
Summer Breeze Open Air
Der große Festivalbericht 2025
Konzertbericht
Mittwoch, 13.08.2025
BLAS(T)MUSIK ILLENSCHWANG – 15:00 T-Stage
Wie jedes Jahr wird der offizielle Teil des Summer Breeze Open Air auch anno 2025 mit einer Handvoll Ständchen von BLASMUSIK ILLENSCHWANG eröffnet. Dieses Jahr darf sich Gesangstalent Fritz sogar über eine eigene Kutte freuen und bekommt diese feierlich überreicht. Mit Pauken, Trompeten und dergleichen mehr, leitet dieser traditionelle Eröffnungsakt in die diesjährige Ausgabe des Festivals über und kann als so etwas wie ein Palate Cleanser verstanden werden, bevor es ans metallisch Eingemachte geht.
Galerie mit 17 Bildern: Blasmusik Illenschwang - Summer Breeze Open Air 2025

GUTALAX – 16:10, Mainstage
Einer der modernen Festival-Klassiker erklimmt gleich am frühen Nachmittag die Hauptbühne und sorgt für ein unhygienisches Handgemenge im Infield. GUTALAX geben sich die Ehre und sind mal wieder mit dem Gülleporsche unterwegs. Alles mittlerweile Routine bei den Tschechen, und dennoch geht die Sause erfolgreich herunter wie der Dünnpfiff nach einer besonders öligen Mahlzeit in einem ethnischen Restaurant der Wahl. Live-Klassiker wie der Dosenöffner “Assmeralda” sind da die Maiskörner in der Jauche, in der sich die Fans mittlerweile auch schon komplett routiniert und glückselig herum suhlen.
Galerie mit 33 Bildern: Gutalax - Summer Breeze Open Air 2025

COFFIN FEEDER – 17:40, Wera-Tool-Rebel-Stage
Auf der Wera Stage geht es mit stark oldschooligem Deathcore weiter. Das belgische Quartett um ABORTED-Sänger Sven de Caluwé bringt die Bühne ordentlich zum Wackeln. Auch davor geht schon ordentlich der Mosh, und die Mischung aus modernen Core-Breakdowns und fetten Death-Metal-Riffs kommt bei den Breezern gut an. Coffin Fever sind wild auf der Bühne, vor allem Sänger Sven de Caluwé ist reine Energie und heizt dem Publikum ordentlich ein.
Galerie mit 28 Bildern: Coffin Feeder - Summer Breeze Open Air 2025

Blasmusik, Klobürsten, Energie und HELLRIPPER
HELLRIPPER – 18:25, T-Stage
Blackened Thrash aus Schottland steht auf der T-Stage auf dem Programm, denn HELLRIPPER hat diese geentert, um eben genau diesen Sound zu zelebrieren, den er im Alleingang auf Platte gebannt hat, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Dabei zeigt sich James McBain wiederholt unzufrieden mit der Fanbeteiligung und fordert diese immer wieder mit den üblichen Phrasen zur regen Aktivität im Feld auf, während seine Band, allen voran der verwegen in die Felle und Kessel hauende Schlagzeuger Max Southall, eine amtliche Energie ausstrahlen.
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GUTSLIT – 19:10, Campsite Circus
Einen echten Exotenbonus sammeln die Herren von GUTSLIT. Der indische Vierer klingt bis auf ein paar Punjab-Intros zwar sehr europäisch, macht aber ordentlich Alarm. Die Mischung aus kernigem, modernem Death Metal und Grindcore mit viel Groove und leichtem Slam-Faktor funktioniert prächtig. In der prallen Sonne finden sich genügend Leute vor der Bühne ein, um die Musik ordentlich abzufeiern und abzutanzen. Das Stageacting ist zudem sehr agil und Basser Gurdip Singh Narang posiert sehr schön mit herausgestreckter Zunge und Dastar.
