Various Artists - Deathmetal.be - Face Your Underground 6

Review

Unter dem sich selbst erklärenden Titel „Face Your Underground“, veröffentlicht das belgische Musikmagazin DeathMetal.be jedes Jahr einen Sampler, der einheimische Bands präsentiert. Das Besondere daran ist, dass jede Ausgabe unter einem ganz speziellen Motto steht. So gab es zum Beispiel schon die Top Fünf der Schreiber, die besten Debüts oder die Gewinner eines mp3 Wettbewerbs zu bestaunen.

Die vorliegende Ausgabe Nummer sechs behandelt das Thema Myspace. Die 40 besten Bands wurden der Jury (bestehend aus Redakteuren) vorgespielt, die dann, ohne zu wissen um welche Gruppen es sich dabei handelt, die 20 Teilnehmer aussiebte. Hauptsächlich sind das ziemlich neue Bands, obwohl sich auch ein paar bekanntere Acts auf der Scheibe befinden. Interessant ist, dass die (laut eigener Aussage) eigentlich gut informierten Schreiber bei der „Anhörung“ nur die wenigsten der Bands erkennen konnten. Ein Zeichen für die Frische des Materials. An der Qualität gibt es (deswegen) aber nichts zu bemängeln, die Meisten bieten nämlich erfreulich professionellen Stoff.
Wie bei jedem Sampler stehen auch hier natürlich die Vorzeigebands an erster Stelle. Eröffnet wird der Reigen durch BATTALION (nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen Schweizern), die zugleich auch den stärksten Track stiften. Sehr druckvoller, groovender Death Metal, der teilweise an harte ILLDISPOSED oder deren Landsmänner INIQUITY erinnert.
Recht ähnlich, wenn auch nicht ganz so gut geht es weiter, bis DEDICTED als erste Ausreißer feststehen. Diese überraschen durch eine Mischung aus technisch Vertracktem und cooler Atmosphäre. Dabei geht es in Sachen Härtegrad zwar nicht bis ans Limit, aber die klar gesungene Refrains (nein, kein Metalcore!) verleihen dem Song das gewisse Etwas. Sehr interessant.
Eine der wenigen negativen Randerscheinungen stellen die Metal-bzw. Deathcore-Vertreter NASTY und CALDERA dar. Im Vergleich zu den vorangegangen Beiträgen ziehen diese klar den Kürzeren. Breakdowns und uninspiriertes Rumgehämmer bringen es einfach nicht!

Ab ungefähr der Mitte der Scheibe bewegen wir uns dann im wahren Untergrund. Bands wie FUNGUS INC. (die mit Martin van Drunen als Gastsänger aufwarten können) liegen qualitativ merklich hinter dem bis jetzt Gehörten. Dazu sind mit TRENCHFOOT und IN CHAINS auch zwei Thrashbands vertreten, die ihre Sache aber wirklich gut machen. Den einzigen Black-Metal-Beitrag liefern BLOOD DRIFT. Wobei deren Stil auch mit Death-Metal-Elementen versetzt ist. So passt dieser Song doch ins Konzept.
Zuletzt wären noch ASSUR und SOLDERED POON zu nennen. Absoluter Lo-Fi-Sound trifft auf tiefste Gurgelgesänge. Klingt ein wenig wie die Demos von CARNAGE, ohne große spielerische Ambitionen. Aber auch für solchen Stoff gibt es bestimmt Abnehmer, wobei ich mich trotzdem frage, wie es diese Bands auf den Sampler geschafft haben?!

Auch wenn es ein paar Ausfälle gibt, ist „Face Your Underground 6“ eine wirklich gelungene Zusammenstellung. Man merkt nämlich, dass sich die Macher Mühe gegeben haben. Und da die meisten Bands es wert sind, einmal genauer betrachtet zu werden, kann man bezüglich dieser Veröffentlichung guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen.

31.05.2008

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