Rockharz Open Air 2023
Der große Festivalbericht

Konzertbericht

Billing: Blind Guardian, In Flames, Arch Enemy, Amon Amarth, A Life Divided, All For Metal, Airbourne, Angus McSix, As I Lay Dying, Burning Witches, Die Apokalyptischen Reiter, Battle Beast, Bloodbound, Carcass, Children Of Grotesque, Delta Bats, Destruction, Einherjer, Equilibrium, Exhorder, Feuerschwanz, Fiddler's Green, Firkin, Hämatom, How We End, Infinitas, Kneipenterroristen, Knorkator, Korpiklaani, Kris Barras Band, Lacuna Coil, Legion Of The Damned, Letzte Instanz, Life Of Agony, Lord Of The Lost, Mono Inc., Moonspell, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Null Positiv, Ohrenfeindt, Onslaught, Paradise Lost, Phil Campbell and the Bastard Sons, Rauhbein, Saltatio Mortis, Septicflesh, Skáld, Sonata Arctica, Soulbound, Tanzwut, The Dark Side Of The Moon, The Legion:Ghost, Tribulation, Unzucht, Versengold, Voodoo Kiss, Wind Rose und Wolfheart
Konzert vom 05.07.2023 | Ballenstedt, Flugplatz

Mittwoch, 05.07.2023

Fotos der Autogrammstunden am Mittwoch

Galerie mit 73 Bildern: Rockharz Open Air 2023 - Autogrammstunden Mittwoch 17:00 bis 20:15 Uhr Galerie mit 73 Bildern: Rockharz Open Air 2023 - Autogrammstunden Mittwoch 20:45 bis 23:15 Uhr

Fotos von den Grabenschlampen in Aktion

Galerie mit 58 Bildern: Rockharz Open Air 2023 – Grabenschlampen in Aktion

Sind ERIC FISH & FRIENDS ein WÜRDIGER AUFTAKT?

(Dark Stage, 15:30–16:20)

Wer vor Öffnung des Infields schon ein wenig die Lauscher spitzte, dürfte eine charakteristische Stimme erkannt und geahnt haben, wer sich hinter WÜRDIGER AUFTAKT verbergen könnte. Es sind natürlich SUBWAY-TO-SALLY-Sänger ERIC FISH und seine FRIENDS. Nun ließe sich trefflich darüber streiten, ob so ein Akustikset von Herrn Fish wirklich ein würdiger Auftakt zur Jubiläumsausgabe des Rockharz ist, aber wenn der erste Song des Festivals der „Bard’s Song (In The Forest)“ ist und sogar Hansi Kürsch persönlich auf die Bühne kommt, dürften wohl alle versöhnt sein – egal, ob Metalhead oder Mittelalterfan. Entsprechend voll ist es vor der Bühne.

Gen Ende wird es gefühlt ein wenig leerer, doch der Zuspruch ist für eine erste Band mehr als ordentlich. Weitere Freunde wie Peavy (RAGE), Der Schulz (UNZUCHT, OOMPH!) und Holly Loose (LETZTE INSTANZ) geben sich ein Stelldichein und sorgen immer wieder für Abwechslung im kurzweiligen Set. Auch wenn am Ende jemand im Publikum „Eigentlich mochte ich nur die Freunde von dem“ ätzt und Eric Fish vielleicht für einige ein streitbarer Geist bleibt, hinterlässt der Auftakt vor allem viele zufriedene Gesichter.

Galerie mit 15 Bildern: Eric Fish & Friends - Rockharz Open Air 2023

KNEIPENTERRORISTEN sind nur nüchtern schüchtern

(Rock Stage, 16:25–17:00)

Wem ERIC FISH und seine Freunde viel zu ruhig waren und wem die bratenden E-Gitarren bislang abgingen, bekommt von den KNEIPENTERRORISTEN schon eher die passende Kost geboten. Klar, Deutschrock ist nicht jedermanns Sache, allerdings hat die Kapelle um Sänger Jörn Rüter deutlich mehr Rock’n’Roll im Blut als die meisten Genrekollegen – schließlich singt Rüter auch bei den Thrashern von TORMENT und veranstaltet mit dem METAL BASH selbst ein kleines, aber feines Festival.