MÚR – 20:50, Wera-Tool-Rebel-Stage
Richtig atmoshärisch präsentieren sich die Isländer MÚR auf der Wera Tool Rebel Stage, die einen monumentalen Post-Metal ins Rund laufen lassen. Dieser ist mit dem klagenden, isländischen Gesang von Fronter Kári Haraldsson sicher um ein paar Ecken mit SÓLSTAFIR verwandt, kommt jedoch wuchtiger und heavier herüber, stellt damit also doch ein ganz eigenes Biest dar. Und es funktioniert: Die dichten Nebelschwaden und dunklen Aufzüge der Band, kreieren eine intensive Atmosphäre, während sich Haraldsson mit Ansagen weitestgehend zurückhält, um die Immersion nicht zu brechen.
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Eine Hommage an Michael „T“ Trengert
IN EXTREMO – 21:15, Mainstage
Zwei Jahre nach ihrem letzten Auftritt geben sich IN EXTREMO erneut auf der Main Stage des Summer Breeze Open Airs die Ehre. Gewohnt energetisch beginnt die Show mit einem ohrenbetäubenden Knall, der den Auftakt zu „Olafur“ bildet. Rasant geht es weiter mit „Spielmannsfluch“, und spätestens jetzt tobt das Publikum trotz Resten der Tageshitze, die mitsamt der von vielen Füßen aufgewirbelten Staubschwaden über der Menge wabert. Routiniert und begleitet von ordentlich Pyroeffekten spielt sich das Sextett mit Fanlieblingen wie „Troja“ oder „Sängerkrieg“ durch das erste Drittel des Sets, bis Frontmann Das Letzte Einhorn vor „Feine Seele“ das Tempo drosselt und nachdenkliche Worte einstreut. Er erinnert dankbar in bewegenden Worten an den schon vor einigen Jahren verstorbenen Michael „T“ Trengert, Mitbegründer des Summer Breeze Festivals, weil dieser von Anfang an an IN EXTREMO geglaubt hatte. Das Publikum lässt sich nicht lange bitten und begleitet den Song mit einem Meer aus Handylichtern, was der Stimmung natürlich eine besondere Note verleiht. Nach Hinweisen auf ihr dreitägiges Festival zum dreißigjährigen Bandjubiläum Anfang September auf der Loreley und Danksagungen an ihre Crew und Fans stoßen IN EXTREMO metaphorisch mit „Sternhagelvoll“ mit den Veranstaltern des Summer Breeze Open Airs an und bringen die komplette Masse vor der Main Stage zum Schunkeln. Das Publikum zeigt sich äußerst textsicher und besteht auch noch die vorletzte „Feuertaufe“, bevor IN EXTREMO ihren routinierten, makellosen Auftritt mit „Pikse Palve“ im Triumphzug beschließen.
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BORKNAGAR – 21:35, T-Stage
Die norwegischen Urgesteine haben einen langen Weg zurückgelegt und sind inzwischen zu einer progressiven Viking-Metal-Band herangewachsen, die ihren Fans viel abverlangt. Das Vocal-Duo Lars A. Nedland und ICS Vortex funktioniert live prächtig und verleiht der vielschichtigen Musik den richtigen Ausdruck. Mit klarem Fokus auf die letzten drei Alben gibt es starke Songs wie „Nordic Anthem”, „Winter Thrice” oder das hitverdächtige „Voices”. Insgesamt eine sehr beeindruckende Show. Old-School-Fans werden zwar nicht mit den ersten Songs der Band belohnt, aber ein Klassiker wie „Collossus” vom Album „Quintessence” aus dem Jahr 2000 passt auch heutzutage noch hervorragend ins Set.
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AEPHANEMER – 22:40, Wera-Tool-Rebel-Stage
Melodic Death Metal mit opernhaften Cleans? Was angesichts der Existenz von Symphonic Metal fast wie ein No-Brainer wirkt, machen die Franzosen AEPHANEMER zur Wirklichkeit. Doch das klingt auf dem Papier viel weniger beeindruckend, als es in der Live-Praxis tatsächlich ist, denn allen voran Fronterin Marion Bascoul erweist sich als Schweizer Taschenmesser des Melodic Death, steuert sie neben filigranen Gitarrenriffs zusätzlich noch die harschen UND die cleanen Vocals bei. Multitasking in Reinkultur, was bei der Fanschar nicht zuletzt auch aufgrund des hochklassigen Songwritings und der Agilität des Dargebotenen wunderbar ankommt.
