Master Boot Record - VirtuaVerse.OST

Review

Im Juni bei „SynthOrDie!“: MASTER BOOT RECORD mit einem Soundtrack – dem Soundtrack zum Computerspiel „VirtuaVerse“ nämlich. Was? Schon wieder MASTER BOOT RECORD? War das Projekt nicht erst im April diesen Jahres Thema des Monats? Fällt euch nix neues ein? Dochdochschon. Aber es gibt ziemlich gute Gründe für diese Wahl.

„VirtuaVerse.OST“ – Synthwave-Historie kompakt

Da wäre zunächst die Tatsache, dass „VirtuaVerse“ ein Computer-Spiel ist, das so Synthwave ist wie nur irgendwas. Ein Point-and-Click-Adventure in allerbester Cyberpunk-Optik. Point-and-Click-Adventure. Cyberpunk. Richtig fette Pixel. Retro! Also wenn das nicht 1980er ist und zu SynthOrDie! passt, dann wohl nichts sonst. Nun ist diese Rubrik zwar nicht dazu ausgelegt, Gaming-Reviews zu verfassen. Aber es sei erwähnt: „VirtuaVerse“ macht richtig Spaß. Ist kein Zuckerschlecken, so schwierigkeitsmäßig. Aber so war das damals, in den 80ern: „Maniac Mansion“ ist ja auch kein Kindergeburtstag. „Zak McKracken“ auch nicht.

Dann ist da natürlich noch der Umstand, dass das Spiel „VirtuaVerse“ von Blood Music erdacht und vertrieben wurde. Jaja, dem Musik-Label, dass so illusteren Synthwave-Acts wie PERTURBATOR und GOST zu einem breiteren Publikum verholfen hat. Und Platten von Künstlern wie DAN TERMINUS, HOLLYWOOD BURNS und DYNATRON führt oder führte. Das damit wie ein Brandbeschleuniger für die Verbreitung dieses Genres gesorgt hat – zumindest innerhalb der Metal-Szene – und fantastische Vinyl-Releases von metallischen Klassikern (EMPEROR, MOONSORROW etc.) zu verantworten hat. Wer Blood Music in den letzten Jahren also ein wenig folgen konnte, der weiß auch: Halbe Sachen gibt’s da nicht.

Und letztlich ist auch die Geschichte von „VirtuaVerse“ eng mit der von MASTER BOOT RECORD verknüpft, ist der Soundtrack dieses Spiels doch so etwas wie das Lebenselixier für das Projekt gewesen. Der lebenseinhauchende Geist, sozusagen, ohne den es das weitere Schaffen nicht gegeben hätte. So, nun genug davon.

Das Erfolgsrezepept von MASTER BOOT RECORD greift

Zur Musik. Diese funktioniert auch ohne das Spiel ziemlich ausgezeichnet – es handelt sich nämlich nicht um handlungsbezogene Samples oder Stücke, die nur im Storykontext Sinn ergeben, sondern um vollwertige Songs. Chiptune meets Metal meets Synthwave – das Erfolgsrezept von MASTER BOOT RECORD greift auch hier. Und obwohl die dreizehn zentralen Titel nicht so ungestüm nach vorne gehen wie „Floppy Disk Overdrive“ so steckt doch eine Menge Metal in den Tracks.

Neben dem eingängigen Titeltrack stechen hier besonders „Dangerous Corp.“, „Mötordrone“ und „Cracktro“ hervor. Und bei „Keygen Assault“ und „DDosAttack“ wird es – die Titel lassen es vermuten – auch mal etwas hektisch und sägend in der Gitarre. Aber es geht auch etwas entspannter: „Mag Police“, „Permanent Reality“ und „My Lorraine 500“ kann man noch am ehesten als „Hintergrundmusik“ bezeichnen, was zur Abwechslung dann auch mal nicht schlimm ist. Der düstere Stil von MASTER BOOT RECORD unterstreicht die Ästhetik einer hektischen, neonlicht-durchfluteten Cyberpunk-Welt optimal.

Damit bleibt abschließend die Empfehlung stehen mal bei Steam oder GOG „VirtuaVerse“ (dem Spiel) einen ausgiebigen Besuch abzustatten. Und sich den dazugehörigen Soundtrack bei Bandcamp für kleines Geld zu beschaffen. „VirtuaVerse.OST“ ist eine weitere gelungene Arbeit von MASTER BOOT RECORD – und hoffentlich auch bald in physischer Form erhältlich. Virtuelles Thema hin oder her.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

31.05.2020

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Der metal.de Serviervorschlag

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1 Kommentar zu Master Boot Record - VirtuaVerse.OST

  1. nili68 sagt:

    Vielleicht sollte ich mich mit dem Genre doch mehr beschäftigen. Klingt ganz cool.