Klar, man kann zu Zeilen wie „Nüchtern Bin Ich Schüchtern, Aber Voll Werd’ Ich Zum Proll“ sagen, dass schöngeistige Texte andere machen. Doch Sauflieder funktionieren auf Festivals immer und die Texte der KNEIPENTERRORISTEN können auch dann kollektiv mitgegrölt werden, wenn man nicht die komplette Diskografie auswendig kennt. Da sowohl auf als auch vor der Bühne alle sichtlich Spaß haben, wird die vorhandene Zeit komplett genutzt: „Mal schauen, ob wir noch zwei Songs schaffen, zur Not spielen wir einen halt nur halb.“ Nicht nötig, denn für „Prost!“ reicht die Zeit noch. Der Name ist natürlich auch hier Programm – und der Schluck aus der Pulle beendet einen mindestens äußerst sympathischen Auftritt der Hamburger.

Galerie mit 11 Bildern: Kneipenterroristen - Rockharz Open Air 2023

EXHORDER: Erst thrashen, dann lieben

(Dark Stage, 17:05–17:50)

EXHORDER-Bandboss Kyle Thomas schraubt seine hörbar geölte Stimme zwischen den Thrash-Metal-Salven immer wieder in die Höhe: „We are EXHORDEEEEER!“ Und das freut nicht nur die Oldschool-Thrasher in der Redaktion. Die Band aus New Orleans gehört zwar zu den Urgesteinen der Szene, hat sich um Genregrenzen aber nie geschert. Groove-Einflüsse? Waren immer mit dabei! Punk-Attitüde? „We adopted it in 1986!“, wie es der Frontmann mit dem weisen Bart und der weißen Dean-Gitarre ausdrückt. Passenderweise ist das Backdrop mit dem Bandlogo so klein wie ein Bettlaken – total punkig. Jersey, ungewaschen.

Mittig gibt Kyle Thomas den Taktgeber, während auf der linken Bühnenseite Bassist Jason Viebrooks eher bedächtig über die Bühnenbretter stapft. Auf der rechten Seite hilft mit Waldemar Sorychta ein Haudegen der deutschen Thrash-Metal-Szene an der Leadgitarre aus. Hinter den Kesseln verrichtet Sasha Horn wiederum Schwerstarbeit: Der Mann ist ständig in Bewegung. Den Zuschauern gefällt es jedenfalls: ob beim schreddernden Zweivierteltakt oder bei schweren Passagen, ob bei Klassikern vom Schlage „Slaughter In The Vatican“ oder Uraltsongs der Marke „Legions Of Death“. Dazwischen gibt es improvisierte Mitsingspielchen, die immer wieder in obere Tonhöhen abdriften. Das stößt auf Gegenliebe, weswegen Kyle Thomas entwaffnend ehrlich wird: „Rockharz, we love you!“

Galerie mit 12 Bildern: Exhorder - Rockharz Open Air 2023

Die TANZWUT kehrt zurück

(Rock Stage, 17:55–18:30)

Das Bild auf der Bühne zeigt bereits ohne Musiker eine große Vielfalt: Diverse mittelalterliche Instrumente sind auszumachen, als das Septett die Bühne betritt. „Herrenlos Und Frei“ ist der Auftakt des heutigen Tages, bevor die TANZWUT zurückkehrt. Der entsprechende Titeltrack des aktuellen Albums könnte kaum passender sein. Vor der Bühne hat sich eine größere Tanzfläche gebildet, während diverse Crowdsurfer von den Grabenschlampen wieder auf die Füße gestellt werden. „Bis Zum Meer“ lässt die Wellen los, wobei das Publikum die Rolle der wogenden See übernimmt.

Teufel und Co. huldigen ihrem speziellen Feiertag, an dem am „Freitag Den 13.“ die schwarze Katze über die Straße huscht und sich alles verschworen hat. Einer der Höhepunkte der Show ist jedoch „Der Puppenspieler“: Einige Bandmitglieder stehen mit einer Maske auf der Bühne und im hinteren Bereich schmücken Wände mit Puppengesichtern das Bühnenbild. Mit „Pack“, das sich sowieso immer schlägt und dann wieder verträgt, endet der viel zu kurze Auftritt der Berliner Band. Auch auf das bekannte Abschlussbild und die verwobenen vier Trumscheite nach „Hymnus Cerberi“ wird heute verzichtet. Schade, aber TANZWUT machen das Beste aus einer guten halben Stunde Stagetime.

