Various Artists - Plasmatic Mutation

Review

Das Label Echozone hatte für die Kunden seines Standes auf dem Mera Luna zwei Sampler als Gimmicks geschaffen: “Plasmatic“ und “Mutation“. Jetzt gibt es diese beiden auch im regulären Handel als Doppel-CD mit dem Namen “Plasmatic Mutation“.

Beide Scheiben führen in das Programm der Plattenfirma ein und bieten somit Musik an, die vor allem der schwarzen Szene gefallen dürfte. Der Silberling, welcher auf den Namen “Plasmatic“ hört stellt dabei vor allem gitarrenlastige Musik vor. Gothic Metal und Gothic Rock sind hier die entscheidenden Stickpunkte: Es gibt elegische Melodien, deftige Riffs und dunkle Stimmen, die hin und wieder auch durch Frauengesang aufgelockert werden. Wegen ihrer Qualität in Bezug auf Songwriting und Eingängigkeit besonders hervor zu heben sind dabei das leicht mittelalterlich angehauchte “Küstler Der Dekadenz“ von REMEMBER TWILIGHT, die sehr lyrische „Romanze Zur Nacht“ aus der Feder von LEICHENWETTER und “Prügelknabe“, mit dem DIE! wieder einmal an RAMMSTEIN im Goth Metal-Gewand erinnern.

Der zweite Silberling “Mutation“ entführt den Hörer hingegen in elektronische Gefilde. Hier regieren die Keyboard-Klänge des Dark Wave, die fetten Beats aus dem EBM und kühle Industrial-Klanggemälde. Ein ums andere Mal fühlt man sich dabei in einen der zahlreichen Szene-Clubs versetzt und kann förmlich die Tanzfläche vor Augen sehen. Die größten Stärken zeigen dabei das sehr eingängige “Memoria“ von LOST AREA, das lyrisch-nachdenkliche “Ich Soll Dir Sagen“ von ZERITAS und der ganz am Ende stehende eingängige Stampfer “Malediction“ der Amerikaner WHITE PULP.

Natürlich hat auch dieser Sampler einige schwache Nummern. Zu nennen sind hier vor allem das textlich und musikalisch fast schon lächerliche “Don’t Feed The Cats“ von MINUSHEART und das mehr als eintönige “Sprengmaul“ von der gleichnamigen Band. Das diese Tracks beide von “Mutation“ stammen ist kein Zufall. Denn auf “Plasmatic“ fällt die ein oder andere Schwäche nicht so sehr auf, währen es bei der zweiten CD schon in der Natur des Genres liegt, dass entsprechende Stücke schnell eintönig oder gar nervig wirken.

Dennoch haben die Verantwortlichen von Echozone einen Sampler geschaffen, der gut in die tiefen der schwarzen Szene einführt, ohne die ganz großen Namen an Bord zu haben. Wer auch einmal etwas anderes als HIM, THE 69 EYES oder KMFDM hören möchte, sollte hier einmal ein Ohr riskieren. Es lohnt sich übrigens auch, die Homepage des Labels im Auge zu behalten, denn getreu ihrer Entstehungsgeschichte wird die Compilation auch immer mal wieder als Gratiszugabe für Aktionen dienen.

11.10.2010

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