The 69 Eyes
Ava Inferi, The 69 Eyes, Tiamat
Konzertbericht
Die Zeiten waren schon mal besser. TIAMAT sind, auch wenn sie die letzten Jahre fleißig Alben unter die Leute gebracht haben, schon vor größeren Fanscharen aufgetreten. Und die 69 EYES haben ihren Zenit irgendwie schon vor ein paar Jahren überschritten, dazu können sie auch mit keiner neuen Veröffentlichung aufwarten. Was macht man in solch einem Fall? Richtig, man tut sich einfach zusammen und hofft, wenigstens so die Halle einigermassen vollzukriegen. Halle ist hier allerdings zu viel gesagt, die Röhre ist schön klein und undergroundig, das passt eigentlich ganz gut. Das Ganze nennt sich dann „Hellhound’s Fest“, und kann an diesem Abend, auch Dank eher spärlicher Werbung im Vorfeld, die Röhre mit Müh und Not zu drei Vierteln füllen. Die beiden Headliner gehen natürlich nicht ohne Support auf die Bühne, und hier geben sich AVA INFERI aus Portugal die Ehre.
Noch nie von denen gehört, muß ich zugeben, aber wie sich bald herausstellt, hatte ich da auch nicht allzu viel verpasst. Schon das Intro und der Auftritt von Sängerin Carmen Simoes lassen Schlimmes befürchten, sie kommt im Halbdunkel in einem langen Umhang und – das ist mal was Neues – mit einer Laterne in der Hand auf die Bühne; irgendwie hat das was von einem schlechten Fantasystreifen. Irgendwann hört sie zum Glück auf, theatralisch ins Publikum zu leuchten, und wir bekommen den Rest der Truppe aus dem sonnigen Süden zu Gesicht. Doch halt, diesen Gitarristen kennt man doch, und er ist mitnichten ein Portugiese, sondern hört auf den Namen Rune Eriksen – besser bekannt ist er als Blasphemer, seines Zeichens einer der Ex-Gitarristen von MAYHEM. Den hat es nach Portugal verschlagen, und im Nachhinein stellt sich heraus daß er AVA INFERI gegründet hat, und zwar 2005. 2006 kam das erste Album, „Burdens“, dem inzwischen mit „The Silhouette“ ein weiteres gefolgt ist.
AVA INFERI spielen knapp eine halbe Stunde, und irgendwie ist man froh, als sie wieder von der Bühne verschwinden, und das nicht nur wegen der beiden Bands, die noch ausstehen. Was die fünfköpfige Truppe da abliefert ist Gothic Metal, hie und da versehen mit etwas doomigen Passagen. Die Musik an sich ist auch nicht allzu schlimm, hat ihre schönen Momente, allerdings bietet sie wenig, das einen wirklich vom Hocker reißt, zu gewöhnlich, zu oft schon gehört. Was allerdings gar nicht geht ist der Gesang von Frau Simoes. Es ist noch nicht einmal so daß sie keine gute Stimme hat, aber was sie hier damit anstellt, wie der Gesang in die Songs eingebaut ist, das ist einfach nicht das Wahre. Hohe Frauenstimme und Metal geht eh in den meisten Fällen schief, und dies ist ein weiteres Beispiel dafür. Alles erscheint hier klischeehaft, und da hilft es auch nicht, daß die Frontfrau bei Instrumentalpassagen auf wundersame Art und Weise gestikulierend und tanzend über die Bühne schwebt. Muß ich nicht nochmal haben, also schnell weiter zu THE 69 EYES.
Setlist Ava Inferi
Intro
Wonders Of Dusk
Abandoned
Danca Das Ondas
Wings Of Emptiness
Pulse Of The Earth
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The 69 Eyes und Tiamat auf Tour
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