MetalDays 2018
Der Livebericht aus Slowenien

Konzertbericht

Billing: Judas Priest, Accept, Cannibal Corpse, Alien Weaponry, Kataklysm, Behemoth, Primordial, Darkened Nocturn Slaughtercult, Myrkur, Watain, Municipal Waste, Obituary, Soulfly, Jinjer und Alestorm
Konzert vom 21.07.2018 | , Tolmin

Eine Überraschung gleich zu Beginn – MetalDays Tag 1

JINJER bringen von der ersten Sekunde volle Power mit und sorgen für viele rotierende Köpfe. Die Formation, die 2014 wegen des Konflikts mit Russland aus der Ost-Ukraine umziehen musste, beeindruckt das Publikum mit ihrem einzigartigen Mix aus Groove-, Progressive- und Death Metal. Das wahre Highlight ist ähnlich wie bei ARCH ENEMY die Besetzung der Frontperson. Die unheimlich talentierte Tatiana Shmailyuk steuert die Vocals zur Musik JINJERs bei, die sowohl cleanen Gesang und Growls/Screams bis zur Perfektion beherrscht. Hits wie „Pisces“, „Just Another“ oder „I Speak Astronomy“ dürfen in der Setlist natürlich nicht fehlen und sorgt beim Großteil des Publikums für Begeisterung. JINJER sind Anfang 2019 wieder auf Tour und werden auch einige Auftritte in Deutschland absolvieren. Die talentierten Ukrainer sind live auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Galerie mit 10 Bildern: Jinjer - MetalDays 2018

ALESTORM werden mit großem Applaus begrüßt und entfachen sofort eine unnachahmliche Feierlaune. Die fünf Schotten und ihr „True Scottish Pirate Metal“ sorgen  für ausgelassene Stimmung und viel Bewegung vor der Bühne, sodass selbst der nüchternste Zuschauer von diesem Spektakel mitgerissen wird. Innerhalb von 10 Songs verwandelt sich die Main Stage der MetalDays in die vielleicht größte Piratenparty der Welt, bei der ein Klassiker den nächsten jagt. Auf „Keelhauled“ folgen weitere Publikumsfavoriten wie „The Sunk’n Norwegian“, „Hangover“, das Cover des eigentlich so schrecklichen Popsongs, „Captain Morgan’s Revenge“, „Shipwrecked“ und als Zugabe, wie könnte es nicht anders sein: „Drink“. Doch so schnell wollen ALESTORM ihr Publikum nicht entlassen und somit liegen sich am Ende alle in den Armen und grölen zum Abschluss „Fucked with an Anchor“. Ein überaus passender Abschluss für einen grandiosen Gig mit fantastischer Publikumsbeteiligung.

Galerie mit 17 Bildern: Alestorm - MetalDays 2018

CARPATHIAN FOREST geben sich als nächste die Ehre und unterhalten mich auf derselben Ebene wie ALESTORM, nur leider ziemlich ungewollt. Der exzentrische Nattefrost betritt die Bühne im wahrscheinlich nicht mehr so nüchternen Zustand und legt sofort mit merkwürdigen, aber auch enorm lustigen, Tanzeinlagen los. Dazu grölt er mal mehr, mal weniger kontrolliert ins Mikrofon, während ihm in den Pausen zwischen den Songs auffällt, dass sich in der direkten Umgebung tatsächlich Berge und Bäume befinden („There are Mountains and then there are trees“). Ab und an rollt er sich auf dem Boden herum, zeigt seinen Hintern dem Publikum und spielt mit seinem besten Stück herum. Die restlichen Bandmitglieder zeigen sich davon teils unbeeindruckt, teils ziemlich genervt und spielen professionell den Gig weiter. Eine positive Überraschung ist das TURBONEGRO-Cover „All My Friends Are Dead“. Es gibt noch viele weitere Anekdoten über diesen denkwürdigen Gig, jedoch würden diese den Rahmen ein wenig sprengen. Die neu formierten CARPATHIAN FOREST sind live auf jeden Fall unterhaltsam, musikalisch hingegen diskutabel.

Galerie mit 12 Bildern: Carpathian Forest - MetalDays 2018

Dann wird es auch schon Zeit für einen Headliner. BEHEMOTH verwandeln die Main Stage in den Altar einer schwarzen Messe. Nergal und seine Mannen verbreiten schon ohne Musik eine unheimliche Atmosphäre. Als es dann endlich losgeht, schauen alle wie gebannt auf die Bühne, denn dort ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los. Das Publikum wird vom Soundgewitter, was durch die Lautsprecher knallt, geradezu erschlagen und Nergals markerschütternden Vocals komplettieren die Kulisse. Infernos Drumparts haben teilweise große Ähnlichkeiten zu einem Trommelfeuer und die Gitarristen Seth und Orion shredden in den selben Tempi ihre Gitarren fast kaputt. Kurz gesagt: der Auftritt grenzt an Perfektion. Neben älteren Klassikern wie „Ov Fire and the Void“, „Blow Your Trumpets Gabriel“ oder „O Father O Satan O Sun!“ findet sich auch ihr neuer Song „Wolves ov Siberia“ in der Setlist wieder. Das unbestrittene Highlight ihres Auftrittes ist das THE CURE-Cover „A Forest“, das sie gemeinsam mit SHININGs Niklas Kvarforth vortragen. Dieser Moment sorgt im ganzen Publikum für Staunen und ein gewisses „Big-Time-Feeling“. Die polnische Band sollte man sich unbedingt live ansehen, auch sie sind im Frühjahr 2019 in Deutschland.

Galerie mit 12 Bildern: Behemoth - MetalDays 2018

Nach dieser wirklich spektakulären Performance ist Tag 1 vorbei und die Freude auf die nächsten Tage ist riesig.

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02.09.2018

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