Rockharz Open Air
Der große Festivalbericht 2013

Konzertbericht

Billing: Accept, Alestorm, Avantasia, Dark Tranquillity, Delain, Devin Townsend Project, Dragonforce, Eisbrecher, Eluveitie, Ensiferum, Finntroll, Iced Earth, J.B.O., Kreator, Mono Inc., Moonspell, Soulfly, Subway To Sally, Tankard, The Bones, Unearth und Vader
Konzert vom 2013-07-11 | Flugplatz, Ballenstedt

Donnerstag, 11.07.2013

Ein „paar“ Eindrücke, Lustiges und Skurriles haben wir hier gesammelt:

Galerie mit 70 Bildern: Impressionen - Rockharz Open Air 2013

Für Euch sind wir nicht nur dabei, sondern auch mittendrin – Bilder von und aus der tobenden Meute gibt es hier:

Galerie mit 52 Bildern: Impressionen: In the pit - Rockharz Open Air 2013

Und natürlich gibt es auch Bilder von den Autogrammstunden, für die manch einer stundenlang angestanden ist:

Galerie mit 47 Bildern: Autogrammstunden - Rockharz Open Air 2013

 

GRAILKNIGHTS

Galerie mit 23 Bildern: Grailknights - Rockharz Open Air 2013

Ein Glück beginnt der Donnerstag erst um 14 Uhr, wird sich so mancher nach der ersten bierseeligen Nacht auf dem Rockharz gedacht haben. Entsprechend gut gefüllt begrüßen die ausgeschlafenen und zahlreich vorhandenen Besucher die erste Band des Tages . Über die GRAILKNIGHTS kann man sich sicherlich streiten, doch als Muntermacher funktioniert die Mischung aus Melodic Death, Power Metal und ausgeklügeltem, wenn auch mit viel Augenzwinkern versehenem Konzept sehr gut. Dass das Publikum zur Mittagszeit auch schon Begeisterungsfähig ist, zeigen nicht nur die zahlreichen umherwirbelnden Mähnen sondern auch die Bereitschaft der „Grailaerobic“ zu folgen. Das viele Gerede nervt nach einiger Zeit zwar ziemlich, doch bei den GRAILKNIGHTS zählt das Mitmach-Erlebnis und das scheint viele zu begeistern. Gelungener Start. (Jan Wischkowski)

TOXPACK

Galerie mit 18 Bildern: Toxpack - Rockharz Open Air 2013

„Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ soll eigentlich bereits zum Festivaleinstand um 14 Uhr das Motto sein, doch kurzfristig tauschen die GRAILKNIGHTS und die Berliner Street-Punk-Band TOXPACK die Slots, woraufhin das Hauptstadt-Quintett erst um 15 Uhr ran darf. Zuvor hatte sich die Meute schon beim Fäusterecken eingeübt und übt sich nun im amtlichen Tanzbein schwingen. Nicht mehr ganz so viele Interessierte versammeln sich vor der linken Bühne, zeigen sich aber von Beginn an überraschend textsicher. Die saloppen Lyrics der Punk Rocker gehen gut von der Zunge und auch die locker gezückten Riffs zwischen Punk, Rock’n’Roll und ein wenig Metal-Einschlag machen eine gute Figur. Gerade zum Wachwerden am ersten Tag dürfte diese Mixtur genau das richtige Mittelchen sein, denn schon nach wenigen gespielten Songs geht das Publikum in Pogo über, reckt dabei die geballten Hände und grölt die offensichtlich bestens einstudierten Texte mit. Zwischendurch holt der Lead-Gitarrist auch mal AC/DC aus der Kiste und fügt so ein paar Aha-Soli ein. „Wir haben auch was für Metaller“, so der agile Fronter – die erfrischende Show dürfte in jedem Fall auch einigen Abkömmlingen dieses Genres gefallen. (Patrick Olbrich)

