Powernerd - Far From Human

Review

Ihr mögt ausladende Gitarrensoli? Ein bisschen hohen Männergesang dazu? Richtig Synthies? VAN HALEN? Schonmal gut – denn dies alles und richtige Disco-Beats obendrauf gibt’s hier: „Far From Human“ von POWERNERD ist unser Synthwave-Release des Monats November.

Zwei Welten vereint: „Far From Human“ kann Metal und Synthwave

Mit „Far From Human“ haben POWERNERD jedenfalls einen erfrischenden Zugang zum Synthwave gefunden, der für ein längerfristiges Band-Konzept erfolgversprechend scheint. DIO trifft DAFT PUNK wäre da vielleicht ein wenig ambitioniert als Referenz, ginge aber in die richtige Richtung. Denn auf „Far From Human“ treffen Elektro-Beats auf astreinen Power Metal-Gesang. Das klingt etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert nach kurzer Eingewöhnung aber doch ziemlich überzeugend. Denn versuchen wir es also mal eine Nummer kleiner, als bei dem vorherigen Band-Duo, so landen wir ungefähr bei DANCE WITH DEAD trifft DRAGONFORCE – vielleicht ja auch nicht der schlechteste Bezug und nachweislich eine wunderbare Kombination, wie die gerade absolvierte Nordamerika-Tour der beiden Bands gezeigt hat.

Wie auch immer: Die kalifornischen Mit-Den-Toten-Tanzenden kommen auch erstmal in den Sinn, wenn der energische Beat im Opener „Night Creatures“ loslegt. In Verbindung mit dem munteren Geshredde und den Effektspielereien dieses Tracks ist das ein gelungener Einstieg in ein überzeugendes Album, auch wenn „Far From Human“ hier zunächst instrumental bleibt und seinen Inhalt lediglich ein wenig anteast. Dass man sich dann für das anschließende „Hyperdrive“ auch gleich die bezaubernde Synthwave-Sängerin Dana Jean Phoenix an Bord geholt hat, das ist eine bewährte und natürlich gute Idee – ebenso, dass man dieses Erfolgsrezept mit „Dancing“ gleich fortsetzt. Und hier mit (Hörspielmusik-)Komponist Jan-Friedrich Conrad gleich noch eine unerwartete Kollaboration draufsetzt – ein Fest für echte 1980er-Nostalgiker.

Den Zenit erreicht „Far From Human“, wenn in Zusammenarbeit mit dem Darksynth-Projekt CARBON KILLER „Live With Ghosts“ geschmettert wird – einschließlich Saxophon und nicht so dezenten Breaks. Dass Tempo und Verve der mitreißenden ersten Albumhälfte nicht ganz gehalten werden können, ist ob des Feuerwerks der Titel Eins bis Fünf nicht sonderlich überraschend, aber auch durchaus zu verschmerzen. POWERNERD – und insbesondere Vokalist Vin Weazzel – versteht sein Handwerk und hat nach dem ordentlichen, aber eher zurückhaltenden Debüt „Nerd Power“ gezeigt, dass auch in größeren und knallerigen Dimensionen gedacht werden kann.

POWERNERD bringen Power auf die Straße

„Far From Human“ ist unterhaltsam, abwechslungsreich und der ideale Motivationsschub beim Krafttraining, Garage aufräumen oder Roboter-Aliens bekämpfen. Well done, POWERNERD!


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

08.11.2019

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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