Paradise Lost
Der Diskografie-Check

Special

Paradise Lost

 

„One Second“ (1997)

Den mit der „Draconian Times“ forcierten Stilwechsel der ehemaligen Death Metaller führt „One Second“ konsequent fort. Abermals werden gegenüber dem direkten Vorgängeralbum die Gitarrenspitzen reduziert und der Gesang von Frontmann Nick Holmes ist mittlerweile vollständig clean, zudem wird das schwere, getragene Element von vergangenen PARADISE LOST  zunehmend ausgetauscht gegen leichtere, eingängigere Melodien – heraus kommen poppige, aber dennoch griffige Rock-Titel wie „Soul Courageous“ und „Lydia“.

Nun gehören einige Titel auf „One Second“, neben den beiden bereits genannten Titeln, sicherlich zu den stärksten Nummern der Band: „One Second“ mit einem unübertroffenen Refrain, „Say Just Words“ mit seinem starken Keyboardmotiv – Titel, die auch fast zwanzig Jahre nach Erscheinen noch immer einen festen Platz im Live-Repertoire der Band haben.

Auch wenn „One Second“ aufgrund seiner Zugänglichkeit beinahe zwangsläufig dem Vorwurf der Anbiederung an den Mainstream ausgesetzt sieht: Sämtliche Titel wirken homogen und ausgefeilt – „One Second“ ist ein Album mit gleichsam mit Ohrwurmcharakter, Langzeitspaß und trotzdem ausreichend Tiefgang und Melancholie. Einziger Wehrmutstropfen: Das zackige Gitarrenspiel von Greg Mackintosh vermisst man schon ein wenig – das kann auch Nick Holmes‘ Gesang nicht kompensieren.

Album Nummer Sechs der Engländer ist im Ergebnis düsterer, melancholischer Rock mit eingängigen Melodien – und ein Album, das als gelungene Symbiose bezeichnet werden kann: „One Second“ lotet das Spannungsfeld zwischen traditionellem Metal und dem Hunger nach stilistischem Wandel  gekonnt aus – neben der „Draconian Times“ vielleicht das „rundeste“ Album von PARADISE LOST.

Höhepunkte: „One Second“, „Say Just Words“

Besonderheiten: „One Second“ stellt die eigentliche Öffnung der Band zum Mainstream-Markt dar – inklusive ausreichend Spielzeiten auf den großen TV-Musiksendern MTV und VIVA.

Sammlungswürdig? Ja.

Wer sollte diese Platte besitzen? „One Second“ ist interessant für jeden, der mit düsterer Rockmusik etwas anfangen kann – egal ob man hauptsächlich auf Death Metal, Gothic Rock oder Alternative Rock steht.

(Sven Lattemann)

Galerie mit 16 Bildern: Paradise Lost - Ultima Ratio Fest 2023 in Hamburg

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28.05.2015

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2 Kommentare zu Paradise Lost - Der Diskografie-Check

  1. Neffhausen sagt:

    Das die Grundstimmung dunkler und düsterer ist als auf den Vorgängern stimmt m.M.n. überhaupt nicht. Siehe „Gothic“. Die Stimmung hier ist eher melancholischer und depressiver.

  2. doomed-forever sagt:

    Das neue Album tritt kräftig Arsch – und hätte eigentlich direkt nach Draconian Times direkt kommen sollen – aber nach 20 Jahren schließt sich der Kreis wieder, alle Band Trademarks sind hier vorhanden,
    Nick kann wieder schreien, Gregs Arbeit ist 1a Sahne – zu Symbol Of Life Zeiten hatte ich von so einem Album geträumt – nun ist es endlich da, ein Super Dankeschön für alle alten Fans wie ich (>=40 J.) der Truppe aus Halifax. Bin von der Scheibe sehr begeistert, keine Durchhänger, und der letzte Arsch in der Ecke wird auch noch getreten. Tune-in Tipps: Beneath Broken Earth (geile SloMo Walze),
    Sacrifice The Flame, Terminal…alleine schon der Anfang ist Eargasm pur….und alle weiteren Tunes hier. Paradise Lost – forever, Fuckers! \m/