AUDREY HORNE

Galerie mit 18 Bildern: Audrey Horne - Rockharz Open Air 2013

Mitreißender Rock’n’Roll, eine energiegeladene Bühnenshow und sympathisches Auftreten: Die Norweger AUDREY HORNE um die beiden Gitarristen Ice Dale (ENSLAVED) und Thomas Tofthagen (SAHG) bringen eigentlich alles für ein tolles Liveerlebnis mit: Die Band ist auf der Bühne ständig in Bewegung, Frontmann Toschie (heute im weißen Hemd mit Schlips) springt umher und feuert die Menge an und liefert als Sänger eine tadellose Leistung ab. Die beiden Gitarristen posen um die Wette, und Bassist Espen Lien geriert sich mit seiner Schiebermütze als Arbeiter des Rock’n’Roll. Zudem zockt das Quintett eine Handvoll guter Songs – von „Redemption Blues“ über „Straight Into Your Grave“ bis hin zu „Youngblood“ vom tollen aktuellen Album gleichen Namens. Kleine Einschränkung bei diesem eigentlich runden Auftritt: Vor der Bühne steht die Menge nicht gerade dicht gedrängt, und dort ist die Stimmung okay, wenngleich etwas verhalten. (Eckart Maronde)

THE RESISTANCE

Galerie mit 14 Bildern: The Resistance - Rockharz Open Air 2013

Wer Helden fallen sehen möchte, ist gut beraten vor der Bühne zu stehen. Das meine ich wortwörtlich. Jesper Stömblad (ex-IN FLAMES, ex-HAMMERFALL) steht – oder besser: wankt – mit seiner neuen Band THE RESISTANCE auf die Dark Stage. Während seine Mitmusiker tatsächlich beweisen, dass der etwas deathlastige Old-School-Hardcore auf der Bühne deutlich mehr knallt als auf Platte, lenkt die einstige Ikone die Aufmerksamkeit immer wieder ungewollt auf sich. Dass Herr Strömblad am Ende des Gigs überhaupt noch auf der Bühne steht, verdankt er nicht sich selbst, sondern einem sehr aufmerksamen Crew-Mitglied, das ihn immer wieder auf der Bühne hält. Glücklicherweise ist von ihm nicht viel zu hören, denn sein träges und willkürliches Gitarrengezupfe, hätte den flotten Gesamtsound doch nachhaltig gestört. THE RESISTANCE spielen sonst ganz groß auf, doch der Eindruck wird schlussendlich doch mehr als getrübt von einem einst musikalischen Genie, das sich eher zu einem betrunkenen Schatten seiner selbst degradierte. Schade! (Jan Wischkowski)

OHRENFEINDT

Galerie mit 12 Bildern: Ohrenfeindt - Rockharz Open Air 2013

Weiter geht es mit Vollgasrock aus Hamburg. Beziehungsweise aus St. Pauli, denn OHRENFEINDTs Frontmann Chris Laut lässt an seiner Herkunft und Vorliebe durch allerlei Accessoires keinen Zweifel aufkommen: St. Pauli-Schweißband am Handgelenk, Totenkopf-Applikation auf dem Gitarrengurt … nicht zu vergessen Songtitel der Marke „Sie hat ihr Herz an St. Pauli verloren“. Alles klar? Dazu passt natürlich der Bikerrock des Trios perfekt, der handwerklich souverän in Szene gesetzt ist und durch allerlei Spielereien aufgewertet wird – vor allem wenn der Frontmann seinen Bass (Kosename: „Babe“) ungewöhnlich anschlägt oder spielt. Die Songs? Sind simpel, laut (natürlich) und gehen gut ab, auch wenn die Stimmung etwas verhalten ist. Da geht noch etwas mehr. (Eckart Maronde)

