Soilwork
Soilwork

Konzertbericht

Billing: In Flames, Pain und Soilwork
Konzert vom 2002-10-24 | Löwensaal, Nürnberg

Nach einer kleinen Umbaupause, kochte die Stimmung schon beim Intro hoch und der erste „IN FLAMES“-Sprechchor wurde gestartet. Jedes Bandmitglied wurde frenetisch empfangen. Erst Daniel Svensson an den Drums, dann Peter Iwers am Bass, gefolgt von den Axtmännern Jesper Stömblad und Björn Gelotte. Banges Warten auf Anders Friden, der mit seinem Auftritt etwas gemischte Reaktionen hervorrief. Eine Mischung aus „Yeah!“ und „Was hat der nur mit seinen Haaren gemacht!“. Für all diejenigen, die es noch nicht wissen sollten. Herr Friden trägt jetzt Dreadlocks. Aber genug des Friseur-Geschwätz. Sogleich starten In Flames mir „System“ und „Pinball Map“ durch, und ließen die ersten Reihen explodieren. Was soll ich sagen? Der Sound war nicht gut. Ich würde sagen, er war perfekt! Das Beste, was ich von In Flames live bisher gehört habe. Die fetten Gitarren bei „Episode 666“, vereint mit Anders Fridens geilem Gekrächze, kamen einfach unglaublich genial. Die Drums waren eh der Oberkiller und standen den „Wumms-Attacken“ Soilworks in nichts nach. Das reinste Freudenfest für jeden In Flames-Fan. Als nächstes standen „Bullet Ride“ und „Embody the Invisible“ auf dem Programm, bevor man die aktuelle Videoauskoppelung „Cloud Connected“ in Angriff nahm, das live noch härter und besser rüberkam als auf CD. Besonders Herr Friden zeigte sich heute stimmlich in exzellenter Form. Seine unmenschlich fiesen Schreie und Grunzer ließen es mir regelmäßig schaurig den Rücken runterlaufen. Das darauf folgende Stück „Clayman“ – stark – sowie „Food for the Gods“ – die Drums! – ließen auch keinen Zweifel daran, wer noch immer König im Lande des melodiösen Schweden-Tods ist. Mit dem nächsten Stück hatten die Jungs dann aber den gesamten Saal kalt erwischt – das kannte nämlich keiner! Denn als die Band nach einem Break abrupt aufhörte zu spielen, herrschte Totenstille und jeder starrte verdutzt nach vorne auf die Band. Niemand wollte sich wohl als der Depp outen, der das Lied nicht kennt, und zu früh los jubelt. Anders vorwurfsvolle Frage, ob das hier ein Pop- oder Metalkonzert sei, wurde dann aber umgehend äußerst deutlich beantwortet. Jetzt war es aber wieder Zeit für etwas vom neuen Album: „Reroute to Remain“, „Drifter“ und „Trigger“, vor dem Anders ein kleines Schwätzchen mit zwei Typen auf der Loge hielt, die das ganze bisherige Set nur „Behind Space“ am Fordern waren. Überhaupt hatte es die Loge Herrn Friden angetan. Der Versuch sich allerdings mit dem Besoffenen, der halb über dem Geländer hing und schlief (!), zu unterhalten, war von wenig Erfolg gekrönt. „Square Nothing“ hat er ihm dennoch gewidmet. Mit „Gyroscope“ gab es dann noch ein weiteres Stück von „Whoracle“. Ein bisschen körperliche Betätigung durfte natürlich auch nicht fehlen, und so gab es mit „Only for the weak“ kollektives Hüpf-Feeling. Die zwei Typen von der Loge kamen nun auch zu ihrem Glück, als In Flames den Brecher „Behind Space“ anstimmten – einfach nur geil! Ein besonderes Leckerli gab es noch obendrein, als sich Peter Tägtgren nicht zweimal bitten ließ, um auf die Bühne zu kommen, und dem Publikum seinen nackten Arsch zu präsentieren. Anders lamentierte jedoch, dass sie den Arsch wirklich jeden Abend sehen müssen. Mit „Ordinary Story“ wurde dann der Endspurt eingeläutet. Nach dem Kracher „Black & White“ stand nur noch eine Nummer des 90 minütigen Sets aus. „Colony“. Bei dem nochmal alle ausrasteten und ihren Kopf kreisen ließen. Ein wirklich beeindruckender Abend. Ich habe In Flames jetzte zum fünften Mal live gesehen, und muss sagen, dass sie noch nie so gut wie in Nürnberg waren. Selbst der geniale Gig in Langen konnte sound-technisch noch übertrumpft werden. In Flames untermauern mit dieser Tour wahrlich ihren Ruf als eine der exzellentesten Live-Bands. Glück für die, die dabei sein durften.

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02.11.2002

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