
Die persönliche Top 10 von ...
Aktuell: Markus Vanhala, Gitarrist bei OMNIUM GATHERUM
Special
Vandal, Sänger & Rhythmusgitarrist von INFEST

Diese Musik hatte den größten Einfluss auf meine persönliche musikalische Entwicklung
Heavy Metal hat mein Leben massiv geprägt, es ist für mich nicht einfach nur Musik, sondern ein Teil von dem, was ich bin. Schon von klein auf war Metal mein sicherer Hafen, ein Ort, an dem ich mich zu Hause fühlte, an dem ich der Hässlichkeit der Welt nicht direkt ins Gesicht sehen musste, sondern sie durch Emotionen, Riffs und rohe Energie kanalisieren konnte. Er gab mir die Kraft, Schmerz in Klang zu verwandeln, Wut in Rhythmus, Isolation in Verbindung. Durch Metal habe ich Menschen kennengelernt, die die Welt so sehen wie ich – nicht mit blindem Optimismus, sondern mit offenen Augen und brüllender Auflehnung. Metal spricht nicht nur zu mir, er rettet mich. Jeder Schrei, jedes Solo, jedes knochenzerschmetternde Riff erinnert mich daran: Ich bin nicht allein, und ich gebe nicht auf. Metal rettet Leben. Wir sind Legion!
Meine aktuelle Top 10
BLACK SABBATH – „Sabbath Bloody Sabbath“
Der Song, der mich wirklich verzaubert und in den Staub und das Feuer des Metals hineingezogen hat, war BLACK SABBATHs „Sabbath Bloody Sabbath“. Es war das allererste Tape, das mein Onkel für mich aufnahm – direkt von Vinyl auf Kassette. Ich erinnere mich noch, wie er sagte, der Klang sei so viel besser so, mit mehr Tiefe und Klarheit in der Produktion. Aber das spielte für mich keine Rolle. Was mich traf, war die pure Wucht. Diese rohe, schwere Kraft aus den Lautsprechern kümmerte sich nicht um saubere Produktion, sie griff tief in mich hinein und verwandelte einen Jungen, der mit Soft Rock aufwuchs, in einen hingebungsvollen Metalhead.
Als ich hörte, dass Ozzy gestorben war, fühlte es sich an, als sei ein Teil dieses staunenden Jungen mit der Kassette in der Hand ebenfalls verblasst. Doch jetzt liegt es an mir, die Fackel weiterzutragen, das Tape, den Sound, das Erbe weiterzugeben. Damit Ozzys Geist – und der Geist dieses heiligen Anfangs – durch den Lärm und die Zeit vor uns weiterlebt.
SLAYER – „Angel of Death“
„Angel of Death“ von SLAYER hat einen besonderen Platz in meiner Seele. Jedes Mal, wenn ich es höre, werde ich sofort zurückgeworfen in diesen Moment: ein verwirrter Junge vor einem alten Kassettenrekorder, der nicht ganz versteht, was passiert, aber weiß, dass etwas in ihm erwacht. Schon das erste Riff, diese pure Aggression und Wut aus den Lautsprechern, traf mich wie ein Güterzug. Es war nicht einfach nur Lärm, es war ein Ruf. Dieser Song entfachte ein Feuer in mir, den Wunsch, meinen Weg tiefer in die Welt des Metals zu schnitzen, das Chaos und die Kraft zu umarmen. Bis heute ist „Angel of Death“ mein Weckruf. Es ist nicht nur ein Song. Es ist der Moment, in dem der Metal mich wirklich gewählt hat.
DESASTER – „Metalized Blood“
Ich war nie der Typ Mensch, Dinge halbherzig zu machen. Wenn mich etwas packt, gebe ich alles – Herz, Seele, Haut und Knochen. In einer Kleinstadt aufgewachsen, war jede Kassette oder CD wie ein heiliger Schatz. Dial-up-Internet war verdammt teuer, das waren die Balkan-Jahre, und wir konnten nicht einfach Musik herunterladen. Jede Kassette zählte. Jedes Riff war eine Revolution.
