Paradise Lost
Paradise Lost

Konzertbericht

Billing: Ghost Brigade, Paradise Lost und Samael
Konzert vom 2009-11-15 | Hamburg, Markthalle, München, Backstage

PARADISE LOST – Hamburg, Markthalle, 22.11.2009

Als um kurz nach 22:30 Uhr die ersten Töne des Intros erklingen und PARADISE LOST umjubelt die Bühne betreten, ist die 1100 Menschen fassende Hamburger Markthalle bis so ziemlich auf den letzten Platz gefüllt. Das ist fast schon ein wenig verwunderlich, denn die Briten taten in den letzten Jahren nicht immer viel für den Ruf, eine gute Live-Band zu sein. Doch an diesem Sonntag scheinen sie durch die Bank weg motiviert: Der in Weste und SEPTIC FLESH-Shirt gekleidete Nick Holmes ist agiler als sonst, schüttelt sogar tatsächlich – wenn auch selten – mal wieder ein wenig sein Haupt und hantiert wahlweise mit dem Mikroständer oder seiner geballten rechten Faust zum Takt der Musik in der Luft herum. Zudem liefert er eindeutig die beste Live-Gesangsleistung ab, die ich seit vielen Jahren von ihm vernommen habe: Die aggressiven Stellen der neuen, vom Publikum gut aufgenommenen Nummern wie „I Remain“ oder „Frailty“ trifft er tatsächlich so gut wie auf dem Album und auch bei älteren Nummern wie „Pity the Sadness“ oder „Enchantment“ zeigt er mehr Feuer als bei vielen eher lustlos wirkenden Darbietungen der 2005er und 2007er Tour. Aaron Aedy bangt sich am rechten Bühnenrand wie immer um Kopf und Kragen und den sonst manchmal schon fast lethargisch wirkenden Steve Edmondson am Bass sieht man permanent mitwippen und sogar die ein oder andere Textzeile mitsingen. Auch der temporäre Greg Mackintosh-Ersatz Milly Evans und der erst im März diesen Jahres neu zur Band gestoßene Drummer Adrian Erlandsson verrichten gute Arbeit. Der Sound bei PARADISE LOST ist wie schon bei den beiden vorangegangenen Bands gut und klar und bei der vorletzten Nummer „The Last Time“ gibt es sogar zwischen Reihe fünf und zehn einen Moshpit.
Trotz einer guten Performance muss – wie auch schon für das Konzert in München in der Vorwoche – ein dicker Kritikpunkt angebracht sein: 55 beziehungsweise mit drei Zugaben 70 Minuten Spielzeit (komplette Setlist s.u.) sind für einen Headliner mit 20jähriger Bühnenerfahrung und einer umfangreichen Diskographie von einem Dutzend Alben einfach viel zu mager – volle eineinhalb Stunden könnte man den Fans, die immerhin fast 30 Euro Eintritt zahlen, schon bieten. Dann wäre auch Platz für den ein oder anderen zusätzlichen Klassiker, von den auf dieser Tour sträflich vernachlässigten Meisterwerken „Icon“ und „Gothic“. Dass dem Publikum daran gelegen wäre, zeigten die wie so oft bei einem Paradise Lost-Konzert auch in Hamburg zu vernehmenden „Eternal“-Rufe.

Setlist PARADISE LOST:
The Rise Of Denial
Pity The Sadness
Erased
I Remain
As I Die
The Enemy
First Light
Enchantment
Frailty
One Second
No Celebration
Requiem
——–
Faith Divides Us, Death Unites Us
The Last Time
Say Just Words

Fazit Hamburg

Das Tourpaket war wie erwartet gut zusammengestellt, wirkte harmonisch und alle drei Bands konnten vor sehr gut gefüllter Kulisse mehr oder weniger überzeugen. Als Kritikpunkt bleibt trotzdem die zu kurze Spielzeit des Headliners.

Fotos und Text: Christoph Meul

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25.11.2009

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