ELUVEITIE

Mit insgesamt acht Musikern und den Aufbauten des Headliners im Nacken, wird es für ELUVEITIE recht eng auf der Bühne. Das hindert diese jedoch nicht daran, ordentlich Stimmung zu machen und das Publikum gestenreich zum Ausflippen zu animieren. Besonders Bandkopf und Mützenträger Chrigel Glanzmann könnte man stundenlang dabei zusehen, wie er die Höhen und Tiefen seiner Kompositionen mit vollem Körpereinsatz durchlebt und dabei teilweise so rot anläuft, als wolle er sich für eine Titelrolle in „Angriff der Killertomaten“ bewerben.

Die Setlist wird eindeutig vom aktuellen Album „Helvetios“ dominiert, das bereits jetzt das Zeug zum Klassiker hat. Angesichts der Qualität der Folk-Metal-Hymnen („Luxtos“, „Alesia“) und Abrissbirnen („Neverland“, „Havoc“), sowie der überragenden Halbballade „A Rose For Epona“ eine gute Entscheidung, selbst wenn der ein oder andere außer dem unvermeidlichen Kelten-Klassiker „Inis Mona“ gerne noch weitere „alte“ Songs gehört hätte. Doch dafür reicht die Spielzeit nicht aus, die ohnehin wie im Flug vergeht und letztlich gerne noch einmal so lange hätte ausfallen können.

Galerie mit 16 Bildern: Eluveitie - Swedish Empire Tour 2012

Erfreulich ist, wie sehr die Band von den Fans abgefeiert wird. Auch die bestimmt zwei Drittel der Halle ausmachenden SABATON-Shirt-Träger singen begeistert mit oder stürzen sich gar in die sich immer wieder bildenden Moshpits, gegen die das, was der Auftritt des eigentlichen Headliners später hervorbringen wird, wie ein schlechter Witz wirkt. Ein deutlicher Sieg in der Pogo-Wertung für die Schweiz. Aber wenn wir in der letzten Woche eines gelernt haben, dann, dass einem die Schweden auch bei einem so deutlichen Vorsprung immernoch den Rang ablaufen können…