Galerie mit 24 Bildern: Tanzwut – Rockharz Open Air 2023

Die LETZTE INSTANZ entzünden die Feuer

(Dark Stage, 18:35–19:20)

Pünktlich starten LETZTE INSTANZ ihre Show und die Musiker kommen nacheinander auf die Bühne. Beim ersten Track „Ehrenwort“ ist die Band zwar zu sehen, bis auf zwei Instrumente aber nicht zu hören. Während des Tracks verbessern sich Sound und Abstimmung zwar, es dauert jedoch zwei weitere Songs, bis sich die Band und der Soundmensch eingependelt haben.

Die Herren liefern die bekannte Brachialromantik und die Geige von M. Stolz und das Cello von Benni Cellini flankieren Sänger Holly Loose. „Blind“ sorgt für ein mitsingendes Infield und auf dem Rockharz 2023 kommt erstmals Pyrotechnik zum Einsatz. Nach dem Überraschungsbesuch von Holly Loose beim WÜRDIGEN AUFTAKT kommt jetzt Eric Fish zum Gegenbesuch auf die Bühne. Zu „Entzündet Die Feuer“ wird reichlich Pyro eingesetzt. Zusätzlich unterstützt Fish die Feuerwand als Feuerspucker und sorgt für ein imposantes Bühnenbild.

„Rapunzel“ läutet das Ende des Gigs ein. Warum der Song mit dem DEICHKIND-Cover „Remmidemmi“ aufgehübscht werden muss, wird die Band erläutern können, ist am Ende aber Geschmackssache – die Partystimmung vor der Bühne gibt ihnen jedoch recht. Der 45-minütige Auftritt endet „Noch Einmal“ mit dem Refrain „Es brennt noch Licht, ich kann nicht gehen, ich will bei euch sein, will mit euch gehen, zusammenstehen, noch nicht ins Paradies“. Loose und die Band verabschieden sich mit Glückwünschen zum 30. Geburtstag des Rockharz-Festivals.

Galerie mit 18 Bildern: Letzte Instanz - Rockharz Open Air 2023

ANGUS MCSIX bringen den Superhelden-Metal auf die Bühne

(Rock Stage, 19:25–20:05)

Nach Thomas Winklers Rauswurf bei GLORYHAMMER war die Aufregung erst einmal groß. Zudem stellte sich natürlich die Frage, ob man die für den Power Metal geborene Stimme des schweizerischen Goldkehlchens nun nicht mehr hören wird. Doch schnell war klar, dass er zurückkommen würde – und das sogar „one better“, denn aus Angus McFife wurde ANGUS MCSIX.

Das Debütalbum „And The Sword Of Power“ wurde im Frühling veröffentlicht und stellt die Setlist zusammen – „Cover“-Versionen aus früheren Tagen gibt es keine. Das ist nicht verwunderlich, denn auch wenn Winkler die Songs immer noch gefallen, will er natürlich sein eigenes, neues Material präsentieren. Und das tut er mit Inbrunst. In goldener Rüstung steht er zusammen mit seinen ebenfalls kostümierten Mitmusikern und Mitmusikerinnen auf der Bühne und zieht eine bildgewaltige Show ab. Sein Schwert „Sixcalibur“ ist beim gleichnamigen Song genauso dabei wie ein Dinosaurier zum Festival-Partysong „Laser-Shooting Dinosaur“. Bei den „Amazons Of Caledonia“ dürfen Fans auf mitgebrachten Pegasus-Einhörnern reiten, darunter auch ein junges Mädchen von maximal zehn Jahren – Respekt für diese Leistung!

„Ride To Hell“ von Gitarrist-Bösewicht Seebulon (Seeb Levermann) beendet die Sause. Und ANGUS MCSIX haben klargestellt, dass sie auch mit Schwert statt Hammer für Großes bestimmt sind.

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BATTLE BEAST laden zum Zirkus

(Dark Stage, 20:10–20:55)

Im Frühjahr 2022 veröffentlichten BATTLE BEAST ihr aktuelles Album „Circus Of Doom“. Daher ist es nur logisch, dass es auch das Backdrop ziert und der Titeltrack die Power-Metal-Show der Finnen eröffnet. Der Sound vor der Dark Stage ist sehr gut und Sängerin Noora Louhimo ist wie gewohnt exzellent bei Stimme und auch sonst prächtig aufgelegt, sodass BATTLE BEAST nicht lange brauchen, um das zahlreich erschienene Publikum mitzureißen.

