Eluveitie
Origins Tour - live in Ludwigsburg 2014

Man ahnt es bereits, ARKONA können dieses Niveau unmöglich halten. Als die Russen nach einem viel zu langen Intro aus übertrieben dichtem Bühnennebel heraus ihre Show beginnen, bin ich dennoch ein wenig erschrocken, wie unsouverän das wirkt. Klar, man tritt mit einer Person weniger an, trotzdem wirkt die Bühne, die für die isländischen Wikinger gerade noch zu klein erschien, plötzlich erstaunlich leer. Schlimmer noch als die mangelnde Bühnenpräsenz sind aber die schablonenhaften Songs, die sich redlich bemühen, auch wirklich kein Folk-Klischee auszulassen. Richtig schlecht ist das zwar nicht, die Suche nach dem Besonderen, das diese Band von der Folk-Metal-Masse abheben könnte, bleibt jedoch vergeblich.

Sicher, da ist Frontfrau Masha, die in beeindruckender Nahtlosigkeit zwischen wildem Gekeife und klarem Gesang hin und her wechselt. Restlos überzeugen kann sie jedoch in keiner der beiden Disziplinen, zu oft liegt sie leicht neben der Spur oder lässt es an Durchschlagskraft vermissen. Die Fans ficht das freilich nicht an und wo ich selbst im bemüht ernsthaften Auftreten der Truppe jede Menge unfreiwillige Komik erkennen kann, werden ARKONA vor der Bühne eifrig beklatscht. Der Blick zurück in die mit zunehmender Entfernung von der Bühne rasch gelangweilter wirkenden Gesichter verrät indes: So ganz alleine stehe ich mit meinem Mangel an Begeisterung für die stets bemühten Russland-Folker auch nicht da.