Arnheim Metal Meeting
Bericht vom Arnheim Metal Meeting 2005

Konzertbericht

Billing: Candlemass, Destruction und Dismember
Konzert vom 2005-11-26 | Musis Sacrum, Arnheim

Morgens um 06:30 Uhr macht man sich irgendwo zwischen Stuttgart und Ulm auf die Reise, das mulmige Gefühl wegen des angekündigten Wetterchaos in Nordrhein-Westfalen wird kurzerhand ausgeklammert und aus dem Gedächtnis verbannt. Bis zum kurzen Zwischenstopp bei Frankfurt und weiter bis kurz hinter Köln ist man am Frohlocken, weil alles ohne Probleme läuft. Zu früh gefreut. Etwa bei Düsseldorf geht auf der A3 gar nichts mehr. Anfänglich türmt sich der Schnee nur immer höher neben der Fahrbahn, verlagert sich mit jedem weiteren Kilometer mehr auf die Autobahn und endet schließlich in einer ca. 5cm dicken, festgefahrenen Eisschicht, die schon Geschwindigkeiten von gerade mal 10 km/h in Rutschpartien enden läßt. Gibt es in NRW so etwas wie Streusalz oder Räumdienste? Es ist immerhin 12 Uhr mittags und nicht 4 Uhr nachts. „Scheiße, den Opener VOLBEAT, einer der Hauptgründe überhaupt für den Trip aufs AMM, können wir uns wohl in die Haare schmieren“-Gedanken machen sich breit. 100km vor Arnheim dann endlich die rettende Erlösung durch eine geräumte Autobahn. Hoffnung keimt auf, es doch noch rechtzeitig zu schaffen… …jäh wird sie vom Blick auf die Tanknadel getrübt. „Könnte eng werden! Verdammt eng! Egal, wir probieren es!“ [SCHNITT] Es ist 14:30 Uhr, ein blauer Corsa rollt mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank gegenüber des Musis Sacrum ins Parkhaus, gehetzte Gestalten springen heraus, rennen durch einsetzenden Schnee über die hoch frequentierte Hauptverkehrsstraße, stürzen in den Eingang…

Arnheim Metal Meeting

…und stehen rechtzeitig zum ersten Ton des VOLBEAT-Openers „Caroline Leaving“ vor der Bühne des Van Wijnen-Saals, dem mittelgroßen der drei Räume. Die unglaubliche, Elvis, James Hetfield und Keith Caputo vereinende Stimme von Frontmann Michael Poulsen kommt live wie auf Platte. Hammer! Weiter geht es mit „Another Day, Another Way“. Der Sound hat ordentlich Wumms und ist ohrenbetäubend laut wie übrigens bei allen drei Bühnen. Sind Holländer schwerhörig? Egal! „Always Wu“ animiert zum Mitsingen und sogar die ersten Matten fliegen, während deutsche Printzinekollegen nicht ganz rhythmussicher mitwippen. Einzig schade, dass die Band auf der Bühne eher Standfußball spielt und etwas gebremst wirkt. Ist es das Schicksal des Openers, der vor dem Gig zu wenig Alkohol zu sich nehmen konnte oder liegt es an der noch fehlenden Livepraxis des Vierers? Die Schmachthymne „Soulweeper“ ist von ordentlichen Rückkopplungen durchsetzt, glänzt aber mit einem ironisch eingespielten „Reign In Blood“-Beginn. „Danny & Lucy (11pm)“ kracht danach mit Höllengroove ins Gebälk. Das Schlußtrio, das aus „Say Your Number“, „Pool Of Booze, Booze, Booza“ und „Rebel Monster“ besteht, schraubt den Härtegrad nochmals nach oben und beschließt einen guten Gig, der zwar gemessen an den vom superben Debüt „The Strength/The Sound/The Songs“ hervorgerufenen Erwatungen nicht ganz der erhoffte Hammer ist, auf den sich aber dennoch aufbauen läßt. (metalgreg)

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Als erste Band darf im großen Saal CALLENISH CIRCLE für Moshpits sorgen, und die Holländer nutzen geschickt ihren Heimvorteil, so daß es nur wenige Songs des überzeugenden Gigs benötigt, um die bunte Schar and Fans zum mitmachen zu animieren. Der ganz in weiß gekleidete Sänger Pat wütet auf der Bühne wie ein Berserker und nutzt geschickt die ganze Fläche der Stage, um das Publikum immer wieder zum Mitmachen anzustacheln. Der Rest der Truppe agiert ebenfalls überzeugend, es scheint, als haben die Käsköppe die absolvierten Touren brav genutzt und an ihrer Liveperformance gearbeitet. Daumen hoch für CALLENISH CIRCLE, die ich nicht so überzeugend agierend erwartet hätte. (Jagger)

Die einheimischen Schwarzheimer von FLUISTERWOUD sind eher erheiternd und lustig als bedrohlich und düster. Ihr großteils rasend schneller, ursprünglicher Black Metal samt der stümperhaften War Paints ist so originell und einzigartig wie Sonnenbrand um Sommerurlaub, was das Publikum im D&T Saal, dem kleinsten der drei, passend zur Musikrichtung mit eisiger Kälte quittiert. Dass diese halbe Stunde trotzdem einen gewissen Unterhaltungswert hat, liegt an Frontmann Saglinge, der zu jeder Zeit dank seiner bewegungslegasthenischen Stageperformance wie der Guildo Horn des Black Metal rüberkommt. Echt knuffig. Schade, dass „Piep, piep, piep“ nicht als verdunkeltes Cover im schwarzen Hochgeschwindigkeitsmantel dargeboten wird. (metalgreg)

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03.01.2006

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