Party.San Metal Open Air 2025
Unser großer Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: Bloodbath, Dark Angel, Triptykon, Gorgoroth, I Am Morbid, Napalm Death, Rotpit, Extermination Dismemberment, ...And Oceans, The Spirit, DOOL, Grand Magus, Fleshgod Apocalypse, Harakiri For The Sky, Party Cannon, Hyperdontia, The Vision Bleak, Crypt Sermon, Wayfarer, Hellbutcher, Defleshed, Suffocation, Brujeria, Rotting Christ, Scalpture, Blockheads, Necrowretch, Schizophrenia (BEL), Analepsy, Ereb Altor, Skeletal Remains, Pig Destroyer, Grave, Tiamat, Servant, Outlaw, Theotoxin, Firtan, Karg, Chaos Invocation, Agrypnie, Heretic Warfare, Naxen, Mass Worship, Friisk, Gutslit, Imperial Triumphant, Ass Cobra, Macbeth (DE), Nightbearer, Avulsed, Night in Gales, Dödsrit, Kvaen und Fulci
Konzert vom 07.-09.08.2025 | Flugplatz, Obermehler

Randnotizen

Der Umzug vom etwa 90 Kilometer entfernten Bad Berka nach Schlotheim hat dem Festival seinerzeit ein Upgrade verpasst. Weg von den wetteranfälligen Äckern zum rundum befestigten Flugplatzgelände. Aufgrund der etwas höheren Lage weht es gelegentlich etwas stärker, was das Bühnengeschehen negativ beeinflussen kann. Aber in diesem Jahr ist der Sturm ausgeblieben.

Das Campinggelände erstreckt sich rund um befestigte Zufahrtsstraßen und ist in reservierte und frei zugängliche Flächen unterteilt. Die Zufahrt für Versorgungsfahrzeuge und Sanitäter ist somit jederzeit gewährleistet. In diesem Jahr gab es Kritik, dass statt zwei nur ein größeres Dusch- und WC-Zentrum auf dem Zeltplatz stand, das jedoch insgesamt die gleiche Menge an Kabinen wie im Vorjahr bot. Die Gründe dafür sind im weitesten Sinne infrastruktureller Natur: Im Juni hatten Unbekannte offenbar unerlaubt Teile der kommunalen Wasserleitungen, die unter dem Gelände des Flugplatzes verlaufen, entfernt. Eine Wiederherstellung war in der Kürze der Zeit schlichtweg nicht möglich. Eine entsprechende Info im Vorfeld des Events, wäre aber sicher drin gewesen.

Dafür hat der Zeltplatz einen eigenen Frühstücks-Anhänger. Die Auswahl ist überschaubar und die Preise variieren von angemessen bis überteuert. Auf die Frage, ob es neben den belegten Wurstbrötchen auch welche mit Käse gibt, bekommt man nur ein patziges „Ich gomm nicht hinterhär mitm Schmiern.“ Sehr authentisch!

Die F&B-Auswahl im Infield ist hingegen top. Neben Thüringer Klassikern gibt es inzwischen auch eine gute Auswahl an vegetarischen und veganen Gerichten. Zwischen vielen guten und einigen mittelmäßigen Gerichten finden sich aber auch echte Enttäuschungen: Der „normale“ Cheeseburger, der bis auf das Salatblatt komplett aus Fertigzutaten besteht, kommt fast kalt und ist mit 10€ der teuerste und zugleich schlechteste Burger des Festivals. Die Preise sind zwar nicht mehr günstig, im direkten Vergleich zu den größeren Festivals aber immer noch fair.

Die Auswahl an Getränken hat sich in den letzten Jahren erheblich vergrößert. Neben dem lokalen, traditionellen hellen und dunklen Köstritzer gibt es inzwischen an einigen Ständen auch Guinness und Kilkenny. Der „Seven Lords“-Pub bietet auch in diesem Jahr wieder Stowford Cider und eine große Auswahl an Whiskysorten an. Die Preise variieren je nach Kategorie – insbesondere der Bierpreis geht aber mehr als klar. Die Nachfrage ist trotz (oder wegen) der Wetterlage ordentlich.