Die Setlist konzentriert sich stark auf die Alben seit 2017 – und auch dort finden sich reichlich Hits. Zudem bedeuten 45 Minuten auch Abstriche, doch mit „Straight To The Heart“, „Eden“, „No More Hollywood Endings“ und „King For A Day“ werden genug Kracher geboten, um die Massen zu begeistern. Demzufolge sind nach dem letzten Song nur glückliche Gesichter vor der Bühne zu sehen – und BATTLE BEAST beweisen ein weiteres Mal, dass ihre Musik eindeutig dafür gemacht ist, live gehört zu werden. Das ist auch kein Wunder, wenn fast jeder Refrain eine große Hymne darstellt.

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AS I LAY DYING: Abriss in Kurzfassung

(Rock Stage, 21:00–22:00)

Es heißt warten. AS I LAY DYING verspäten sich. Nicht etwa, weil die US-Metalcorer zu spät auf dem Gelände angekommen sind, sondern weil die Airline ihr komplettes Equipment verloren hat. Das trifft zwar auf Verständnis, doch jede verstreichende Minute stimmt umso trauriger. Häufigste Frage vor der Bühne: „Spielen die überhaupt noch?“ Die Antwortet lautet: „Ja, machen sie!“ Und wie. Ohne Klimbim wie Backdrops auf der Bühne gehen AS I LAY DYING direkt steil und feuern in der Kürze der verbliebenen Zeit ein Hit-Feuerwerk ab. „Within Destruction“, „94 Hours“ oder „The Sound Of Truth“ können beinahe darüber hinwegtrösten, dass sich 40 Minuten Spielzeit quasi in Luft aufgelöst haben. AS I LAY DYING sind richtig gut aufgelegt, der Sound hat ordentlich „Wumms“ und die Jungs verwandeln das Infield binnen Sekunden in einen tosenden Pit. Dass sie, als alle richtig heißgelaufen sind, wieder von der Bühne müssen, ist wohl die größte Enttäuschung des Festivals. Bleibt nur zu hoffen, dass AS I LAY DYING noch einmal den Weg in den Harz finden … Dann bitte ohne Verzögerung und mit vollem Besteck.

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MONO INC. lassen den Vorhang fallen

(Dark Stage, 22:05–23:00)

Durch das Überziehen von AS I LAY DYING starten MONO INC. mit circa zehn Minuten Verspätung. Der Vorhang fällt, nachdem die Vorgängerband das Feld geräumt hat. „Louder Than Hell“ und „Arabia“ sind die ersten beiden Tracks, wobei „Arabia“ von einer Pyro-Show untermalt wird. Sänger Martin Engler tigert über die gesamte Breite der Bühne und fordert das Publikum zum Mitmachen auf. Auf der Seite, wo die BLIND-GUARDIAN-Fans auf ihren Favoriten warten, haben die Gothic-Rocker einen schweren Stand. Was Engler und Co. dazu veranlasst hat „Mein Gott Walter“ von Mike Krüger zu covern, kann nur die Band selbst beantworten. Den Rohrkrepierer stoppt Engler zügig und setzt auf „The Passenger“ von IGGY POP. Der eingängige Refrain kommt beim Publikum besser an, trotzdem stellt sich die Frage warum MONO INC. nicht auf eigene Klassiker, wie zum Beispiel „Get Some Sleep“, setzen. Der Song wird im Set schmerzlich vermisst.

Lady Katha Mia bekommt mit dem Drum-Solo ihren Auftritt und rückt in den Vordergrund, wobei die Pyros im Takt aufleuchten und ein Knall das Intermezzo beendet. Der Spielzeit von weniger als 60 Minuten ist es geschuldet, dass bereits die Klassiker-Rubrik ansteht. „Voices Of Doom“ macht den Anfang und wird im Refrain vom Publikum übernommen. Nach „Heartbeat Of The Dead“ folgt bereits der abschließende Track „Children Of The Dark“. Engler stellt seine Band nach dem Set einzeln vor und bedankt sich für 30 Jahre Rockharz.

Galerie mit 25 Bildern: Mono Inc. - Rockharz Open Air 2023

BLIND GUARDIAN machen mit Tolkien nichts falsch

(Rock Stage, 23:05–00:25)

Im vergangenen Jahr feierten BLIND GUARDIAN das 1992er Album „Somewhere Far Beyond“ auf einer ausgiebigen Jubiläumstournee und im kommenden Herbst steht die Tour zum aktuellen Album „The God Machine“ an. Das Rockharz bietet damit die passende Gelegenheit für ein ordentliches Best-Of-Set.