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Death Metal aus der Oper und optische Reize auf der Bühne
FRAYLE – 22:40, Campsite Circus
Mit neuem Album im Gepäck gehen FRAYLE auf Tour: Optisch sind die Amerikaner um Sängerin Gwyn Strang, die stets mit obskuren Metallketten vor dem Gesicht agiert, ein Hingucker. Auch wenn der Rest der Band nicht, wie man vermuten könnte, in Mönchskutten auftritt, erinnert die maskenhafte Erscheinung eher an Prädatoren. Ihr Gig an diesem Abend funktioniert hervorragend, die beiden ersten Singles der kommenden Scheibe mischen sich gut mit den alten Tracks. Die Musik fängt viel Atmosphäre ein, das Düstere und Doomige ihrer Platten ist zur Tageszeit genau richtig und macht Lust auf ein längeres Set der Band.
DIMMU BORGIR – 23:25, Mainstage
Nach dem Ausstieg von Galder im letzten Jahr schien die Zukunft von DIMMU BORGIR zunächst ungewiss. Doch alle Zweifel an Shagrath und Silenoz sind unbegründet, denn die Band hat ein starkes Live-Line-up um sich geschart, um zu später Stunde noch einmal dem Gehörnten zu huldigen. Sänger Shagrath ist in Würde gealtert, bewegt sich erhaben über die Bühne, während der Rest der Band an den Instrumenten noch kräftig für Furore sorgt. Der Sound ist stark, die Band hat Spaß und so wird der Teufelstanz zur glamourösen Huldigung mit einer erwartungsgemäß starken Setlist.
Abgesehen von zwei etwas schwächeren Nummern vom „Eonian“-Album gibt es ausnahmslos Perlen: Es geht zurück zu „Stormblåst“-Zeiten mit dem Titeltrack, über „The Serpentine Offering“, „Gateways“ oder „Puritania“. Die Resonanz ist für diese Tageszeit bei einem solchen Festival erstaunlich, vor allem die Klassiker werden frenetisch mitgesungen und abgefeiert. Als das Finale „Mourning Palace” erklingt, brechen noch einmal alle Dämme, und die Band entlässt das Publikum euphorisch in die Nacht.
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Eine bittere Überschneidung, die einfach gut ist
SÓLSTAFIR – 23:25, T-Stage
Mit der Tatsache, dass man SÓLSTAFIR gleichzeitig mit DIMMU BORGIR auftreten lässt, leistet sich das Summer Breeze Open Air 2025 den ersten von gleich mehreren Lapsus, wenn es um Überschneidungen in der Running Order geht. Jetzt muss sich der Metaller entscheiden: Atmosphärische Kost der isländischen Vorreiter oder doch eher das feurig-teuflische Spektakel der Norweger? Wer sich für Ersteres entschieden hat, findet selbstredend eine dichte Atmosphäre, einen aufgeweckten Aðalbjörn Tryggvason an der Front und wieder jede Menge Material zur Gänsehauterzeugung wieder – dasselbe wie immer, was aber nicht stört, wenn “dasselbe wie immer” so gut ist.
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SUNKEN – 02:20, Wera-Tool-Rebel-Stage
Die dänischen Post-Black-Metaller von SUNKEN gehören ohne Frage zu den echten Underdogs des Festivals. Zwar haben sie nicht unbedingt den besten Slot zur Nachtzeit abgegriffen, dafür passt dieser zur dargebotenen Musik jedoch perfekt: Mit ihrem neuen Album „Lykke“ im Gepäck fährt die Truppe aus Aarhus eine Wand aus melancholischen Gitarren und wehklagenden Vocals auf, die eisig und traurig über die Wera-Tool-Stage erklingen. In Nebel gehüllt, zelebriert die Band vertonte Grabeskälte und sorgt mit heiser kreischenden AUSTERE-Vocals für echte Gänsehaut. Ein sehr beeindruckender Ausklang für einen langen Festivaltag.
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metal.de Redaktion 




























Irgendwie habe ich es geschafft bis auf Suffocation, Benighted und gojira alles zu umschiffen was hier angesprochen wird 🙈
Kleine Kritik: Die Anreise-Slots gabs schon letztes Jahr und Extermination Dismemberment haben auch in Schlotheim gespielt aber ihr wart bei Illenschwang 😜