ROCKHARZ Open Air 2025
Der große Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: Excrementory Grindfuckers, Týr, Primal Fear, Insomnium, Saxon, Dark Tranquillity, Apocalyptica, Soulfly, Deliver The Galaxy, Kupfergold, Mister Misery, The Gems, The New Roses, J.B.O., Warkings, Sodom, Versengold, King Diamond, Heaven Shall Burn, Nachtblut, Non Est Deus, Seasons in Black, Arctis, Defects, Harpyie, Draconian, Die Kassierer, Overkill, Gloryhammer, Mono Inc., Powerwolf, Sólstafir, Frozen Crown, Robse, Bokassa, Pro-Pain, Visions Of Atlantis, Combichrist, Frog Leap, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Dragonforce, ASP, In Extremo, Tragedy, Aephanemer, Memoriam, April Art, Any Given Day, Rhapsody Of Fire, Asenblut, Cradle Of Filth, Grand Magus, Immortal, Vader, Green Lung, Deserted Fear und Velvet Rush
Konzert vom 02.07.2025 | Flugplatz, Ballenstedt

ROCKHARZ 2025: Tag 1 – Mittwoch, 2. Juli

Galerie mit 49 Bildern: Rockharz Open Air 2025 – Impressionen vom Mittwoch

Fotos von den Autogrammstunden am Mittwoch:

Galerie mit 48 Bildern: Rockharz Open Air 2025 – Autogrammstunden Mittwoch 16:15-18:30 Uhr Galerie mit 50 Bildern: Rockharz Open Air 2025 – Autogrammstunden Mittwoch 18:45-20:30 Uhr

15:30–16:05 EXCREMENTORY GRINDFUCKERS (Dark Stage): Don’t hassle The Hoff

Ballenstedt, 15:30 Uhr: Die Luft flirrt, Schweißperlen laufen den Rücken hinab, das Hirn schmilzt langsam in der sengenden Hitze, als die EXCREMENTORY GRINDFUCKERS die Dark Stage entern: Teils in knallbunten Hawaiihemden und mit lustigen Sonnenbrillen, jedoch immer mit einem Frontalangriff auf den guten Geschmack. Die Combo spielt „Looking For Grindcore“ zu den Klängen von THE HOFF und hat mit „Fata Morgana“ nicht nur einen alten Hit der ERSTEN ALLGEMEINEN VERUNSICHERUNG im Gepäck, sondern auch den Mottosong zur brütenden Hitze: Ob sich das alles genauso zugetragen hat? Wer könnte das schon mit Bestimmtheit sagen?

(Eckart Maronde)

Galerie mit 13 Bildern: Excrementory Grindfuckers - Rockharz Open Air 2025

16:10–16:45 TÝR (Rock Stage): Feurige Show statt kühler Brise

Bock auf komplexe, progressive Sounds? Die Viking-Metaller TÝR bringen nicht nur eingängige Melodien mit, sondern auch eine Portion technische Finesse. Außerdem haben sie in ihren Liedtexten ein ganzes Arsenal an Waffen eingepackt: „By The Sword In My Hand“, „Axes“, „Hold The Heathen Hammer High“. Heri Joensen und Hans Hammer spielen sich bei den Gitarrensoli zudem die virtuellen Bälle zu, was immer wieder für staunende Gesichter sorgt. Wer bei den heißen Temperaturen auf eine kühle Brise von den Fä­rö­er­in­seln gehofft hatte, wird stattdessen mit einer feurigen Show überrascht. Passt auch.

(Eckart Maronde)

Galerie mit 17 Bildern: Týr - Rockharz Open Air 2025

16:50–17:30 APRIL ART (Dark Stage): Sommer, Palmen, Sonnenschein

Was passt besser zum Hochsommer als Palmen? APRIL ART nehmen das Motto wörtlich und holen sich für ihre Show kurzerhand leuchtende Plastikpalmen auf die Bühne – ein bisschen Beachclub-Vibe, etwas Bühnenkitsch, aber bei dieser Hitze irgendwie genau richtig. Frontfrau Lisa-Marie tut es dem Deko-Team gleich und sorgt mit einer überdimensionalen Wasserpistole für Abkühlung im Publikum – wennschon, dennschon.

Musikalisch bleibt’s dafür hart: Mit druckvollen Vocals und modernem Metal feuert die Band ein energiegeladenes Set ab – direkt, mitreißend, aber auch etwas austauschbar. Dass sie sich selbst als „Rocksportband“ bezeichnen, kommt nicht von ungefähr: Das Publikum springt begeistert mit, während Breakdowns und Groove die Szenerie übernehmen. Und obwohl die Sonne gnadenlos auf die Crowd knallt, bringen Wasserschneekanonen eine dringend nötige Erfrischung – ein schweißtreibender Kraftakt, bei dem Show, Sound und Spaß im Vordergrund stehen.