Zum Vergleich hier mal eine kleine Auswahl der Preise für Essen und Trinken:

Wasser (mit und ohne) – 2€
Köstritzer Pils / Dunkel (0,4l) – 4€
Cider / Kilkenny / Guinness (0,4l) – 5€
½ belegtes Brötchen mit einer Scheibe Discounter-Wurst sowie 1 Stück Gurke / Tomate – 2€
Bratwurst – 4€
Nudeln mit Gulasch – 8€
Gemischter Pakorateller – 12€

Elektronische Zahlung, die das Gros der Merchandise-Händler bereits seit Jahren anbietet, hat sich noch immer nicht vollständig durchgesetzt. So ist Cash bei den meisten (Food-)Ständen auch weiterhin King. Wem das Bargeld ausgeht, der muss die Kumpels anpumpen oder einen Ausflug nach Schlotheim machen. Zum Glück haben die größeren Bierstände auf dem Infield aber inzwischen einzelne Kassen, an denen auch bequem mit Karte oder Mobiltelefon bezahlt werden kann.

Und was neben Befindlichkeiten wie Unterbringung und leiblichem Wohl nicht unerwähnt bleiben soll:

Nachdem wir im letzten Jahr intern und extern viel über den Umgang mit Trägern von NSBM-, Grauzone- und sonstigem Non-P.C.-Merchandise diskutiert haben, fallen in diesem Jahr bis auf vereinzelte Fälle deutlich weniger einschlägige Shirts, Patches und Caps ins Auge. Ob es an den weltoffenen, zum Teil stark links-motivierten Bands im diesjährigen Booking liegt, ist Spekulation, aber die wahrnehmbare Tendenz zu weniger „Scum“ und zu mehr Aufgeschlossenheit können wir nur begrüßen.

Im Gegensatz zu vielen größeren Festivals gibt es auf dem Party San (noch) keine Awareness-Anlaufstelle. Man setzt auf das Community-Flair der Metalszene, was bislang auch weitestgehend und ohne große Debatten im Vorfeld bzw. im Nachgang funktioniert.

Fazit

Das Party.San Open Air 2025 ist Festivalgeschichte. Ein Festival, das sich mit ungebrochener Obsession dem extremen, dem altgedienten, dem bodenständigen Metal verschreibt, sich aber auch außergewöhnlichen und „weicheren“ Strömungen nicht verschließt. Damit ist, wie auch in diesem Jahr, für Abwechslung und mehr Tiefgang im Billing gesorgt. Die beständige Größe von <10.000 Besuchern, das überschaubare Gelände und die gesunde Anzahl an Bands machen viele Gäste, das metal.de-Team eingeschlossen, seit Jahren zu Wiederholungstätern. Die so oft zitierte familiäre Atmosphäre können wir auch der diesjährigen Ausgabe des Party.San bescheinigen. Auch, weil wie zuvor erwähnt, nur wenige dubiose Gestalten unseren Weg kreuzten und die friedliche Stimmung störten.

Damit verabschiedet sich metal.de vom diesjährigen Party.San Open Air. Wir haben wieder gemeinsam intensiv geschwitzt, gefeiert, bewundert und in Nostalgie geschwelgt.
2026 steht das 30-jährige Festivaljubiläum an. Der Ausblick liest sich vielversprechend und verheißt schon jetzt eine Mischung aus hochkarätigen Headlinern und Neuentdeckungen, lässt aber auch noch Spielraum für Überraschungen.

Party.San 2026 – Erste Ankündigung

Wir freuen uns jedenfalls aufs nächste Jahr – oder wie ein werter Kollege rezitiert: Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

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09.09.2025

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