The Sacrifice - The Sacrifice

Review

Auch Season Of Mist, das eigentlich auf Metal spezialisierte, französische Independent-Label, hat nun Synthwave im Programm: THE SACRIFICE heißt der dortige Genre-Vertreter, der heuer sein selbstbetiteltes Debüt auf den Markt bringt: „The Sacrifice“ ist unser Synthwave-Album des Monats Dezember.

„The Sacrifice“ – ein bunter Stilmix

Hervorgegangen sind THE SACRIFICE aus der Elektro-Formation PANZER FLOWER, also gänzlich unerfahren sind die Protagonisten Rel, Reverend Prick (echt jetzt…?) und Six in ihrem Betätigungsfeld nicht. Allerdings gehen THE SACRIFICE erfrischend offen und wenig festgelegt mit ihren Einflüsse um: Da hört man Electro-Pop, Post-Punk, EBM und den einen oder anderen Soundtrack heraus. Ein bisschen DURAN DURAN, ein wenig NEW ORDER, etwas David Bowie. Aber auch rockigere Ansätze werden verfolgt, sodass auch Gothic- und Synth Rock nach Art von THE SISTERS OF MERCY als Mosaiksteinchen eingesetzt wird.

Diese Variabilität ist die Stärke und Schwäche von THE SACRIFICE. Durch den Einsatz verschiedenster Facetten aus diversen (Sub)-Genres bleibt „The Sacrifice“, bei aller Eingängigkeit spannend und abwechslungsreich – ein Kunststück, das vielen Synth Wave-Künstlern, deren Werke gelegentlich mit latenter Monotonie geschlagen sind, nicht gelingt. So wählt „Digging Deep“ einen rockigeren Ansatz und setzt vermehrt auf Gitarren, „Aurora“ driftet beinahe in Post-Rock-Gefilde ab. „Endless Night Terror“ steckt knietief im Synthie-Pop, „Moving To The City“ ist eine süße Pop-Nummer. Und dann wäre da ja noch der Eröffnungstitel: „Redemption“, mit seinem forschen Beat und dem Ohrwurmrefrain, eröffnet „The Sacrifice“ ziemlich einnehmend und in schönster DEPECHE MODE-Manier.

Apropos DEPECHE MODE: Was der hinter dem Pseudonym Rel verborgene Sänger einbringt, erinnert stellenweise verblüffend an Dave Gahan, Frontmann der englischen Elektronikband. Eine angenehme und charismatische Stimme, die allerdings gelegentlich – insbesondere bei länger gezogenen Tönen (so in „Violent Devolution“) – an ihre Grenzen stößt.

THE SACRIFICE haben ein erfrischendes Konzept

Der musikalische Cocktail von THE SACRIFICE ist allerdings noch nicht ganz ausgewogen, nicht ganz abgeschmeckt. Über die gesamte Albumspielzeit ergeben sich ein paar schwächere Passagen, die dann doch etwas zu wild und willkürlich zusammengestellt wirken. Dennoch gelingt es den Franzosen einen angenehm unverbrauchten Ansatz zu entwickeln und umzusetzen – sehr wohltuend und sicherlich mit einem besonderen Wiedererkennungswert.


Kein Metal und trotzdem für viele Metaller interessant: Synthwave. Die elektronische Spielart rund um apokalyptische Endzeit, Palmen in Miami und Neonreklame wird einmal monatlich auf metal.de mit einem ausgewählten Release gewürdigt. Also: Synth Or Die!

06.12.2018

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

Der metal.de Serviervorschlag

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3 Kommentare zu The Sacrifice - The Sacrifice

  1. royale sagt:

    gefällt mir recht gut! Album gleich mal bei Bandcamp gekauft.

    7/10
  2. moosegrinder sagt:

    Puh, schon lange nicht mehr solch einen (in meinen Ohren) Müll gehört. Wobei, stimmt nicht. Bin letztes wieder bei nem Kumpel im Auto mitgefahren, der das Radio anhatte.
    Stimmt, mit Metal hat das gar nichts zu tun, was ja erstmal nicht per se schlecht sein muss. Ich kenne verdammt viele gute Nicht-Metal Mucke. Das hier gehört für mich definitv nicht dazu. Ist aber wohl einfach Geschmackssache und die Frage, ob man den Stil mag oder nicht. Mir ist der Stil zu billig poppig. da kann ich fast Radio hören.

    3/10
    1. royale sagt:

      aber da steht doch schon „SYNTH OR DIE“ 😉 wenn dir Bands wie Carpenter Brut, Dance With The Dead …(siehe oben) nicht gefallen, dann musste auch nicht reinhören :D! Wenn ich irgendwo Deathcore, Metalcore, Pagan…lese, ja dann lass ich auch lieber die Finger davon. Manchmal machen Genre auch echt Sinn1