Eines Tages landete dann ein Live-Mitschnitt von DESASTER bei uns. Und dort hörten wir „Metalized Blood“. Es war nicht nur ein Song, es war ein Manifest. Ketten, Nieten, Patronen und Blut, in Metal geschmiedet – wir nahmen es ernst. Nein, wir lebten es. Direkt nach dem Hören waren wir im Park, trugen Ketten und Nieten, schrien wie Besessene und thrash-ten herum, als wäre es unser letzter Tag auf Erden. Klar, wir sind älter jetzt. Wir schreien nicht mehr in Parks. Aber das Feuer brennt immer noch – das Feuer von „METALIZED BLOOD“. Und es wird nie verlöschen.
VADER – „Wings“
„Wings“ von VADER schlägt ein wie ein verdammter Panzer: kalt, unerbittlich, brutal, und doch intelligent und hypnotisch in seiner militärischen Präzision. Als ich zum ersten Mal das Album „Litany“ hörte, fühlte es sich an, als würde eine Armee durch meine Lautsprecher rollen, alles auf ihrem Weg zerquetschend. Die Wucht hinter Peters Stimme ließ mich glauben, er sei nicht einmal menschlich, eher ein Wesen aus Stahl und Krieg.
Das war einer dieser legendären Songs aus unserem „Schrei-im-Park“-Repertoire – meistens nach viel zu vielen Bieren und ohne jede Rücksicht auf die Welt um uns herum. Und noch heute halte ich VADER in Ehren. Sie sind einer der Hauptgründe, warum ich so tief in den Death Metal gefallen bin. Keine Kompromisse, kein Bullshit, nur purer Klangkrieg.
BOLT THROWER – „At First Light“
Die Zeile „Fires of the enemy dead will burn bright“ ist für immer in mein Gedächtnis eingebrannt. BOLT THROWER sind nicht einfach eine Band, sie sind eine Frontlinie im Metal. „At First Light“ fühlt sich an wie ein Todesmarsch, der etwas Urtümliches in mir weckt. In dem Moment, in dem das Riff einsetzt, ist es, als würdest du durch Schützengräben kriechen, blutig, voller Schlamm, aber aufrecht, bereit zum Angriff, egal was es kostet.
So fühle ich mich jedes Mal, wenn ich „Those Once Loyal“ höre. Ich warte nur darauf, dass jemand den Angriff befiehlt – und dann wird mir klar: Menschen haben Musik in die reinste Verkörperung von Krieg, Tod und ewigem Kampf verwandelt. Nur wahre Künstler können das. Und BOLT THROWER brachten die Schützengräben und Schlachtfelder direkt in unsere Häuser – nur mit Gitarren, Drums und Ehre.
IMMOLATION – „Passion Kill“
Das erste Mal, dass ich die Dunkelheit und Schwere des Death Metal tief in meinem Inneren gespürt habe – und es so sehr liebte, dass ich nie wollte, dass es aufhört – war, als ich IMMOLATION zum ersten Mal hörte. Nur einen Song aus meinen fünfzig Favoriten zu wählen, ist unmöglich, aber wenn ich müsste, sticht „Passion Kill“ hervor wie ein in Stein gemeißelter Schatten.
Die Lyrics sagen alles:
„Passion lives,
Passion grows,
Passion hates,
Passion kills.“
Diese dunkle Intensität ist das Wesen von allem, was IMMOLATION je herausgeschrien hat. Als Ross und Bob auf unserem letzten Album gastierten, war ich unglaublich stolz. Dass diese Legenden, die meinen Musikgeschmack über die Jahre geprägt haben, meine Energie anerkannten, war ein surreales Gefühl. Sie sind nicht nur Musiker. Sie sind Ikonen. Und genau deshalb ist IMMOLATION die Macht, die sie ist.
DISMEMBER – „Override the Overture“
Dieser Song jagt Schauer direkt durch den Körper. Das Eröffnungsriff schneidet wie eine Rasierklinge, so tief, dass kein Krankenhaus es je wieder zusammennähen könnte. Diese Band ist die Definition von METAL: roh, ehrlich und genau so, wie Metal sein sollte. Dieser Track ist die Essenz der Heavy-Metal-Geschichte.
