Paradise Lost - Ascension

Review

Soundcheck September 2025# 1 Galerie mit 24 Bildern: Paradise Lost - European Tour 2025 in Berlin

PARADISE LOST hatten sich bereits von der Welt abgewandt. „Obsidian“ setzte sich mit inneren Dämonen auseinander und erschien passenderweise zu Beginn einer Pandemie, die zahllose Menschen in die Isolation trieb. „Ascension“ fasst den Rahmen weiter, blickt zynisch, fast schon kämpferisch, auf den desolaten Zustand der Welt und zeigt sich musikalisch entsprechend abwechslungsreich.

„Ascension“ erhebt sich aus der Vergangenheit

Inspiration fanden die britischen Gothic-Doom-Urväter dabei in ihrer eigenen Bandhistorie. Gitarrist Greg Mackintosh begann nach den Neuaufnahmen von „Icon“ mit dem Songwriting, beschränkte sich aber nicht auf diesen Klassiker, sondern erkannte Ansatzpunkte in der gesamten Diskographie der Band.

Eine blasse Würdigung alter Tage ist „Ascension“ allerdings nicht. Trotz aller Anklänge an die diversen Vorgänger wirken die Ideen frisch. Dies ist nicht nur den cleveren Arrangements sondern auch der sorgfältigen Produktion zu verdanken. Eine derartige Detailverliebtheit und erhabene Atmosphäre haben PARADISE LOST selten an den Tag gelegt. Es hat sich gelohnt, das Mackintosh neben dem Songwriting auch die Produktion übernommen hat.

PARADISE LOST in vielfältiger Reinform

Diesem Sound ist es zu verdanken, dass „Ascension“ eine sakrale Stimmung entfaltet. Sänger Nick Holmes wirkt wie ein gottloser Priester, der anklagend und trotzig seine Stimme erhebt. So wie der Rest der Band zwischen stampfenden Rhythmen und hymnischen Melodien mäandert, zeigt auch der Frontmann seine gesamte Bandbreite. Mal growlend, mal clean, selten auch rotzig führt er durch ein Programm, das von doomigen Mitnickern bis zu tanzbaren Gothic-Rock-Nummern reicht.

Der Saitenfraktion ist es zu verdanken, dass trotz der Gegensätze alles wie aus einem Guss und erkennbar nach PARADISE LOST klingt. Das Schlagzeug wurde in einer zum Studio umgebauten Kirche in Nordschweden aufgenommen, was sich vielleicht im Klang niederschlagen mag, als interessanter Fakt aber auf jeden Fall zur Atmosphäre des Albums beiträgt.

Mehr als nur eine Bestandsaufnahme

„Ascension“ ist mehr als nur eine Bestandsaufnahme der Bandhistorie, setzt aber keine eigenen Akzente. „Gothic“ beschritt einst neue Pfade, „Draconian Times“ fand Schönheit zwischen Gothic Rock und Doom, „The Plague Within“ vereinte alt und neu auf gekonnte Weise, „Obsidian“ gab sich komplett der Finsternis hin. Das neue Album will all dies gleichzeitig, lässt es aber an Konsequenz vermissen.

Stattdessen gelingt es, Fans jeder Phase von PARADISE LOST anzusprechen und jeweilige neue Hits zu bieten. Wer gar das Gesamtwerk gleichwertig feiert, wird auch auf „Ascension“ viele Momente zum Niederknien finden. So offen und vielseitig hat sich die Band schon lange nicht mehr gezeigt. Dieses Album ist kein Soundtrack zum Probeliegen auf dem Friedhof, sondern steigt trotz des bitteren Zynismus aus den Schatten hervor – der Titel ist Programm.

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21.09.2025

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Paradise Lost auf Tour

07.02.26metal.de präsentiertParadise Lost - Ascension Of Europe Tour 2026 - Part 2Paradise Lost, Saturnus, Cwfen und Shores Of NullMarkthalle, Hamburg
03.03.26metal.de präsentiertParadise Lost - Ascension Of Europe Tour 2026 - Part 2Paradise Lost, Saturnus, Cwfen und Shores Of NullHuxleys Neue Welt, Berlin
04.03.26metal.de präsentiertParadise Lost - Ascension Of Europe Tour 2026 - Part 2Paradise Lost, Saturnus, Cwfen und Shores Of NullFelsenkeller, Leipzig
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7 Kommentare zu Paradise Lost - Ascension

  1. Lysolium 68 sagt:

    Eigentlich würde ich gerne noch einen Punkt mehr geben! Paradise Lost sind seit Anfang der Neunziger Jahre mein ständiger Begleiter und ich bedanke mich ganz dolle das Sie uns so ein schönes Album schenken. Das ganze Album erweckt bei mir niemals den Eindruck einer Auftragsarbeit sondern strahlt eine Dringlichkeit aus der der ich mich gerne hingebe.

    10/10
  2. dritsec sagt:

    Ich war sehr gespannt auf das Album und wurde nicht enttäuscht. Es gibt viel zu entdecken und Nick Holmes zeigt alle Facetten seiner Gesangsarbeit!

    8/10
  3. El Tiburon sagt:

    Ganz toll, von vorne bis hinten und Nicks stärkste Gesangsleistung seiner Karriere!

    10/10
  4. motley_gue sagt:

    Ich denke, dass PL kaum mehr tun konnten, um Fans aller Phasen glücklich zu machen. Das Album ist rund, schlüssig, hat einen Bomben-Sound, Melodien mit (auch in der PL-Historie) Wiedererkennungswert, und zeichnet sich durch die Trademarks Gesang und Gitarren aus.
    Warum für mich keine 10? Eine 10 sollte auch etwas Neues, Innovatives haben. Das ist Ascension nicht. Ascension ist die konsequente Fortführung und Essenz aus ihrer bisherigen Historie. Nicht mehr und nicht weniger. Speziell happy macht mich, dass mich das Album auch immer wieder mal an das mMn leider völlig unterschätze Tragic Idol erinnert.
    Ich freue mich riesig auf die Tour!

    9/10
  5. ArtBeck sagt:

    „A wreath upon the world“ ist der einzige Song, der mich wirklich zu begeistern weiß. Das inflationäre Mackintosh-Signature-Gegniedel und die im Sitzen eingegrowlten Einschlaf-Vocals machen mich fertig. Was schade ist. Mal wieder. Aber mit ONE SECOND war die Bandgeschichte zu Ende erzählt. Nix danach hatte wieder ähnlichen Spirit, Mut oder überzeugende Songs auf Albumlänge.

    5/10
  6. Dude sagt:

    Paradise Lost haben was besonderes. Wenn ich ansosnsten auf was stosse, dass auch nur im entferntesten mit Gothic Metal, Melodic oder sonstigem Kram zu tun hat laufe ich schreiend weg. Aber ich muss zugeben, dass mich PL spätestens jetzt, eigentlich schon seit ein paar Alben wieder haben (Ok, Obsidian kenn ich nicht). Toptoptop Produktion. Nick Holmes. Greg Mackintosh. Songwriting. Alles, aber vor allem liegts bei mir daran, das dass trotz des Genres herrlich unkitschig und einfach gut ist (imho). Rar.

    9/10
  7. noehli69 sagt:

    Bocke Stark! 9 Fette Punkte, herrlich, freut mich riesig das die nochmal zur alten Form auf laufen. Ich hör hier richtig viel Bock raus. Das guck ich ich mir live an mit Messa, wird ein Fest.

    9/10