VADER

Galerie mit 8 Bildern: Vader - Rockharz Open Air 2013

Im Anschluss entern dann die polnischen Death-Metal-Urgesteine VADER die Bühne – eigentlich viel zu früh, denn Sonne und der Brachialmetal der Mannen rund um Sänger/Gitarrist und letztes verbleibendes Originalmitglied Piotr Pawel „Peter“ Wiwczarek vertragen sich bestenfalls halbwegs gut. Die Band scheint’s aber nicht zu stören, denn sie holzt ein bisschen routiniert, aber eben auch fehlerfrei ihre Songs runter. Anlass zur Freude ist, dass der mit 40 Minuten für diese Diskographie eigentlich viel zu kurz angelegte Slot mit vielen älteren Klassikern bestückt ist, und so gibt es zum Beispiel gleich mal „Vicious Circle“ oder „Black To The Blind“ auf die Mütze. Dem zahlreich erschienenem Publikum (es ist voll, aber man kann weiter hinten gemütlich stehen) gefällt es, man hat sowohl auf als auch vor der Bühne Spaß – kein Wunder also, dass schon beim zweiten Stück „Vicious Circle“ die Crowdsurfer tieffliegen. Einziger Wermutstropfen: Der Gitarrensound ist ein bisschen matschig. Aber wenn das dem Publikum etwas ausmacht, sieht man es ihm nicht an, sodass die Leute nach den 40 Minuten polnischen Death Metals rundum zufrieden zu den Zelten ziehen – oder zur Nachbarbühne, wo sich die Amis UNEARTH anschicken, die Bretter zu entern. (Stephan Möller)

UNEARTH

Galerie mit 26 Bildern: Unearth - Rockharz Open Air 2013

Zeit zum Schwitzen! Das Energielevel, das UNEARTH vorlegen, ist unbeschreiblich. Die Saitenfraktion und Fronter Trevor Phipps rennen und springen über die Bühne, als würden sie lieber vor der Bühne den Pit befeuern. Das sieht das Publikum ähnlich und der erste Circle Pit lässt nicht lange auf sich warten. Im Prinzip ist der gesamte Gig der Amis, deren letztes Album immerhin aus dem Jahr 2011 stammt, ein einziger Bewegungsport. Egal ob Songs aus der jüngeren oder älteren Bandgeschichte, das Publikum nimmt es absolut dankbar an und sorgt so gemeinsam mit UNEARTH für ein absolutes Festival-Highlight. (Jan Wischkowski)

MONO INC.

Galerie mit 15 Bildern: Mono Inc. - Rockharz Open Air 2013

Nachdem es zuletzt mit VADER und UNEARTH musikalisch mächtig auf die Fresse gab, wird es pünktlich zur Prime Time wieder etwas rockiger: Die Goth Rocker MONO INC. laden zum Feste – und die Leute kommen in Scharen. Es ist voll vor der Bühne – voll mit Leuten, die der Band aus der Hand fressen. Allerdings ist es bei Songs wie „Arabia“ oder „Temple Of The Torn“ auch schwierig, nicht still stehen zu bleiben – man kann die Musik von MONO INC. mögen oder nicht, aber man kann ihr nicht absprechen, eingängig as fuck zu sein. Und professionell: Jeder Showeffekt, jede Note sitzt, alles scheint durchchoreographiert zu sein, aber gleichzeitig ist man immer noch unglaublich nah am Publikum – das will auch erstmal gekonnt sein. Einer der Höhepunkte der Show ist dann sicherlich, als sich Sänger Martin Engler eine Gitarre umschnallt und ankündigt: Man habe sich überlegt, für die ganzen Metalheads auf dem Festival einen richtig harten Song einzustudieren. Sagt es und fängt an, „Passenger“ von IGGY POP zu spielen. Ein rundum gelungener Auftritt, übrigens nicht zuletzt, weil MONO INC. die erste Band heute sind, die sich über einen wirklich guten Sound freuen darf. (Stephan Möller)

DEVIN TOWNSEND PROJECT

Galerie mit 14 Bildern: Devin Townsend Project - Rockharz Open Air 2013

So viele Menschen sind es nun für eine Band um die Primetime-Zeit nicht, die sich um jene Bühne versammelt haben, auf der jeden Moment der ehemalige Bandkopf der Truppe STRAPPING YOUNG LAD, Devin Townsend, mit seinem neuen Projekt an den Start gehen wird. Da sind allerdings echte Fans. Den progressiv umschleierten Industrial Metal mit wahrlich extravaganter Note kann man nämlich grundsätzlich beinahe nur lieben oder hassen. Dafür ist Mastermind Townsend auch schlichtweg ein zu irrer Kopf, um mit irgendeinem Werk nicht zu polarisieren. Schon das Intro zieht sich entsprechend in die Länge, immer wieder eruptive Gitarrensalven – ein Trademark des sympathischen ehemaligen Frisurkönigs. Nach dem Eingangsstück wird kurz die Axt getauscht und es geht am selben Knotenpunkt weiter. Am Mikro drücken sich intensive gesungene Passagen und verstörter Sprechgesang die Klinke in die Hand. Devin spielt sich in Trance, während die Meute tranceartig die erhobenen Hände nach links und rechts pendeln lässt. Captain Rauschebart an der Gitarre macht plakativ mit. So lassen sich die langgezogenen Arrangements unheimlich gut an und kreieren eine kaum bestimmbare Atmosphäre, die durchaus ihresgleichen sucht. THE DEVIN TOWNSEND PROJECT ist eine frische Band in einem alten Muster, auch Live macht man hier wenig verkehrt. (Patrick Olbrich)