DISMEMBER ist Metal. Ihr Einfluss auf mich ist unermesslich. Früher hätte ich ihnen auf der Straße die Hände geküsst – aus Dankbarkeit dafür, dass sie den Weg geebnet haben, den jeder Death-Metalhead heute geht.
IRON MAIDEN – „Wrathchild“
IRON MAIDEN ist eine dieser Bands, für die man bezahlt, um sie live zu sehen – weil es nicht nur Musik ist, sondern eine Lebensweise. Ihre Musik kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben. Ohne Zweifel: die beste Band der Welt. Punkt.
SEPULTURA – „Beneath the Remains“
„Beneath the Remains“ ist eines dieser Alben, die SEPULTURA zu Legenden des Thrash und Death Metal gemacht haben. Jeder Song auf diesem Album trägt die rohe Brutalität, Energie und Kraft des brasilianischen Sounds. Es gibt keine Extreme-Metal-Band, die nicht davon geträumt hätte, eines Tages SEPULTURA zu sein.
Für mich hat die Max-Cavalera-Ära dieser Band eine Narbe tief in mein Herz geätzt – eine, die ich niemals heilen lassen will. Dieses Album war eine Offenbarung von extremem Deathrash, ein brutales Erwachen. SEPULTURA zeigten mir, wie eine Band live klingen sollte: mit so viel Wucht und Wut auf der Bühne, dass ich es kaum erwarten konnte, erwachsen zu werden und meine eigene Band zu gründen.
Ich erinnere mich noch, wie ich Max einmal in meinem Auto fuhr, stundenlang mit ihm über Musik, SEPULTURA und Bands sprach… Ich kann es immer noch nicht glauben, wer da neben mir saß, Kaffee trank und Geschichten erzählte. Wenn man ein Album eine Million Mal gehört hat – und am Ende nur noch fragt: Wo ist der Repeat-Knopf? – dann weiß man, dass es etwas wirklich Besonderes ist. Für mich sind es 666%.
ASPHYX – „Last One on Earth“
Diesen Song habe ich mir bewusst bis zum Schluss aufgehoben – aus Ehrfurcht. ASPHYX sind wie die vier apokalyptischen Reiter. Abseits der Bühne gehören sie zu den freundlichsten, warmherzigsten Menschen, die ich je getroffen habe. Auf der Bühne? Sie brechen los wie vier entfesselte Bestien.
Husky ist mehr als ein Drummer – er ist ein Bruder aus einer anderen Mutter. Ein Mann, der in Bands gespielt hat, mit denen wir alle aufgewachsen sind. Sein Einfluss auf mich war immens. Er hat mit seinen Sticks Straßen gepflastert, auf denen wir heute gehen – als Fans und als Musiker.
Martins Stimme… das kalte Klopfen des Todes an deiner Tür. Alwin und Paul, eine unaufhaltsame Macht aus Schwere und Präzision.
„Last One on Earth“ ist die kalte Umarmung des Todes selbst – langsam, schwer und getränkt in dieser erdrückenden doomhaften Verzweiflung, die nur echter Death/Doom hervorbringen kann. Ich habe sie kürzlich live gesehen, und es fühlte sich an, als würde ein langsam rollender Zug über meine Seele fahren. Ich wurde zurückgeworfen in die Zeit, als ich Death/Doom zum ersten Mal entdeckte, als ich diesen Song zum ersten Mal hörte – und nicht wusste, was mich getroffen hatte.
Darum ist Metal die größte Liebe meines Lebens. Zeit vergeht, aber er wird niemals alt.
Metal ist Freundschaft.
Metal hat Seele – etwas, das kommerzieller Müll niemals haben wird.
Metal kennt keine Grenzen. Er kennt keine Hautfarbe.
Metal ist ein Reisepass für die ganze Welt.
Und solange nur einer auf Erden übrigbleibt, werden wir die Flamme weitertragen.
Metal forever.
Galerie mit 23 Bildern: Omnium Gatherum - Summer Breeze Open Air 2025