(Marcel Schlensog)

Galerie mit 24 Bildern: April Art - Rockharz Open Air 2025

17:35–18:15 PRIMAL FEAR (Rock Stage): The iron eagle has landed

Der eiserne Adler ist gelandet! Ralf Scheepers und PRIMAL FEAR sind eingetroffen, um die Heavy-Metal-Messe zu lesen – mit donnernden Doublebass-Drums, kraftvollen Gitarrenriffs, einem festen Bassfundament und Scheepers markanten Schreien. So klischeebehaftet die Texte über den „Chainbreaker“, „Nuclear Fire“ oder „Metal Is Forever“ auch sind, so beeindruckend ist die Fingerfertigkeit von Thalìa Bellazecca und Magnus Karlsson an den Gitarren. Da ist das Publikum nicht nur wegen der Hitze schnell auf Temperatur.

(Eckart Maronde)

Galerie mit 28 Bildern: Primal Fear - Rockharz Open Air 2025

18:20–19:05 RHAPSODY OF FIRE (Dark Stage): Kurz, aber sehr gelungen

Da erschlafft das Plastikschwert und der Einhornkopf schaut traurig nach unten: RHAPSODY OF FIRE starten ihr Set aufgrund technischer Probleme eine Viertelstunde später. Die Fans warten ungeduldig und scharren mit den Hufen – alles unter einem unerbittlichen Sonnenball. Dann geht es endlich los und die mitgebrachten Fantasy-Utensilien steigen ebenso empor wie Fäuste und fliegende Haare. Wenn es einen Ort gibt, wo kitschiger Power Metal genau das ist, was die Leute sich wünschen – dann ist es das ROCKHARZ.

Die Italiener nutzen die verkürzte Zeit eindrucksvoll und spielen sich und uns in beste Partylaune. Das geben Tanznummern wie „The March Of The Swordmaster“ aber auch her – obwohl sich einige wohl „The Village Of Dwarves“ als „Im-Kreis-spring“-Lied gewünscht hätten. Der beliebte Hit „Dawn Of Victory“ rundet den energetischen Auftritt rifflastig und verspielt ab – hymnischer geht es kaum. Am Ende grüßen wir den heute verhinderten Bassisten Alessandro Sala mit einem lauten „Ciao“.

(André Gabriel)

Galerie mit 15 Bildern: Rhapsody of Fire - Rockharz Open Air 2025

19:10–19:55 INSOMNIUM (Rock Stage): Bitte schön, danke schön

Melancholischer Death Metal im Sonnenschein – geht das überhaupt? INSOMNIUM aus Finnland beweisen eindrucksvoll: absolut! Ihre Stücke, etwa „Lilian“, verbinden eindringliche Melancholie mit wuchtigen Metal-Elementen und bringen so die Menge in Bewegung. Auch die Band überzeugt: Frontmann Niilo Sevänen bedankt sich wie immer gewitzt auf Deutsch („Bitte schön, danke schön“), während die Gitarristen sämtliche klassischen Rockgesten zeigen. Vor allem Markus Vanhala wuchtet seine V-Style-Gitarre immer wieder in die Höhe oder klemmt sie sich aufs Knie, um dann virtuos zwischen Riffs und Soli zu pendeln.

Angesichts der hohen Temperaturen gerät das Ganze zum schweißtreibenden Kraftakt – als die Wasserkanone angeworfen wird, blickt der Gitarrist mehrmals sehnsüchtig in Richtung kühles Nass – das allerdings für die Zuschauer reserviert ist, von denen sich immer mehr Crowdsurfer in Richtung Bühne aufmachen. Mit Songs wie „While We Sleep“ und „Heart Like A Grave“ bringt die Band ihre außergewöhnliche Show zum lässigen Abschluss.

(Eckart Maronde)

Galerie mit 27 Bildern: Insomnium - Rockharz Open Air 2025

20:00–20:55 DARK TRANQUILLITY (Dark Stage): Immer eine sichere Bank

Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel, während sich DARK TRANQUILLITY bereit machen, die Dark Stage mit ihrem unverwechselbaren Melodic Death Metal zu übernehmen. Trotz der sengenden Hitze zeigen sich Mikael Stanne und seine Mitstreiter in Topform und liefern eine energiegeladene Show ab. Neben aktuellen Stücken aus dem Album „Endtime Signals“ dominieren besonders Songs aus der „Fiction“-Ära das Set.

Sowohl die Band als auch das Publikum genießen die intensive Atmosphäre, und Frontmann Stanne beweist einmal mehr seine Klasse – kein Wunder, dass DARK TRANQUILLITY auf den Festivalplakaten immer weiter nach oben rücken. Mit dem kraftvollen „Misery’s Crown“ verabschiedet sich die Band, während sich der Himmel langsam in Abendrot färbt – ein starker Auftritt geht zu Ende.