SUBWAY TO SALLY

Galerie mit 17 Bildern: Subway To Sally - Rockharz Open Air 2013

Eins muss ich den Fans von SUBWAY TO SALLY ja lassen: Sie haben echt Durchhaltevermögen! Wie die Massen seit etlichen Jahren bei jedem Auftritt der Mittelalter-Kombo „Julia und die Räuber“ anstimmen ist schon beeindruckend.
Zwar verzichtet die Truppe aus Potsdam mittlerweile auf den Kunstschnee-Einsatz zu Beginn der Show, dafür heizen sie den Fans mit spektakulären Pyros ordentlich ein und auch das obligatorische Feuerspucken seitens Sänger Eric Fish ist Teil des Programms. Das Publikum gibt alles, singt und klatscht und feiert ausgelassen jeden Song. Und auch die Musiker auf der Bühne zeigen sich heute von einer erfrischend spielfreudigen Seite. Routiniert, aber keineswegs übermäßig einstudiert wirkt die Darbietung, bei der das Augenmerk überwiegend auf älteren Publikumslieblingen wie „Henkersbraut“ und „Falscher Heiland“ liegt. Zur Überraschung und großer Freude der Zuschauer wird dann noch „Carrickfergus“ nach langer Zeit in der Mottenkiste wieder ausgepackt.
Das Set der sieben Musiker vergeht wie im Flug und nach diversen Hits, bei denen die Band immer wieder lauthals von den Zuschauern unterstützt wird, verabschieden sich SUBWAY TO SALLY von ihren Fans, die nach diesem Auftritt wohl restlos zufrieden sein dürfen. (Carina Henschel)

KREATOR

Galerie mit 13 Bildern: Kreator - Rockharz Open Air 2013

Zum Abschluss des ersten kompletten Festivaltages gibt es mit KREATOR nochmal eine ordentliche Portion Thrash vom Feinsten. Obwohl die Band bereits seit 30 Jahren am Start ist, ist von Abnutzungserscheinungen nichts zu spüren: Die experimentelle Phase hat die Band aus dem Pott längst hinter sich gelassen, und wenn Mille Petrozza und Co. auf der Bühne vielleicht nicht mehr rumspringen wie Achtzehnjährige, agieren sie eben mit kontrollierter Härte. Und das ist es auch, was im Publikum ankommt: Bereits beim neuen Brecher „Phantom Antichrist“ bildet sich ein erster kleinerer Moshpit, und erste Crowdsurfer sind unterwegs. Spätestens bei „Endless Pain“, „Pleasure To Kill“ und „Hordes Of Chaos“ geht das Publikum gut ab, und die Stücke werden bis in die letzte Reihe abgefeiert. Mille wirkt in seiner schwarzen, abgewetzten Jeansweste authentisch, seine Ansagen sind wie gewohnt ungekünstelt („Ich habe nur eine Frage: Seid Ihr bereit für…“), sein Gesang wie immer etwas überdreht. Aber das passt ja gut zu einem Livekonzert, bei dem es darum geht, im positiven Sinn die Sau rauszulassen. Abschluss mit „Violent Revolution“ sowie „Flag Of Hate“ und „Tormentor“, starker Auftritt. Und natürlich eine gelungene Verabschiedung in die Nacht! (Eckart Maronde)

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21.07.2013

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1 Kommentar zu Rockharz Open Air - Der große Festivalbericht 2013

  1. Marc sagt:

    Hey, sind geile Bilder von einem geilen Festival! 🙂
    Da ich auch auf dem ein oder anderen Bild zu sehen bin, wollte ich mal fragen, ob ich diese haben kann? 🙂
    Grüße, Marc