Galerie mit 27 Bildern: Insomnium - Rockharz Open Air 2025

Galerie mit 24 Bildern: The Other - Paddy Rock Open Air 2023

Galerie mit 30 Bildern: Orbit Culture - Death Above Life Tour 2025

Galerie mit 18 Bildern: Darkness - Ruhrpott Metal Meeting 2022

Galerie mit 21 Bildern: Peace Of Mind - Summer Breeze Open Air 2025

Galerie mit 12 Bildern: Istapp - Ragnarök Festival 2024

Galerie mit 27 Bildern: Blind Guardian - Summer Breeze Open Air 2025

Galerie mit 10 Bildern: Sumerian Tombs - Wintermelodei 2023

Galerie mit 20 Bildern: Cytotoxin - Summer Breeze Open Air 2025

Galerie mit 25 Bildern: Zeltbühne Freitag - Party.San Metal Open Air 2025

Galerie mit 24 Bildern: Lifesick - The Great Decay Europe Tour 2024 in Karlsruhe

Galerie mit 17 Bildern: Ad Infinitum - 'Ánv rising – Europe PT I Tour 2025 in Würzburg

Galerie mit 6 Bildern: Taskforce Toxicator - Revolt! 2022 in Hamburg

Galerie mit 26 Bildern: The Night Flight Orchestra - Moon Over Europe Tour 2025

Galerie mit 19 Bildern: Grave Digger - Keep It True XXIV 2024

Galerie mit 15 Bildern: Rolo Tomassi - Summer Breeze Open Air 2018

Galerie mit 12 Bildern: Avatarium - Rockharz Open Air 2025![]()
![]()
Galerie mit 16 Bildern: Urza - DoomShip 2025

Galerie mit 24 Bildern: Sodom - Rockharz Open Air 2025

Galerie mit 29 Bildern: Paleface Swiss – The Cursed Tour EU/UK 2025 in Nürnberg


Mehr zu ...
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38101 Reviews und lass Dich inspirieren!
Omnium Gatherum, Insomnium, The Other, Orbit Culture, Darkness, Peace Of Mind, Istapp, Blind Guardian, Helldrifter, Cytotoxin, Imperial Triumphant, The Crown, Lifesick, Ad Infinitum, The Night Flight Orchestra, Grave Digger, Rolo Tomassi, Avatarium, Urza, Sodom und Paleface Swiss auf Tour
| 05.12.25 | Pott Out Festival 2025 (Festival)Dirkschneider, Eisbrecher, Axel Rudi Pell, Thundermother, Grave Digger und Freedom CallRuhrCongress, Bochum, Bochum |
| 12.12.25 | The Hard Circle 2025Dirkschneider, Eisbrecher, Axel Rudi Pell, Thundermother, Grave Digger und Freedom CallSchwabenhalle, Augsburg |
| 13.12.25 | metal.de präsentiertUrza, Lightless, Only Worms Left - Berlin, Neue ZukunftUrza, Lightless und Only Worms LeftNeue Zukunft, Berlin |
| Alle Konzerte von Omnium Gatherum, Insomnium, The Other, Orbit Culture, Darkness, Peace Of Mind, Istapp, Blind Guardian, Helldrifter, Cytotoxin, Imperial Triumphant, The Crown, Lifesick, Ad Infinitum, The Night Flight Orchestra, Grave Digger, Rolo Tomassi, Avatarium, Urza, Sodom und Paleface Swiss anzeigen » | |
Alex Becker



















Kommentare
Sag Deine Meinung!