Various Artists
Bist du Dr. Metal?
Special
Wer hat nicht schon mal montags vor dem Fernseher gesessen und bei Günther Jauchs Fragerunde verwundert darauf gewartet, dass endlich mal eine Frage auf dem Bildschirm erscheint, die man auch beantworten kann? Na gut, um ehrlich zu sein ging es mir noch nie so – aber nichts für ungut. Da aber mittlerweile für so ziemliche jede erdenkliche Fragenschublade eigene Quizspiele existieren, war es eigentlich auch nur eine Frage der Zeit, bis ein Solches auch den Metalmarkt infiltrieren würde. So ist es nun geschehen und man kann sich alleine oder mit Freunden an 6666 Fragen die letzte Hirnwindung aus dem Kopf drehen, vorausgesetzt man besitzt einen funktionsfähigen PC.
Die Fragen sind in vier jeweils stilabgrenzende Sparten eingeteilt. So kann man sein Wissen in einer Hard-, Heavy-, Extreme- und Alternative-Zone unter Beweis stellen. Vergleicht man dieses Spiel mit dem hinreichend bekannten Fernseh-Quiz „Wer wird Millionär“, so ist die Spielstruktur beim Metal-Quiz deutlich simpler gestrickt. Das Einzige, was der Spieler zu tun hat, ist in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen so viele Fragen wie möglich zu beantworten und damit eine maximale Punktzahl zu erreichen. Falls er einmal nicht weiter weiß, darf er natürlich diverse Joker zum Einsatz bringen, deren Funktionsweisen ganz nach dem Standardmuster ablaufen.
Der grafischen Darstellung ist offensichtlich kein allzu großer Wert beigemessen worden, denn Ähnliches wäre wohl beinahe noch im Browser-Rahmen möglich gewesen. Das sehe ich aber bei einem Quiz-Spiel nicht besonders eng. Viel kompakter ausgefallen ist dagegen die Steuerung, die komplett mit der Maus zu bewältigen ist – lediglich seinen Namen muss man logischerweise mit der Tastatur eingeben. Eine Runde läuft dabei also nach dem Muster ab, dass man zunächst eine Frage aus einem zufälligen Genre vorgesetzt bekommt, zudem man sich – je nach Wissenseinschätzung – zwei bis fünf Antwortmöglichkeiten aussucht. Ist man nun der ultimative Metal-Experte, darf man diese Prozedur bis zum Erbrechen wiederholen, worin sich bereits die Problematik dieses Spiels ankündigt.
Nachdem ich mich ein paar Mal, meist als ziemlicher Versager, durch die Quizrunden gekämpft habe, ist mir aufgefallen, dass vermehrt Fragen aus dem traditionellen Bereich serviert werden, was meinen Beantwortungskünsten im Übrigen nicht gerade entgegen kommt. Die Fragen aus dem Extreme-Sektor sind dagegen meist nicht besonders tiefgreifend – alles andere wäre wahrscheinlich auch nicht das Wahre, wenn man bedenkt, warum sich Underground-Bands denn überhaupt im Underground aufhalten.
Das Spiel macht zwischendurch durchaus Spaß und wird sicherlich jedem einige Dinge aufzeigen, die er oder sie vielleicht noch nicht wusste, aber auf Dauer fehlt mir definitiv der entscheidende Reiz. Ansprechende Animationen, Hörsamples oder bebilderte Fragen hätten hier Wunder bewirken können! Besonders solche Dinge fehlen mir bei diesem Spiel enorm, da sich die ständig wiederholende Beantwortung von großteilig gleich gestrickten Fragen a la „Wer hat bei Album x Instrument y gespielt?“ oder „Von welcher Band stammt Album x?“ zumindest auf Dauer ziemlich ernüchternd darstellt. Des Weiteren kann man seine Highscores zwar online ersichtlich machen, aber dennoch fehlt mir der griffige Maßstab, der mir die Motivation gibt, eine maximale Punktzahl anzustreben.
Für 20 Ocken darf man vielleicht demnächst vor seinen Freunden damit prahlen, was man doch für ein Metal-Klugscheißer ist. Ob sich tatsächlich jemand mit den über 6000 Fragen (übrigens in Deutsch und Englisch) abgeben sollte, wage ich dagegen zu bezweifeln. Der Umfang platzt somit zwar aus allen Nähten, doch die notwendigen Antriebsfaktoren um diesen zu erkunden, sind leider nicht vorhanden.
Systemanforderungen: Windows, 1,3 GHz, 256 MB RAM, 150 MB Festplattenspeicher
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