filigraneres Element im Songwriting. Adrian Smith und der ewig grinsende Dave Murray harmonieren jetzt perfekt miteinander und spielen sich die Bälle zu, als würden sie das schon seit ihrer Geburt zusammen machen. Songs wie das unwiderstehliche “Children Of The Damned” oder “The Prisoner” legen qualitativ verglichen mit den beiden Vorgängern noch einmal einige Briketts nach. Und wer beim abschließenden, epischen  Ohrgasmus “Hallowed Be Thy Name” nicht vollends durchdreht, hat von guter Musik faktisch keinen Plan. Gleiches gilt für die beiden Singles “Run To The Hills” und “The Number Of The Beast” und natürlich “22 Acacia Avenue”. Im Schatten dieser sechs Übernummern sehen die beiden anderen Songs von “The Number Of The Beast” natürlich ein wenig blass aus, was auch daran liegt, dass sowohl der Opener “Invaders”, als auch “Gangland” qualitativ minimal abfallen. Beide sind aber immer noch stark genug, um die Konkurrenz auf Abstand zu halten. Man kann „The Number Of The Beast“ anhören, dass die Band weiß, welche Chance sich mit dem Album bietet. Deshalb klingt der dritte Longplayer der Briten noch ein wenig fokussierter und zielstrebiger als die beiden Vorgänger.

Wie bereits erwähnt, werden von “The Number Of The Beast” zwei Singles ausgekoppelt. “Run To The Hills” ging ca. einen Monat vor dem Album an den Start und konnte Platz 35 der britischen Charts erklimmen. Der Titeltrack folgte ungefähr einen Monat nach dem Release des Albums. Wer noch immer Bedenken bezüglich Dickinsons Interpretation der Di’Anno-Songs hat, kann sich mit der B-Seite von “The Number Of The Beast” auseinander setzen, dort ist eine “Remember Tomorrow”-Version enthalten, die bei den ersten Gigs der Band mit ihrem neuen Sänger (das wiederum hört man) aufgenommen wurde.

Iron Maiden

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16.10.2014

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