Der Death-Metal-Oldie-Check
Oder: Ist der ´91er-Jahrgang heute noch genießbar?

Special

Ein Unentschieden steht nicht zur Debatte

PUNGENT STENCH (AUT) mit “Been Caught Buttering” vs. BLACK CURSE (USA) mit “Endless Wound

Eine gewisse Exzentrik kann man PUNGENT STENCH nicht absprechen. Provokante Songtitel und Album-Cover konnten die Österreicher schon als ihr Markenzeichen verbuchen, als gewisse Gore-Grind-Bands noch mit dem Schnuller im Mund um den Weihnachtsbaum rannten.

ungent-Stench-Been-Caught-Buttering-Cover-Artwork

Die Musik klingt indes gewalttätig und gestört, gleichzeitig aber auch groovig und wohldurchdacht. Das Klangbild ist keineswegs ein Gedicht, denn das kopflastige Mastering erzeugt sadomasochistische Angstzustände. Allein das herablassende “Heyheyhey” während der ersten Sekunden von “Shrunken And Mumified Bitch” spricht Bände.

Auf Schönfärberei wird verzichtet, Kompromisslosigkeit wird großgeschrieben

Cover-Artwork - Black Curse - Endless Wound

Und dann legen BLACK CURSE ein Album vor, das ähnlich klaustrophobische Regungen wie “Been Caught Buttering” erzeugt. Nicht etwa, weil sich die Musik in irgendeiner sachlich und fachlich korrekten Art miteinander vergleichen ließe – weder das Growling noch der End-Mix oder die Song-Strukturen würden dies zulassen. Zu verwaschen und hektisch zeigen sich BLACK CURSE als Höhlenmenschen, die mit brachialer Aggression zu Werke gehen. Aber Höhen findet man letztlich auf keinem der hier konkurrierenden Alben, was das Ergebnis zu einer abartigen Ausgeburt an Kompromisslosigkeit macht.

Fazit: Gefangene werden nicht gemacht!

Auf der Ersatzbank: CANNIBAL CORPSE (USA) mit “Butchered At Birth” – Provokation mal anders. Mit blutlüsternen Perversionen und verstörendem Artwork pfeifen CANNIBAL CORPSE von Beginn an auf alle prüden Konventionen. Wer das zu ernst nimmt, dem ist nicht zu helfen.

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14.01.2021

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4 Kommentare zu Der Death-Metal-Oldie-Check - Oder: Ist der ´91er-Jahrgang heute noch genießbar?

  1. motley_gue sagt:

    Den Sinn hinter dem Artikel verstehe ich zwar nicht ganz – ich sehe das ganze aber mal als Empfehlung, in so ziemlich alle genannten Platten mal reinzuhören. Und dem kann ich mich nur anschließen. Alleine die fast schon an damalige Kutten erinnernde Logo-Collage triggerte mich, ohne Umschweife drauf zu klicken. Bei den angeführten 90er-Platten fühle ich mich zu 100% zu Hause, bis heute. Die hochqualitativen Neu-Scheiben unterschreibe ich auch. Der abschließende Absatz fasst den Beitrag perfekt zusammen: „DEATH erfanden das Rad, den Motor und das Auto. SULPHUR AEON bauten den sechsten Gang und die Sitzheizung ein!“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  2. Dor Leo sagt:

    Schliess mich dir komplett an.
    Finde die Idee aber recht witzig. Was für ein Freak muss man sein um ein Pendant zu Pungent Stench zu suchen und mit Black Curse auch noch ein passendes zufinden. Chapeau !
    Der Artikel hat mir Spaß gemacht, Danke dafür!

  3. elLargo sagt:

    Sehe ich genauso 👍🏻 Gerne mehr davon auch genreerweiternd.

  4. Vlad_the_Impala sagt:

    So ein Jahr wie 1991 sucht in Sachen harter Musik wohl seinesgleichen. Zumindest in meinem kleinen Musikuniversum. Diese Schwemme an potenziellen Death Metal Klassikern, dazu vermutlich Grunge-Blütezeit mit einigen Genre-Klassikern. Dann noch sowas wie Black Album, Use you Illusion, Blood Sugar Sex Magik, Slave to the Grind … Rush begannen das Rappen, Iron Maiden am Strugglen … das muss damals ein wahres Gefühlschaos für den altgedienten Metaller gewesen sein. 🙂