(Jannik Kleemann)

Galerie mit 31 Bildern: Dark Tranquillity - Rockharz Open Air 2025

21:00–22:00 CLAWFINGER (Rock Stage): Nostalgie und Nackenstarre

Mit ungebremster Energie entern CLAWFINGER um Punkt 21 Uhr die Rock Stage. Oder sagen wir mal, mit nur ganz dezent durch das fortschreitende Alter gebremster Energie. Denn über dreißig Jahre Bühnenerfahrung lassen Sänger Zak Tell nicht mehr ganz so rabiat über die Bühne hechten wie noch vor 20 Jahren. Den überspringenden Funken hält das allerdings nicht auf. Die Industrial-Crossover-Pioniere reißen das ebenfalls schon in Teilen ergraute Publikum mit Klassikern wie „Scum“ und „Do What I Say“ sofort mit. Die Gitarren braten durchs Trommelfell und Zak Tell spuckt Texte wie Maschinengewehrsalven ins Publikum. Ja, die politischen Texte sind 2025 (leider) aktueller denn je.

(Saskia Zillekens)

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22:05–23:05 APOCALYPTICA (Dark Stage): METALLICA-Worship-Galore

Mit ihren charakteristischen Celli und einer Hommage an METALLICA betreten APOCALYPTICA die Bühne. Klassiker wie „Enter Sandman“ und „Creeping Death“ gehören zur Setlist, begleitet vom wuchtigen Schlagzeugspiel. Wie gewohnt verzichten die Finnen auf Gesang – und das völlig zurecht, denn ihr kraftvoller Sound füllt das Gelände auch so eindrucksvoll aus.

Das Publikum zeigt sich begeistert und gleicht die gesangliche Leere durch lautstarkes Mitsingen aus. Ein METALLICA-Hit jagt den nächsten, wodurch sich unter den Fans eine vertraute Stimmung breitmacht. APOCALYPTICA zeigen einmal mehr, wie gut sie ihr Publikum einschätzen können, und liefern eine durchdachte Festival-Performance ab.

(Jannik Kleemann)

Galerie mit 22 Bildern: Apocalyptica - Rockharz Open Air 2025

23:10–00:30 SAXON (Rock Stage): Ü70-Sachsen regeln

Der große Moment des Abends: Als Hauptact dieses Mittwochs betreten die britischen Legenden SAXON die Bühne. Der Auftritt ist etwas Besonderes, schließlich müssen die Ikonen der New Wave of British Heavy Metal in den kommenden Wochen und Monaten eine Pause einlegen, da sich Sänger Biff Byford unters Messer begeben wird und etwas Ruhe benötigt. Heute Abend liefern er und seine Gang aber kompromisslos ab: Der Gesang sitzt, die Gitarrenläufe sind präzise, Bass und Schlagzeug bilden ein starkes Fundament. Wer zu Klassikern wie „Motorcycle Man“, „Power And The Glory“ und „Heavy Metal Thunder“ stillsteht, verpasst eindeutig ein Metal-Erlebnis.

Die Band rockt vor den Marshall-Wänden und zeigt sich in Topform: Frontmann Biff Byford animiert die Fans zum Mitsingen, springt agil auf und ab und verbreitet dabei pure Spielfreude. Nostalgische Erinnerungen werden wach, als eine Jeansweste im hohen Bogen auf die Bühne fliegt – standesgemäß landet sie am Mikrofonständer. Zweifel an der Vitalität der (teilweise) Ü70-Rocker? Die werden hier spielend zerstreut. Am Ende sind sich alle einig: SAXON zeigen, wie ein Headliner überzeugen muss.

(Eckart Maronde)

Galerie mit 25 Bildern: Saxon - Rockharz Open Air 2025

00:35–01:35 SOULFLY (Dark Stage): Trostpflaster für SEPULTURAs Auflösung

Gegen halb eins wird es auf dem Festivalgelände allmählich angenehmer, doch SOULFLY bringen die Hitze ohnehin selbst mit. Max Cavalera und seine Truppe legen ohne Umschweife los und liefern ein kraftvolles Groove-Metal-Inferno ab. Die Menge lässt sich sofort mitreißen – es wird gemosht, gebangt und lautstark gefeiert.

Die Setlist setzt klar auf Geschwindigkeit und Energie, was das Publikum voll aufsaugt. Nach einer intensiven Stunde Vollgas bleibt kein Shirt trocken, und erschöpfte, aber glückliche Fans machen sich auf den Weg zu ihren Zelten.

(Jannik Kleemann)

Galerie mit 24 Bildern: Soulfly - Rockharz Open Air 2025

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17.07.2025

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