Le Matos - Summer Of '84

Review

LE MATOS liefern mit „Summer Of ’84“ das Synthwave-Album des Monats September. Das Besondere an „Summer Of ’84“: Es ist der Soundtrack zu dem gleichnamigen Film, der sich tief in die 1980er-Jahre begibt – mit BMX, Vokuhila und Baumhäusern.

„Stranger Things“ lässt grüßen

Schon mal sowas ähnliches gehört? Nun, die Parallele zu „Stranger Things“, das mit einem vergleichbaren Setting aufwartet, ist unverkennbar. Neben der ähnlichen Auswahl der Umgebung, die mit 1980er-Nostalgia vollgestopft ist, und einer Gruppe von jugendlichen Hauptcharakteren, haben sich auch bei der erfolgreichen Netflix-Serie begabte Elektronik-Künstler um den Soundtrack verdient gemacht: Kyle Dixon und Michael Stein von SURVIVE. Diese prägende Arbeit hat hier sicherlich als Blaupause gedient.

Aber zurück zu „Summer Of ’84“. Die Handlung des Films ist schnell umrissen: Ein Junge verdächtigt einen Polizisten, der in der Nachbarschaft wohnt, ein Serienkiller zu sein. Er überzeugt seine Freunde davon, nach Beweisen für diese Annahme zu suchen – das Abenteuer beginnt. Schöne Idee: Ein bisschen „Es“ von Stephen King, ein bisschen Hitchcocks „Das Fenster Zum Hof“, ein bisschen „Die Goonies“. Läuft also – und ab dem 05. Oktober 2018 auch hierzulande auf BluRay (geschmackvoll auch in einer VHS-Edition).

Einflüsse von John Carpenter bis GOBLIN

LE MATOS liefern einen mehr als ordentlichen und stimmungsvollen Soundtrack hierzu ab. Dass LE MATOS Übung haben, eine passende Filmuntermalung auf die Straße zu bringen, beweist ja schon die musikalische Unterstützung zu „Turbo Kid“. Dem Duo aus dem kanadischen Montreal gelingt es, zu „Summer Of ’84“ einen glaubwürdigen, zu der dargestellten Zeit passenden Soundtrack zu erzeugen. Und auch wenn man den Film (noch) nicht gesehen hat, so funktioniert der Soundtrack doch für sich genommen auch ganz ordentlich.

„Serial Killer On The Loose“ oder „PB&J And The Missing Ginger“ atmen einen tiefen John Carpenter-Einfluss, „Hoffman’s House“ und „Operation Manhunt“ halten es eher mit etwas GOBLIN-esquen „Susperia“-Feeling. „Operation Mack Attack“, „Treehouse Drinking“ und der eröffnende Titeltrack gehen dagegen eher Synthwave-genretypisch vorwärts. Eine bunte Vielfalt an Einflüssen bieten LE MATOS an und schaffen es doch, ein stimmungsvolles Gesamtbild zu erzeugen.

Einziger Wermutstropfen: Der LE MATOS-typische, stets präsente, tief wummernde Bass kommt nur an einigen Stellen zum Einsatz. Hier findet sich leider zu wenig „Join Us“ in den einzelnen Stücken – aber zum Glück hat man es zumindest im funkigen „Molly’84“, für das man sich MIAMI NIGHTS 1984 an Bord geholt hat, und „Cold Summer“ mit COMPUTER MAGIC etwas krachen lassen. Und auch wenn man hier keinen zweiten „Tron“-Soundtrack vorfindet (Daft Punk werden wohl niemals übertrumpft werden können und sind ewiglich für ihre Leistung zu preisen), so ist Fans von Horror-Soundtracks und Synthwave-Freunden gleichermaßen ein Hördurchgang von „Summer Of ’84“ von LE MATOS zu empfehlen.

Der Soundtrack zu „Summer Of ’84“ ist digital und physisch als Doppel-LP über das ausgezeichnete Nischenlabel Death Waltz Recording Co. zu beziehen, ebenso in üblichen Streaming-Plattformen abrufbar.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

04.09.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Der metal.de Serviervorschlag

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