Nightwish
Imaginaerum Europa-Tour - live in Stuttgart 2012

Konzertbericht

Billing: Battle Beast und Nightwish
Konzert vom 2012-05-06 | Schleyerhalle, Stuttgart

Hatte ich bei „Dark Passion Play“ noch das Gefühl, dass die Musik von Mastermind Tuomas Holopainen und die Stimme von Neu-Sängerin Anette Olzon nicht hundertprozentig zusammenpassen wollten, haben NIGHTWISH mit ihrem aktuellen Album „Imaginaerum“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie sich auch ohne Operndiva Tarja Turunen ihren Platz an der Spitze der internationalen Symphonic-Metal-Szene verdient haben. Nun steht also die Tour zu jenem Album an, das zugleich auch den Soundtrack eines gleichnamigen Films bildet, an dem derzeit noch fleißig gearbeitet wird. Man darf also auch bei den Shows ihrer Europa-Tour, die sie an diesem Sonntagabend in die Stuttgarter Schleyerhalle führt, auf eine eindrucksvolle visuelle Untermalung gespannt sein.

 

EKLIPSE

Keine Ahnung, was man sich von den ausgesprochen restriktiven Foto-Bedingungen heute verspricht. Es wird jedenfalls penibelst darauf geachtet, dass außerhalb der beiden dafür vorgesehenen Stücke keine Fotos des Hauptacts gemacht werden, während die Fotografen bereits bei den beiden Vorgruppe nicht ohne Geleitschutz (sprich: persönlichen Aufpasser) in den Bühnengraben gelassen werden. Da mich zudem ein unerwarteter Spaziergang zum Hintereingang der Halle erwartet und der Konzertabend pünktlich um 19 Uhr beginnt, verpasse ich den Bühnengraben-Babysitter knapp und darf den Anfang des rund fünfundzwanzigminütigen EKLIPSE-Auftritts im Foyer ohne Blick auf die Bühne erleben.

Nightwish

Zunächst wundere ich mich noch über das arg in die Länge gezogene Orchester-Intro, bis mir schließlich klar wird, dass das bereits die Band ist, die hier spielt. Bei EKLIPSE handelt es sich nämlich um ein rein weiblich besetztes Streichquartett, das mit zwei Geigen, Bratsche und Cello Cover-Versionen von Pop-Songs oder Film-Soundtracks spielt. Wer hier unweigerlich an APOCALYPTICA denken muss, liegt gar nicht so falsch, allerdings kommen EKLIPSE um einiges ruhiger und ambientiger daher – man könnte auch sagen: unspannender. Technisch geht das alles in Ordnung, aber zum Entspannen in der heimischen Stereo-Anlage eignet sich die Musik der Mädels deutlich besser als zum Anheizen der Stimmung bei einem Live-Konzert.

Als ich dann endlich in die Halle gelassen werde, kann ich mir immerhin noch ein Bild von den übertrieben extravaganten der Damen machen, während diese mit LINKIN PARKs „In The End“ und COLDPLAYs „Clocks“ immerhin noch zwei Stücke mit einem gewissen Mitsing-Faktor zum Besten geben. Richtig aus sich heraus kommt das Publikum aber selbst dann nicht, als zwei merkwürdige Gestalten in Sumoringer-Kostümen (zumindest hoffe ich, dass es sich nicht um körpereigene Fettpolster handelt) auf die Bühne getorkelt kommen und eine Weile lang um das Quartett herumtanzt. Mehr als Höflichkeitsapplaus ist hier einfach nicht drin, dafür sind EKLIPSE musikalisch schlichtweg zu unspektakulär.

 

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11.05.2012

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