Behemoth
The Unholy Trinity Tour 2025

Konzertbericht

Billing: Behemoth, Satyricon und Rotting Christ
Konzert vom 06.04.2025 / 16.04.2025 | Columbiahalle / Schlachthof, Berlin / Wiesbaden

Die unheilige Dreifaltigkeit ist pünktlich wie die Maurer. Während sich vor dem Schlachthof Wiesbaden zuvor noch eine ungeahnte Schlange zum Einlass bildet, pfeffern die Gebrüder Tolis und ihre Live-Musiker bereits die ersten Töne von „666“ in die prächtig gefüllte Halle. Im hinteren Bereich erscheint das wie gewohnt tighte Riffing der Hellenen fast schon ein wenig leise, dafür aber hervorragend ausdifferenziert, sodass die häufig rituell wirkenden Arrangements zwischen Black- und Gothic Metal ihre Wirkung entfalten können.

Blitzsaubere Magie

In der Vergangenheit wirkten ROTTING CHRIST häufig über den Maßen routiniert und hatten manchmal Probleme, die Sterilität und den gradlinigen Anspruch ihrer Alben mit etwas Live-Dreck zu bewerfen. Das haben die Griechen auch im Rahmen der Unholy Trinity Tour 2025 nicht vollständig abgelegt und wirken mit ihrer Show weitgehend blitzsauber. Und doch gelingt es trotzdem, die verschrobene Magie von Stücken wie „Like Father, Like Son“ oder „Grandis Spiritus Diavolos“ zu transportieren.

Galerie mit 30 Bildern: Rotting Christ - The Unholy Trinity Tour 2025 in Berlin

Das Feuer so richtig entfachen schließlich SATYRICON. Man hatte sich schon die passenden Beschwerden zurechtgelegt, dass die Norweger im Rahmen dieser Tour doch mehr Material aus ihrer reinen Black-Metal-Phase spielen sollen. Dieser erhobene Zeigefinger darf gleich aus zwei Gründen direkt wieder gesenkt werden. Zum einen befinden sich etwa mit „Walk The Path Of Sorrow“ oder „Forhekset“ einige Stücke der glorreichen Tage in der Setlist, auf der anderen Seite können die Osloer auch mit neueren Tracks makellos überzeugen.

Das Grollen nordischer Bergtrolle

Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Band in Kombination aus Bühnendynamik und Sound einen absoluten Sahnetag erwischt. Jedes Riff sitzt, der Bass gleicht dem Grollen nordischer Bergtrolle und wenn man mal nicht weiß, wo man hinsehen soll, dann schafft Schlagwerkskrake Frost Abhilfe. Noch etwas dichter werden die Schnüre gezogen, als Satyr für drei Songs selbst die Gitarre dazu nimmt. Über das schleppende „To The Mountains“ folgen letztlich die heiß erwarteten „Oho Oho“-Chöre – die Einleitung für „Mother North“, für einen der Inbegriffe norwegischen Black Metals. „K.I.N.G.“ ist als Rausschmeißer ebenfalls eine Bank.

Galerie mit 29 Bildern: Satyricon - The Unholy Trinity Tour 2025 in Berlin

Kaum zu glauben, dies einmal im Live-Kontext sagen zu müssen, doch die Frage, was hier BEHEMOTH noch toppen wollen, erscheint berechtigt. Die Polen sind zweifellos für ihre ausnehmend starken Auftritte bekannt. Weiterhin ist Showdekadenz wohl das richtige Wort. Feuer aus allen Richtungen, ein Nergal, der sich optisch nach gefühlt jedem Song verändert wie in der Mini-Playbackshow und Emporen, von denen die Musiker auf den Pöbel herabmusizieren können. Eine Kombination die phasenweise lächerlich und völlig drüber klingen mag, funktioniert seit jeher und macht auch in Wiesbaden nicht halt.

Brennende Showdekadenz

Wer BEHEMOTH auf Platte womöglich verloren hat, der hat das Live noch lange nicht. Das beweist zum Beispiel die Tatsache, dass selbst das alberne „The Shit Ov God“ in diesem Kontext seine Daseinsberechtigung genießt und durch den druckvollen Bühnenauftritt der Truppe enorm aufgewertet wird. Dazwischen tummeln sich im Set natürlich die unumstößlichen Klassiker wie „Chant For Eschaton 2000“, „Conquer All“ oder „O Father O Satan O Sun!“ zum Abschluss. BEHEMOTH bleiben auf der Bühne eine absolute Macht und zeigen eindrucksvoll, dass dieser Status offensichtlich zementiert bleibt. Unabhängig davon, wo die Studioreise hingeht.

Galerie mit 30 Bildern: Behemoth - The Unholy Trinity Tour 2025 in Berlin

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27.04.2025

- perfection is the end of everything -

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