Und die Krefelder Fantasy-Metal-Institution um Frontmann Hansi Kürsch lässt sich nicht lumpen: „Imaginations From The Other Side“ zur Eröffnung findet seinen Platz neben „Welcome To Dying“, „Nightfall“ und „Ashes To Ashes“. Auch zum „Iron Hill“ (wo die Zeit bekanntlich stillsteht) biegen sie ab und huldigen dem „Lord Of The Rings“. Die Feststellung, dass „das epische Zeug hier ja ganz gut funktioniere”, lässt sich sicherlich vorbehaltlos teilen. Ebenso erkennt Kürsch, dass „man mit Tolkien nichts falsch machen kann“. Und da hat er auch absolut recht, der liebe Hansi. Gleichzeitig nutzt die Band auch die Gelegenheit, dem Festival ausgiebig zum 30-jährigen Jubiläum zu gratulieren.

Kurz kommt Bestürzung im Publikum auf, als Sänger Kürsch ankündigt, dass die Band „The Bard’s Song (In The Forest)“ leider nicht spielen kann, da er diesen Titel bereits am frühen Nachmittag an der Seite von Eric Fishs „Würdigem Auftakt“ dargeboten habe. Und zweimal am gleichen Tag könne er den Song nun wirklich nicht spielen. Dass die inoffizielle Bandhymne doch noch kommt, ist der gelebten Demokratie innerhalb der Band zu verdanken: Die Kollegen haben Kürsch letztlich überzeugt, den Track doch zu spielen. Wie gewohnt fällt der Arbeitsaufwand bei BLIND GUARDIAN dann eher gering aus, da das Publikum den Gesangspart fast vollständig übernimmt.

Bevor es über „Sacred Worlds“ zu „Mirror Mirror“ geht, kündigt Kürsch noch das unweigerliche Ende der Show an und bedankt sich nochmal überschwänglich für die „unfassbare Energie“ und den Support. „Valhalla“ bildet den Abschluss des Sets und wird ausgelassen mitgesungen, selbst als die Band ihre Instrumente bereits von der Bühne trägt und der Sound verstummt.

Auch wenn das Gefühl aufkommt, dass es bei MONO INC. noch deutlich voller vor den Bühnen war: BLIND GUARDIAN bieten gewohnt beste Unterhaltung aus Mittelerde und sind als Headliner ein gelungener Einstieg in das Festival.

Galerie mit 27 Bildern: Blind Guardian - Rockharz Open Air 2023

Surprise Act: KNORKATOR sind (wenig überraschend) gut

(Dark Stage, 00:30–01:30)

Wer mag denn jetzt der „Surprise Act“ sein, der so geheimnisvoll für den Abschluss des Mittwochs angekündigt wurde? SODOM vielleicht? Ex-EQUILIBRIUM-Sänger Robse Dahn mit eigener Band? Nö! Auf der Bühne steht „die meiste Band der Welt“. Und das wird für KNORKATOR zu einem Heimspiel. Eine Stunde Spielzeit – da bleibt eigentlich nur Zeit für Klassiker, oder? „Sieg Der Vernunft“ wechselt sich mit „Alter Mann“ ab, „Du Nich“ mit „Wir Werden Alle Sterben“. Also ja.

Sänger Stumpen entledigt sich schon bald unter dem Jubel der Menge nach und nach seines Satin-Anzugs und turnt wie gewohnt halbnackt auf der Bühne. Das kennt man und die Leute lieben es. Stumpen ist es auch, der Gitarrist Buzz Dee in Konfetti badet, woraufhin Alf Ators Sohnemann Tim Tom mit einem Besen bewaffnet die Bühne entert, um die Schweinerei wegzufegen (und sich dann das Mikrofon zu greifen und in bester Death-Metal-Manier „Böse“ zu intonieren).

Später unterstützt auch Stumpens Tochter Agnetha ihren Herrn Papa beim Gesang von „Ding Inne Schnauze“ und schwingt synchron mit ihm das Tanzbein. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit kündigt der glatzköpfige Sänger an, einfach eine Strafe zu riskieren und zu überziehen. Das muss auch dem Rockharz Open Air einleuchten: Ohne „Zähneputzen, Pullern Und Ab Ins Bett“ darf niemand in die Nacht entlassen werden. Eben … und damit gute Nacht!

Galerie mit 19 Bildern: Knorkator - Rockharz Open Air 2023

Impressionen vom Mittwoch

Galerie mit 29 Bildern: Rockharz Open Air 2023 – Impressionen vom Mittwoch

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21.07.2023

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