Judas Priest
Shield Of Pain Tour 2025

Konzertbericht

Billing: Judas Priest, Accept und Phil Campbell and the Bastard Sons
Konzert vom 18.06.2025 | Stadtwerke-Arena, Bad Vilbel

Brütende Hitze unter dem Himmel des diesjährigen Hessentages in Bad Vilbel bildet das Fundament für einen Abend aus europäischen Heavy-Metal-Klassikern. Den Einstand liefern PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS. Die Band um den ehemaligen MOTÖRHEAD-Gitarristen Phil Campbell, seine Söhne Todd, Tyla und Dane sowie Sänger Joel Peters, schlägt exakt in die Kerbe, welche die Kernreferenz des Bandchefs vorgibt.

Whiskey und Rock’n’Roll

Auf die Ohren gibt es demzufolge tonnenschweren Rock’n’Roll, der trotz schattenfreien Sonneneinschlages schon erste Beine in die Bewegung treibt. Gerade als Opener eignen sich die Waliser hervorragend, da sowohl die Eigenkompositionen der Marke „Step Into The Fire“ als auch die bekannten Cover-Songs um Lemmys Whiskey-Kollektiv ohne Vorkenntnisse zelebriert werden können. Das Highlight bildet nach hinten heraus „Ace Of Spades“, das so ziemlich jeder mitträllert.

Setlist:

01. We`re The Bastards
02. Step Into The Fire
03. Going To Brazil
04. Hammer And Dance
05. High Rule
06. Ace Of Spades
07. Strike The Match

Die Solinger um das noch einzig verbleibende Gründungsmitglied Wolf Hoffmann offenbaren in der Folge Headliner-Attitüde, ohne dass es sich um einen Solchen handelt. Spätestens mit „Restless And Wild“ hat das Quintett das Publikum voll im Griff und der wohl beste Gitarrensound des Abends tut sein Übriges. ACCEPT schaffen es über starke Kompositionen ihren klassischen Heavy Metal ebenso einfach wie ausgefeilt zu halten.

Bester Gitarrensound des Abends

So machen auch die langen Stücke wie „Princess Of The Dawn“ großen Spaß. Aufgrund der sauberen Saitenklänge von Hoffmann und Uwe Lulis ist es einfach nur eine Herrlichkeit, den vielschichten Arrangements zu lauschen, ohne dass man sich auch nur einen Moment überfordert fühlen mag.

Mark Tornillo am Mikrophon ist mit seiner AC/DC-Röhre ebenfalls gut aufgelegt und lässt sich seine 71 Lenze zu keinem Zeitpunkt anmerken. Vollkommen klar, dass „Balls To The Wall“ am Schluss als der größte Mobilisator erweist, die stärksten Momente haben ACCEPT aber an diesem Abend mit dem oben genannten Rausschmeißer der „Restless And Wild“-Platte und mit „Fast As A Shark“.

Setlist:

01. The Reckoning
02. Restless And Wild
03. London Leatherboys
04. Straight Up Jack
05. Princess Of The Dawn
06. Metal Heart
07. Teutonic Terror
08. Fast As A Shark
09. Pandemic
10. Balls To The Wall

Unter welchem Banner die „Shield Of Pain Tour 2025“ stattfinden würde, machen die Opener „All Guns Blazing“ und „Hell Patrol“, beide vom ikonischen „Painkiller“-Album, unmissverständlich klar. Bis auf „Leather Rebel“, „Metal Meltdown“ und das Instrumental-Interlude „Battle Hymn“ soll sich in der Folge jeder Track des 1990er-Bollwerkes in der Setlist befinden.

Für Zuhörer:innen, die auf die großen Überraschungen pochen, dürften die Engländer lediglich mit „Solar Angels“ punkten, doch aus Sicht einer Best-Of-Variante liefern JUDAS PRIEST vollends ab. Zu Beginn wirkt der Gesamtsound aber noch etwas übersteuert, die Drums hämmern sich etwas zu tief, fast schon schmerzhaft, in die Gehörgänge auch die Screams von Rob Halford kratzen ein wenig.

Best-Of-Bollwerk

Bei „Breaking The Law“, einem der vielen Gassenhauer am Abend, hat das Quintett aber wieder alles in der Hand und die Riffs von Glen Tipton und Richie Faulkner sägen sich durch die Reihen des Publikums. „Giants In The Sky“ widmen JUDAS PRIEST mit Bildern auf der rückstehenden Leinwand bereits verstorbenen Gallionsfiguren der Rock- und Metalszene wie Lemmy Kilmister oder Freddie Mercury, danach findet mit „Painkiller“ das Hauptset ein Ende.

Dass die Truppe aus Birmingham nicht mehr dynamischste Bühnenshow aufs Parkett zaubert, dürfte ob des Alters der Protagonisten nicht verwundern, doch bei „Hell Bent For Leather“ fährt Halford unter tosendem Applaus mit dem obligatorischen Motorrad ein. Stimmlich gibt es im Bezug auf das etwa 1,5-stündige Set nur wenig zu mäkeln, auch wenn das Volumen vor einigen Jahren sicherlich noch etwas breiter war. „Living After Midnight“ lädt schließlich zur abschließenden Sause, bevor sich die Menge entweder in Richtung der Parkplätze oder in die Nacht auf dem Hessentag begibt.

Setlist:

01. All Guns Blazing
02. Hell Patrol
03. You’ve Got Another Thing Comin‘
04. Freewheel Burning
05. Breaking The Law
06. A Touch Of Evil
07. Night Crawler
08. Firepower
09. Solar Angels
10. Gates Of Hell
11. Metal Gods
12. The Serpent And The King
13. One Shot At Glory
14. Between The Hammer And The Anvil
15. Judas Rising
16. Giants In The Sky
17. Painkiller
18. Electric Eye
19. Hell Bent For Leather
20. Living After Midnight

Texte: Patrick Olbrich (Bad Vilbel)

23.06.2025

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